070238 FS Filmquellen zur Republikgeschichte (2008S)

Im Forschungsseminar sollen die Grundzüge der Geschichte Österreichs seit 1918 anhand von vorwiegend dokumentarischen Filmquellen thematisiert werden. Verwendung finden dabei speziell Wochenschauberichte: aus Polizeiwochenschauen um 1930, aus der austrofaschistischen "Österreich in Bild und Ton", den nationalsozialistischen "Ostmark-Wochenschauen" und der "Austria Wochenschau" der Zweiten Republik. Im Zentrum der Analyse stehen Brüche, Kontinuitäten und Transformationen am Beispiel der nationalen Identität und Selbstdarstellung, der "Erinnerungskultur", also des Umgangs mit der Vergangenheit, sowie anhand der Rolle der Geschlechter oder der Bedeutung des Antisemitismus in der österreichischen Gesellschaft. Die Studierenden können Themenfelder und damit verbundene Filmbeispiele auswählen, die sie in Arbeitsgruppen, eventuell aber auch einzeln, behandeln. Um längerfristige Entwicklungen zu verstehen, sind mindestens zwei bis drei Filme heranzuziehen. Die Lehrveranstalter schlagen hierfür entsprechende Wochenschaubeiträge vor. Die zu untersuchenden Produktionen sind dann mit Hilfe von Literatur und publizistischen Quellen zu kontextualisieren. Abschließend werden in den Blöcken gemeinsame oder einzelne Forschungsresultate unter Einbeziehung der Filmbeispiele präsentiert. Die Ergebnisse sind auch in Form einer schriftlichen Arbeit vorzulegen. Bei Arbeitsgruppen sollten die individuellen Beiträge zum Gesamttext namentlich gekennzeichnet sein. Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation mit dem Filmarchiv Austria statt.