Universität Wien

070244 PS BA-Proseminar - Sozial- und Kulturgeschichte des Wiener Walzers (2019S)

Sozial- und Kulturgeschichte des Wiener Walzers

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Vorbesprechung 18.6. 14:30-16:00, Blockseminar in der 38. Kalenderwoche

  • Dienstag 18.06. 14:30 - 16:00 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
  • Montag 16.09. 10:30 - 16:00 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
  • Dienstag 17.09. 10:30 - 16:00 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
  • Mittwoch 18.09. 10:30 - 16:00 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
  • Donnerstag 19.09. 10:30 - 16:00 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Sozial- und Kulturgeschichte des Wiener Walzers

Der Wiener Walzer ist nach dem "tanzenden" Wiener Kongress von 1815 in Europa und darüber hinaus zu einem Mythos geworden. Die Ursprünge dieses kulturellen Genres gehen auf das späte 18. Jahrhundert zurück, als sich neue Genres der urbanen Musik- und Tanzkultur und die Ballhäuser entwickelten. Die Entwicklung des Walzers beruhte auch auf dem Aufstieg bürgerlicher Schichten und Gender-Aspekten, denn es war einer der ersten Tänze, die geschlossen getanzt wurden, was beiden Geschlechtern neue körperliche und emotionale Erlebnisse ermöglichte. Außerdem behandelt das Seminar den kommerziellen Erfolg des Walzers, der in ganz Europa zu einer Mode wurde (gefolgt von der Polka, die im Rahmen des Seminars ebenfalls behandelt werden kann). In einer Longue Durée-Perspektive soll auch danach gefragt werden, warum sich die Wiener Ballkultur mit ihrem zentralen Bestandteil des Walzers bis in die heutige Zeit gehalten hat. Über das unmittelbare Thema hinaus dient der Kurs der Einführung in sozial- und kulturhistorische Herangehensweisen sowie den Ansatz des Kulturtransfers. Musikalische und musikwissenschaftliche Vorkenntnisse wären nützlich, stellen aber keine unbedingte Voraussetzung zur Teilnahme dar.

Ablauf der Vorbereitung und des Seminars:
Das Seminar wird in der 38. Kalenderwoche bzw. vom 16.-19.9. als Blockseminar durchgeführt, in dessen Rahmen die Literatur diskutiert und die Referatsthemen vorgestellt werden. Zur Vorbereitung wird im Laufe des Frühjahrs alle relevante Literatur auf Moodle hochgeladen. Auf dieser Basis können sich alle TeilnehmerInnen einlesen und sich eigene Themen überlegen. Die Referate können auf dem Syllabus und der dort aufgeführten Literatur beruhen, können aber auch andere und speziellere Themen rund um den Wiener Walzer abdecken. Mitte Juni wird es einen Vorbesprechungstermin mit Herrn Dr. Kaltenbrunner geben, bei dem die Themen vergeben werden. Die jeweiligen Referatsthemen werden im Lauf des Sommers recherchiert und für die mündliche Präsentation vorbereitet. Die Referate werden denn während des Seminars abgehalten. Sofern dies inhaltlich sinnvoll ist, wäre die Einspielung von Musikbeispielen sehr erwünscht. Ich hoffe in den Diskussionen der Referate auf gutes Feedback für die Hausarbeiten, auch daher sollen Referatskonzepte und/oder Power Point Dateien vorab auf Moodle hochgeladen werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Lektüre der Literatur im Syllabus
Durchgehende Präsenz und aktive Mitarbeit
Präsentation eines Forschungsthemas (ein Musikstück, ein Komponist oder eine Musikinstitution)
Hausarbeit (ca. 15 Seiten)

