Universität Wien

070264 SE Vertiefung 2: Mittelalter II (ca. 1200 - ca. 1500) (2012W)

Religiöse Bruderschaften im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit: Kontinuitäten, Brüche und Konjunkturen einer erfolgreichen Organisationsform

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Englisch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 09.10. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 16.10. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 23.10. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 30.10. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 06.11. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 13.11. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 20.11. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 27.11. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 04.12. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 11.12. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 18.12. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 08.01. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 15.01. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 22.01. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Dienstag 29.01. 12:30 - 14:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Lehrveranstaltung dient der Erarbeitung des für Mitteleuorpa noch wenig erforschten, zwischen Stadt/Kloster/Pfarre und Laienfrömmigkeit pendelnden Bruderschaftswesens vom Spätmittelalter bis zur Frühen Neuzeit. Die sowohl Männern als Frauen offen stehenden, bis circa 1730/1750 stark florierenden Bruderschaften entstanden aus einer religiösen Laienbewegung des Spätmittelalters und erlebten nach einem Einbruch in der Reformation im Zuge der katholischen Reform und der Gegenreformation bevorzugt in Städten, aber auch in Dörfern einen starken Aufschwung. Im Kern der bruderschaftlichen, von vielen weltlichen, religiösen, materiellen, spirituellen, persönlichen und kommunikativen Faktoren bestimmten Soziabilität stand der frei gewählte Zusammenschluss von Gleichgesinnten, in dessen genossenschaftlichem Zentrum sich die sieben Werke der Barmherzigkeit, aber vor allem Totengedenken, Totendienst und der Erwerb von Ablässen im Sinne des Seelenheils befand. Das Autonomieverlangen der Laien in den Bruderschaften stieß nach dem Tridentinum (Reformdekret 22. Sitzung, 17. September 1562) auf bischöflich-kirchliche Kontrollvorstellungen, so sicherte die Bulle Klemens VIII. "Quaecumque" (1604) bischöfliche Kontrolle über die nahezu bei allen Bruderschaften gleich oder ähnlich lautenden Statuten, weiters Visitationsrechte und Kontrolle der Rechnungslegung . Die tausenden im katholischen Europa verstreuten, in größeren Städten oft dutzendfach bestehenden Bruderschaften als zentrale Einrichtungen der Vergesellschaftung und als Manifestation der Bedeutung der Laien in der Kirche galten als "Rückgrat des sozialen, religiösen und staatlichen Lebens" in der Vormoderne. Ständeüber- und geschlechtsübergreifend angelegt kannten mitteleuropäische Bruderschaften in der Regel kein Ausschließlichkeitsprinzip, sondern männliche und weibliche Untertanen konnten in mehreren Bruderschaften gleichzeitig Mitglied sein, was die Spezifika von bestimmten Bruderschaftstypen (wie die dominikanischen Rosenkranzbruderschaften, die Sakramentsbruderschaften etc.) verwischte. Die geistlichen Verpflichtungen der Bruderschaften ergaben sich oft schon im Namen, Arme-Seelen-Bruderschaften widmeten sich etwa einer angemessenen Beerdigung der Toten.
Ziel der Lehrveranstaltung ist eine nähere Betrachtung des Bruderschaftswesens vom Mittelalter bis zur Neuzeit, gestützt auf Stadtarchive, Klosterarchive (und so vorhanden Bruderschaftsarchive). Die Seminararbeitsthemen sollten aus Archivquellen erarbeitet werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Von den TeilnehmerInnen wird neben der Mitarbeit im Seminar ein Referat und die schriftliche Ausarbeitung des gewählten Themas verlangt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Zu Beginn des Semsters wird auf Fronter eine Literaturliste (Auswahl) zur Verfügung gestellt werden.
Christopher BLACK, Italian confraternities in the sixteenth century (Cambridge 1989).
Rupert KLIEBER, Bruderschaften und Liebesbünde nach Trient. Ihr Totendienst, Zuspruch und Stellenwert im kirchlichen und gesellschaftlichen Leben am Beispiel Salzburg 1600–1950 (Frankfurt/Main 1999).
Rebekka von MALLINCKRODT, Unsichtbare Machte – Repräsentative Machtlosigkeit? Ein Vergleich politischer Einflussmöglichkeiten und architektonischer Repräsentation frühneuzeitlicher Bruderschaften in Venedig und Köln, in: Machträume der frühneuzeitlichen Stadt, hg. von Christian HOCHMUTH–Susanne RAU (Konflikte und Kultur 13, Konstanz 2006) 333–353.
Bernhard SCHNEIDER, Bruderschaften im Trierer Land. Ihre Geschichte und ihr Gottesdienst zwischen Tridentinum und Säkularisation (Trierer Theologische Studien 48, Trier 1989)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

MA Geschichtsforschung: APM Geschichtsforschung 1 - Seminar zur österreichischen Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte (6 ECTS) | MA Geschichte: Vertiefung Mittelalter II od. Vertiefung Österreichische Geschichte I oder Vertiefung Frühe Neuzeit (6 ECTS) | Diplom: P2;

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:30