Universität Wien

070241 UE Lektüre historiographischer Texte und Historiographiegeschichte (2024S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Jede Sitzung dauert 120 Minuten - Beginn um 10.15, pünktlich - , womit die drei entfallenen Sitzungen (am 24.04., 22.05. u. 26.06.2024) kompensiert werden.

  • Mittwoch 06.03. 10:15 - 12:15 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Mittwoch 13.03. 10:15 - 12:15 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Mittwoch 20.03. 10:15 - 12:15 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Mittwoch 10.04. 10:15 - 12:15 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Mittwoch 17.04. 10:15 - 12:15 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Mittwoch 08.05. 10:15 - 12:15 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Mittwoch 15.05. 10:15 - 12:15 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Mittwoch 29.05. 10:15 - 12:15 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Mittwoch 05.06. 10:15 - 12:15 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Mittwoch 12.06. 10:15 - 12:15 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07
  • Mittwoch 19.06. 10:15 - 12:15 Hörsaal des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2R-EG-07

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Lehr- und Lernziele:
- Einführung in die Geschichte der Geschichtsschreibung
- Anregung zur Lektüre relevanter historiographischer Literatur
- Anleitung zur Quellenkritik und Textinterpretation im jeweiligen historischen und gesellschaftspolitischen Kontext
- Aufzeigen unterschiedlicher Bewertungen historischer Ereignisse, Prozesse und Persönlichkeiten anhand ausgewählter Literatur- und Textbeispiele

Inhalte:
- Überblick über die Geschichte der Geschichtsschreibung (LV-Leiter)
- Gemeinsame Lektüre und Besprechung herausragender historiographischer Werke von der Antike bis zur Gegenwart (Schwerpunkt: Europäische Historiographie der Neuzeit)
- Selbstständige, reflektierte Textanalysen und -interpretationen durch Studierende
Inhalte und Methoden:
- Der Kurs besteht, wie im Titel angedeutet, aus zwei inhaltlich unterschiedlichen Teilen. Während der erste Teil der kritischen Auseinandersetzung mit der vornehmlich europäischen Geschichtsschreibung von der Antike bis zur Gegenwart gewidmet ist - Die Studierenden sollen auf der Grundlage von Vorträgen des LV-Leiters und der entsprechenden Überblicksliteratur in zwei Essays die Entwicklung der Historiographie im Laufe der Geschichte reflektieren - , werden im zweiten Teil ausgewählte Texte aus den bedeutenden Werken der Historiographiegeschichte, mit dem Schwerpunkt Neuzeit (ab ca. 1500), analysiert und diskutiert.
- In der Anfangsphase des Kurses sind auch Übungen zur korrekten Ausdruckweise und zur grundlegenden wissenschaftlichen Terminologie vorgesehen.
Große Themenfelder für Textanalysen und -interpretationen - zur Auswahl:
- 1. Die Anfänge der (europäischen) Geschichtsschreibung
- 2. Die Geschichtsschreibung in der Spätantike und im Mittelalter
- 3. Die Geschichtsschreibung der europäischen Renaissance
- 4. Die Geschichtsschreibung der Reformation und Gegenreformation
- 5. Die Geschichtsschreibung der Aufklärung und der Französischen Revolution
- 6. Die französische und die britische Geschichtsschreibung im 19. Jahrhundert
- 7. Die Geschichtsschreibungen des 19. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum
- 8. Die russische und ukrainische Geschichtsschreibung im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert
- 9. Die ostmittel- und südosteuropäischen (nationalen) Geschichtsschreibungen im 19. Jahrhundert
- 10. Die europäischen und amerikanischen Geschichtsschreibungen im 20. und 21. Jahrhundert

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

I. Eine selbständige Interpretation aussagekräftiger Textausschnitte aus zwei selbstgewählten Büchern oder Aufsätzen - schriftlich (hochzuladen auf die Moodle-Plattform) - und mündlich (Präsentation und Interpretation in einer Sitzung des Kurses) – maximal 25 von insgesamt 50 möglichen Wertungspunkten
II. Ein Überblicksaufsatz zur Geschichte der Geschichtsschreibung nach freier Wahl (ca. 8000 Zeichen, Word-Format, 12 Pt -Schrift) - maximal 15 Wertungspunkte
Vier Epochen stehen zur Auswahl:
1. Die Geschichtsschreibung der Antike
2. Die Geschichtsschreibung des Mittelalters und der Renaissance
3. Die europäische Geschichtsschreibung von der Reformation bis zur Französischen Revolution
4. Die Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts

III. Ein Spezialaufsatz zu einer Teilepoche oder einer Richtung in der europäischen oder amerikanischen Geschichtsschreibung des 20. und 21. Jahrhunderts (ca. 6500 Zeichen, Schrift: 12 Pkte) – maximal 10 Wertungspunkte

Die vorgeschriebene Grundlage der beiden Aufsätze: Mündliche Vorträge und schriftliche Zusammenfassungen des LV-Leiters zur Geschichte der Geschichtsschreibung und mindestens ein Überblickswerk zur Historiographiegeschichte (Nähere Erläuterung in der ersten Kurssitzung).