Prüfungsstoff

Literatur

Peter Burke, What is Cultural History, Cambridge: Polity Press, 2004, 1-5, 100-126.
Konstruktionen: Hobsbawm, Eric. "Das Erfinden von Traditionen" in Kultur & Geschichte. Neue Einblicke in eine alte Beziehung. Hrsg. Christoph Conrad und Martina Kessel (Philipp Reclam: Suttgart, 1998), 97-116.
Mittenzwei, Ingrid. "'Zwischen Vergangenheit und Zukunft. Der Wirtschaftsbürger am Ende des 18. Jahrhunderts." In Genie und Alltag. Bürgerliche Stadtkultur zur Mozartzeit, Hg. von Gunda Barth-Scalmani, Brigitte Mazohl-Wallnig and Ernst Wangermann (Salzburg & Wien: Otto Müller Verlag, 1994), 203-220.
King, David. Vienna, 1814: How the Conquerors of Napoleon Made Love, War, and Peace at the Congress ofVienna (New York: Harmony Books, 2008), 78-89.
Szabó-Knotik, Comelia. "Tanzmusik im Wiener Musikverlag" in Tanz im Biedermeier. Hrsg. Barbara Boisits & Klaus Hubmann. Wien: Mille Tre Verlag, 2006. 167-184
Prawy, Marcel. Johann Strauß. Weltgeschichte im Walzertakt (Wien: Molden, 1975), 41-44; 135-153.
Sachs, Curt. Eine Weltgeschichte des Tanzes (Hildesheim: Olms, 2007 [1937]),264-301
Braun, Rudolf & Gugerli, David. Macht des Tanzes, Tanz der Mächtigen : Hoffeste und Herrschaftszeremoniell, 1550-1914 (München: Verlag C.H. Beck, 1993), 166-203.
Hess, Remi. Der Walzer: Geschichte eines Skandals [La Valse. Revolution du couple en Europe], translated by Antoinette Gittinger (Hamburg: Europäische Verlagsanstalt, 1996 [1989]), 26-49, 135-152.
Claire, Elisabeth. "Monstrous Choreographies: Waltzing, Madness, and Miscarriage" in: Studies in Eighteenth Century Culture 38 (2009), 199-235.
Scott, Derek B. Sounds of the Metropolis: The Nineteenth-Century Popular Music Revolution in London, New York, Paris and Vienna (New York: Oxford University Press, 2008), 38-51; 130-137.
"Ball-Lokalitäten" in Fink, Monika. Der Ball: Eine Kulturgeschichte des Gesellschaftstanzes im 18. und 19. Jahrhundert (Innsbruck: Studien Verlag; Lucca: Libreria musicale italiana, 1996), 21-35.
Quellen:
Dallera, Johann Anton Franz. Etwas über 's Tanzen zur Beherzigung der Wiener-Schönen. (Wien, 1785), 3-14.
Pichler, Anton. Neuestes Sittengemählde von Wien (Wien: Anton Pichler, 1801), 108-116.
Wiener Zeitung 27.12. 1789, 3305.
Cappi & Diabelli: Eine Verlagsanzeige (1818)
Anonym, Reise der Göttin der Tanzkunst in den Apollo-Saal und zu den übrigen Faschingslustbarkeiten in Wien. (Wien: J. Schrämbl, 1808), 10-13.
Reise eines Liefländers von Riga nach Warschau, durch Südpreußen, über Breslau, Dresden, Karlsbad, Bayreuth, Nürnberg, Regensburg, München, Salzburg, Linz, Wien und Klagenfurt, nach Bozen in Tyrol. Fünftes Heft (Berlin: Friedrich Vienweg dem ältern, 1795), 216-217.
Anonym, Reise der Göttinn der Tanzkunst in den Apollo-Saal und zu den übrigen Faschingslustbarkeiten in Wien. (Wien: J. Schrämbl, 1808), 68-76.
Comte A. De La Garde-Chambonas. Gemälde des Wiener Kongresses: 1814-1815: Erinnerungen, Feste, Sittenschilderungen, Anekdoten 1 (München: G. Müller, 1912 [1843]), 29-45.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA: Neuzeit
BEd: Osteuropäische Geschichte, Österr. Geschichte 1, Österr. Geschichte 2
Diplom UF: Osteuropäische Geschichte

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30