Universität Wien

070263 KU Wirtschafts- und Sozialgeschichte im transdisziplinären Kontext 1 (2014W)

Über den Umgang mit dem Körper in Jugendkulturen seit 1945. Altagswelten, deren Institutionen, Praktiken und Rituale, Diskurse und Interpretationen

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Termine:
9.10., 16.00 - 18.30 Uhr, Einführungssitzung
16.10., 16.00 - 18.30 Uhr
15.01., 16.00 - 18.30 Uhr
Ort: Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse

Blocktermine:
21.11., 15.00 Uhr - 20.00 Uhr, Literaturblock
12.12., 16.00 Uhr - 18.30 Uhr, Abgabe und Diskussion eines Exposés, als eine Form von Zwischenbericht
30.01., 16.00 Uhr - open end, Abschlussblock
Ort: Universität für Angewandte Kunst, Seminarraum, 1., Franz Josefs-Kai 5, 1. Stock


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Jugend als Lebensphase und Jugendlichkeit als Lebenshaltung sind historisch relativ junge Phänomene in modernisierten Gesellschaften. Mit beiden Begriffen ist ein Spannungsfeld angedeutet, das die Alltagswelten der Gegenwart in allen ihren Facetten prägt und über das zahlreiche Widersprüche gegenwärtiger Konsumgesellschaften darstellbar sind.

Jugend war historisch eine Zeit der Abhängigkeit und des Dienstes, die Lebensphase hat sich unter dem Einfluss von Ausbildung, Schule, Lehre, Universität und einer sehr prägsamen und in die Gesellschaft ausstrahlenden Jugendkultur zu einer Zeit relativer Freiheit, Eigenständigkeit und intensivem Kulturkonsum entwickelt. Jugendliche haben sich von der Autoritätskultur, die bis weit in die 60er Jahre herrschte, emanzipiert, sie sind selbstbewusst geworden, auch weil ihnen ständig von wachsenden Wirtschaftssektoren signalisiert wird, dass sie jene Generation dieser Welt sind, denen die Welt und die Aufmerksamkeit von allen zu gehören hat.

Einerseits wird in diesen Gesellschaften der Jugend eine Zeit des Experimentierens zwischen Kindheit und Erwachsenenzeit/Berufszeit eingeräumt, andererseits werden diese Freiräume vor allem durch ständig erhöhte Anforderungen an Bildung und Qualifikation eingeschränkt. Einerseits werden (Aus-)Bildungsgänge zunehmend verkürzt und komprimiert, andererseits mangelt es an Arbeitsmöglichkeiten und -aufgaben, insbesondere für junge Menschen. In ihrem Umgang mit Jugendlichen schwankt die Gesellschaft zwischen Aufmerksamkeit (dann, wenn die Jungen als Medien-KonsumentInnen im Blickfeld stehtn) und Vernachlässigung (dann, wenn Jugendliche Anspruch auf politische und ökonomische Partizipation anmelden). Dieser Widerspruch gleicht jenem ubiquitären Widerspruch zwischen der Standardisierung aller Dimensionen der Lebensführung und der Individualisierung als Ideal dieser Lebensführung. Gleichzeitig wird Jugend als Hochzeit der Biographie stilisiert und hat sich Jugendlichkeit mit spezifischen Handlungs- und Verhaltensmustern zu einem gesellschaftlichen Leitwert entwickelt. Deutungsmuster und Verhaltensweisen, Praktiken und Stile in Jugendkulturen werden in rascher Folge medial und ökonomisch vereinnahmt und in allen Altersstufen aufgegriffen.

Wie aber gestalteten und gestalten sich die Alltagswelten von Jugendlichen seit den 1945er Jahren in diesem Spannungsfeld? Wir werden dieser Frage an der Oberfläche, am Umgang mit dem Körper und Körperlichkeit nachgehen, mit einem Körper, der funktional und effektiv, schön und attraktiv, also permanent optimiert werde sollte und der gleichzeitig im Leben von Jugendlichen ein wichtiges Medium der Selbstdarstellung und des Selbstwertgefühls ist.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Voraussetzung für den Erwerb eines Zeugnisses: regelmäßige Teilnahme, Erarbeitung einer Rezension zu einem Werk aktueller Fachliteratur, mündliche Präsentation und Arbeit zu einem auf das Thema bezogene Abschlussarbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

In der Lehrveranstaltung wird das Problemfeld historisch, ethnologisch, anthropologisch bearbeitet. Die Hauptlinien unserer Arbeit bewegen sich entlang der "Körpergeschichte" und der Geschichte des Alltags und der Kultur junger Menschen.

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

MA WISO, transdisz. Kontext (6 ECTS)

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30