070257 KU Lektüre historiographischer Texte und Historiographiegeschichte (2009S)
Erfahrung - Erinnerung - Diskurs. Grundkategorien der Geschichtsschreibung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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16.3., 27.4., 11.5., 25.5., 15.6. und 29.6.2009 Mo 9:00-12:00 Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1;Blocktermine: 3. und 8.5.2009, Fr 9:00-16:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 23.02.2009 09:00 bis Fr 06.03.2009 23:59
- Abmeldung bis Do 30.04.2009 23:59
Details
max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine
Zur Zeit sind keine Termine bekannt.
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Anfang der 1990er Jahre entzündete sich an Joan W. Scotts Aufsatz The evidence of experience eine Kontroverse, in der über den Nutzen und Nachteil erfahrungsbezogener versus diskursanalytischer Ansätze äußerst lebhaft debattiert wurde. Scotts erfahrungskritische Herangehensweise setzte einen entscheidenden Reflexionsprozess in Gang: Im Bemühen, den materialen Aspekt von Erfahrung mit dem narrativen zu vermitteln, hat sie dem linguistic turn in der Geschichtswissenschaft zu mehr Aufmerksamkeit verholfen. Die Auseinandersetzung mit Scotts Kritik an der unhinterfragten Verwendung ahistorisch festgeschriebener Kategorien steht im Zentrum dieser Lehrveranstaltung, in der die tendenziell exklusiv gebrauchten und gegeneinander ausgespielten Begriffe "Erfahrung", "Erinnerung" und "Diskurs" als Grundkategorien der Geschichtsschreibung in ein produktives Verhältnis gebracht werden sollen.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
In methodischer Hinsicht gilt es, gemeinsam eine Heuristik zu erarbeiten, die darauf abzielt, die historische Dimension von "Erfahrung", "Erinnerung" und "Diskurs" sichtbar und einer wissenschaftlichen Kritik zugänglich zu machen. Der didaktische Anspruch der Lehrveranstaltung besteht darin, die Studierenden zu einem kritisch-kreativen und argumentativ schlüssigen Reflektieren über Grundkategorien der Geschichtsschreibung anzuleiten und in Techniken der sorgfältigen Lektüre einzuüben. Ziel der Auseinandersetzung ist es, ein Problembewusstsein im Umgang mit Sprache zu gewinnen und ein forschungspraktisch angemessenes Instrumentarium für die eigene Arbeit zu entwickeln. Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft zur Diskussion und selbständigen Arbeit mit Texten sowie die Bereitschaft, auch englische Artikel zu lesen.
Literatur
Marguérite Bos / Bettina Vincenz / Tanja Wirz (Hg.): Erfahrung: Alles nur Diskurs? Zur Verwendung des Erfahrungsbegriffs in der Geschlechtergeschichte. Zürich 2004.
Stefan Jordan (Hg.): Lexikon Geschichtswissenschaft. Hundert Grundbegriffe. Stuttgart 2003.
Scott, Joan W.: The Evidence of Experience. In: Judith Butler / Joan W. Scott (Hg.): Feminists theorize the political. New York 1992, 22-40.
Stefan Jordan (Hg.): Lexikon Geschichtswissenschaft. Hundert Grundbegriffe. Stuttgart 2003.
Scott, Joan W.: The Evidence of Experience. In: Judith Butler / Joan W. Scott (Hg.): Feminists theorize the political. New York 1992, 22-40.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
S4; W3
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30