In der ersten Sitzung des Kurses gibt der LV-Leiter den Studierenden eine Einleitung zur Textinterpretation und zum Verfassen der beiden Essays. Außerdem wird eine persönliche Vorbesprechung der Textinterpretationen mit dem LV-Leiter empfohlen.
Um eine Verschulung des Kurses zu vermeiden, werden keine „klassischen Hausaufgaben“ gegeben und keine Pluspunkte oder Teilnoten für Diskussionsbeiträge vergeben. Um Diskussion und Reflexion historiographischer Texte zu fördern, werden Studierende aufgefordert, in ihre Textinterpretationen diskussionsanregende Fragen einzubauen

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderungen für eine positive Note:
Das Erbringen aller drei Teilleistungen (Das Fehlen einer Teilleistung zieht automatisch eine negative Note nach sich, auch dann, wenn die Gesamtzahl der Punkte aus den erbrachten Teilleistungen eine positive Note ergeben würde. Siehe Notenschlüssel!).
Korrekte Rechtschreibung und Grammatik sowie Beherrschung der grundlegenden wissenschaftlichen Terminologie (Diese sind in einer historiographischen Arbeit keine formalen Nebensächlichkeiten, sondern wesentliche Teile des Inhalts - ohne korrekte Ausdrucksweise und richtige Fachterminologie können historische Inhalten nicht richtig "transportiert" werden - , weswegen sie bei der Benotung entsprechend berücksichtigt werden).
Für ausländische Studierende und diejenigen, die die Grund- und/oder Mittelschule nicht im deutschen Sprachraum absolviert haben, gilt das nur eingeschränkt. Erasmus-Studierende können ihre schriftlichen Beiträge auch in englischer Sprache verfassen und/oder mündlich vortragen.
Zu jeder Textinterpretation gibt der LV-Leiter ein mündliches und zu den beiden Essays ein schriftliches Feedback - mit Kommentaren und Korrekturen im entsprechenden Ordner auf der Moodle-Plattform.
Vor der Noteneintragung werden ebenfalls auf der Moodle-Plattform die Punktewertung und die Benotung der einzelnen Teilleistungen sowie die Gesamtnote festgelegt und bekanntgegeben.
Der Notenschlüssel*:
0-25 Punkte: nicht genügend (5)
26-30 Punkte: genügend (4)
31-38 Punkte: befriedigend (3)
39-44 Punkte: gut (2)
45-50 Punkte: sehr gut (1)
*) Das vorliegende Punktesystem dient einer höchstmöglichen Transparenz bei der Benotung der Gesamtleistung der Studierenden, es sei aber darauf hingewiesen, dass eine Leistung, die sich nicht in Aufzählung von Daten und Fakten erschöpft, nicht so einfach objektiviert und in Wertungspunkten ausgedrückt werden kann. Jedes Punkte- oder Notensystem beruht im Grunde genommen auf der subjektiven Beurteilung des LV-Leiters bzw. Notengebers, die unvermeidlich ist.

Prüfungsstoff

Da es sich bei diesem Kurs um eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung handelt, ist der Prüfungsstoff identisch mit den zu erbringenden Teilleistungen aus den Bereichen der Historiographiegeschichte und der Lektüre und Interpretation historiographischer Texte.

Literatur

Ausgewählte Überblickswerke zur Geschichte der Geschichtsschreibung:
Christian Simon, Historiographie. Eine Einführung (Stuttgart 1996).
Mirjana Gross, Von der Antike zur Postmoderne. Die zeitgenössische Geschichtsschreibung und ihre Wurzeln (Wien u.a. 1988).
Volker Reinhardt (Hg.), Hauptwerke der Geschichtsschreibung (Stuttgart 1997).
Rüdiger vom Bruch und Rainer A. Müller (Hg.), Historikerlexikon. Von der Antike bis zur Gegenwart. (München, 2. Auflage, 1991).
Werner Berthold, Klios Jünger. 100 Historiker-Porträts von Homer bis Hobsbawm (Leipzig 2011).
J. W. Burrow, A History of Histories. Epics, Chronicles, Romances and Inquiries from Herodotus und Thucydides to the twentieth century (London 2009).
Jan Eckel, Neue Zugänge zur Geschichte der Wissenschaft (Göttingen 2007).
Markus Völkel, Geschichtsschreibung. Eine Einführung in globaler Perspektive (Köln u. a. 2006).
Stefan Berger (Hg.), Writing national histories. Western Europe since 1800 (London 2009).

Literatur zur den einzelnen Textinterpretationen wird mit den Studierenden vorwiegend in der Einführungsphase des Kurses, aber auch im weiteren Verlauf des Semesters - vor der jeweiligen Textinterpretation - individuell besprochen.


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA Geschichte (V2019): PM1 Quellen und Methoden - UE Lektüre historiographischer Texte und Historiographiegeschichte (4 ECTS).
BEd UF GP 05: Quellen und Methoden 1 - KU Lektüre historiographischer Texte und Historiographiegeschichte (4 ECTS)

Letzte Änderung: Fr 09.02.2024 12:45