070246 SE Späte Neuzeit (Neueste Geschichte) (ca. 1800 bis heute) (2013S)
Medien des Biographischen
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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MI wtl von 13.03.2013 bis 26.06.2013 14.30-16.00 im Dienstzimmer von Prof. Zahlmann auf Stiege 8, 2. Stock Unterteilung.
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Fr 08.02.2013 09:00 bis Fr 22.02.2013 23:59
- Anmeldung von Mo 18.03.2013 00:00 bis Mi 20.03.2013 23:59
- Abmeldung bis So 31.03.2013 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine
Zur Zeit sind keine Termine bekannt.
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Die Moderne ist eine Phase, in der die Biographie des Menschen demokratisiert wird: Jede/r hat ein Leben, das bedeutsam ist. Die individuelle Selbstwahrnehmung des eigenen Lebens (oder die Wahrnehmung des Lebens anderer) emanzipiert sich zwar vielfach von religiösen Bewertungvorgaben, ersetzt diese jedoch dann meist durch vergleichbare Narrative säkularer Bedeutungsfelder (Wirtschaft, Medizin etc.). Das Bedürfnis nach einer Bilanzierung des Lebens ist in historischer Perspektive das wesentliche Merkmal des biographischen Arbeitens in der Moderne. Das Sprechen und Schreiben über das eigene Leben oder ein anderes nimmt vielfach politische Entwicklungen folgender Jahrzehnte vorweg (etwa hinsichtlich der Rolle der Frau als politischer Akteur) und propagiert neue Formen der biographischen Selbstverwirklichung. Die Suche nach Sinn tritt hier neben die nüchterne Lebensbilanz. Immer aber greift die (auto)biographische Arbeit auf Medien zurück und zeigt durch die Nutzung oder das Ignorieren vorhandener Medienangebote nicht nur den Stellenwert von Medien für die Wahrnehmung des Biographischen, sondern umgekehrt die große Bedeutung der biographischen Darstellungsbedürfnisse für mediale Innovationen. Und auch wenn das Spektrum des biographischen Erzählens mittlerweile von der geheimen Tagebuchnotiz bis hin zur öffentlichen Präsentation in einem sozialen Netzwerk reichen kann, so bleibt das Phänomen der hierdurch ausgedrückten menschlichen Persönlichkeit immer nur eine Annäherung an das "eigentliche Wesen" des Menschen. Dass diese unüberwindliche Lücke zwischen Medium und mentalem (Selbst)Bild produktiv für die biographische wie auch medientechnische Entwicklung ist, kann als Rahmenbedingung moderner Lebensentwürfe formuliert werden.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Exposé (Vorlage und Diskussion im Seminar) und MA-Arbeit.
Prüfungsstoff
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
MA Geschichte: APMG Geschichte der Neuzeit; Vertiefung 2 - Späte Neuzeit (6 ECTS)
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30