Universität Wien

070242 SE Forschungsseminar - Ehe Macht Geschlecht. Ehe als transdisziplinäres Forschungsfeld (2019W)

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 08.10. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 15.10. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 22.10. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 29.10. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 05.11. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 12.11. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 19.11. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 26.11. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 03.12. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 10.12. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 17.12. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 07.01. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 14.01. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 21.01. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 28.01. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Ehe ist, wie Caroline Arni es formulierte, eine juridische Institution, die die Beziehung zwischen Mann und Frau organisiert, "indem sie über Rechtsnormen den Einzelnen geschlechtsspezifische Positionen und Handlungsressourcen zuweist" (Arni 2004: 6-7). Aufs Engste mit der jeweiligen Geschlechterordnung verwoben, ist die Ehe zugleich eine ökonomische Institution, über welche der Transfer von Ressourcen zwischen den Generationen organisiert wird. Und die Ehe ist auch eine soziale Beziehung, von der die Einzelnen bestimmte Vorstellungen haben und an welche sie unterschiedliche Erwartungen herantragen. Diese "Mehrfachfunktion" der Ehe steckt den thematischen Rahmen des Forschungsseminars ab.
Im ersten Abschnitt werden wir uns mit dem kanonischen und dem weltlichen Eherecht befassen. In geographischer Hinsicht wird unser Fokus Europa sein, in zeitlicher Hinsicht das 16.-19. Jahrhundert. Neben der Analyse der rechtlichen Zugangsmöglichkeiten zur Ehe und dem jeweiligen Ehescheidungsrecht interessieren wir uns auch für das Ehegüter- und Erbrecht.
Im zweiten Abschnitt fokussieren wir den Blick auf gescheiterte Ehen. Als Quellenbasis dienten uns digitalisierte Ehescheidungsakten des Erzherzogtums Österreich unter der Enns, die von der Lehrveranstaltungsleiterin zur Verfügung gestellt werden. Die Digitalisate dienen uns einerseits dazu, die Kurrentschrift des 17., 18. und 19. Jahrhunderts zu erlernen. Andererseits geben sie einen ersten Einblick in die Konfliktfelder der Ehepaare – von Sexualität, über Emotionen, verbale und physische Gewalt, geschlechtsspezifische Arbeits- und Aufgabenverteilung, Erziehung der Kinder bis zur ehelichen Ökonomie.
Im dritten Abschnitt werden wir in ausgewählten Archiven nach weiteren Ehescheidungsakten und Kontextquellen – von Eheverträgen über Testamente bis zu Verlassenschaftsabhandlungen – suchen und diese bevorzugt in Gruppenarbeit analysieren. Neben der Einübung in Quellen- und Forschungsarbeit sollen im Forschungsseminar auch die verschiedenen Präsentationsmöglichkeiten historischer Forschung geübt werden: von mündlichen Präsentationen über schriftliche Texte bis zur Konzeption von Ausstellungen und Websites.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Bewertung setzt sich zusammen aus: Erstens der aktiven Teilnahme an den Sitzungen und den Archivterminen; zweitens der Qualität der laufenden Arbeiten und drittens der Abschlussarbeit, die den Forschungsstand skizziert, konkrete Forschungsfragen formuliert, einen ersten Einblick in Archivbestände gibt und theoretische und methodische Konzepte benennt, die zur Analyse der Quellen und Beantwortung der Forschungsfragen herangezogen werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Voraussetzung: Interesse an und Grundkenntnisse in Geschlechtergeschichte sowie Lust an der Arbeit mit Archivalien. Bevorzugt aufgenommen werden Studierende, die bereits über Kurrentkenntnisse verfügen.

Prüfungsstoff

Literatur

einführend
Siegrid Westphal/Inken Schmidt-Voges/Anette Baumann (Hgg.): Venus und Vulcanus. Ehen und ihre Konflikte in der Frühen Neuzeit. München: Oldenbourg 2011.
Lutz Alexandra, Ehepaare vor Gericht. Konflikte und Lebenswelten in der Frühen Neuzeit. Frankfurt am Main: Campus 2006.
Caroline Arni, Entzweiungen. Die Krise der Ehe um 1900. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2004.
Andrea Griesebner (Hg.), Webportal: www.univie.ac.at/ehenvorgericht
Die weitere Literatur wird mit den Studierenden anhand ihrer Themenwahl individuell erarbeitet.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

SP Neuzeit, Frauen- und Geschlechtergesch., Wirtschafts- und Sozialgesch., Zeitgeschichte

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:20