Universität Wien

070264 VO RingVO - Der lange Schatten des Antisemitismus und Rassismus und die Universität Wien seit 1880 (2020S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Aufgrund der Entwicklungen zum Coronavirus findet die VO digital auf Moodle statt.

Information zum 3. und 4. Prüfungstermin - Digitale schriftliche Prüfung auf Moodle

3. Prüfungstermin: Mo, 9.11. um 11:30-13:00, Moodle
4. Prüfungstermin: Mo, 14.12. um 11:30-13:00, Moodle

Prüfungsanmeldung über u:space.
Bitte beachten Sie die An- und Abmeldezeiträume! Eine Anmeldung zur Prüfung nach dem Ende der Anmeldefrist ist NICHT möglich!

Prüfungsinhalt:
Texte, Podcasts und Powerpoints, die von den Vortragenden zur Verfügung gestellt wurden und auf Moodle abrufbar sind.

Prüfungsmodus:
Auf dieser Moodle-Plattform für die zur Prüfung angemeldeten Studierenden wird zum angegebenen Zeitpunkt eine Prüfungsbogen (Word-Datei) zur Verfügung gestellt. Sie laden den Prüfungsbogen auf den eigenen Computer und bearbeiten diesen wie eine „klassische“ schriftliche Prüfung. 90 Minuten stehen für den Download des Prüfungsbogen und Upload des ausgefüllten Bogens als PDF zur Verfügung.

Die Prüfung erfolgt als Open-Book-Prüfung, d.h. Studierende können Lernmaterialien und Hilfsmittel verwenden.

Ihnen werden 5 Fragen zugeteilt, diese sind schriftlich in Essayform (in ganzen Sätzen) zu beantworten.

Für technische Fragen steht Ihnen Stefan Ancuta (stefan.ancuta@univie.ac.at) zur Verfügung, während der Prüfung auch in einem Live-Chat auf Moodle.

  • Mittwoch 18.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Mittwoch 25.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Mittwoch 01.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Mittwoch 22.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Mittwoch 29.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Mittwoch 06.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Mittwoch 13.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8
  • Mittwoch 20.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 21 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 8

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

LV-Leitung: Univ.-Prof. Mag. Dr. Dr. Oliver Rathkolb

Bereits im Oktober 2012 wurde ein Symposion zu diesem Thema als kritische Nachbereitung der Umbenennung der Adresse der Universität Wien von Dr. Karl Lueger-Ring in Universitäts-Ring organisiert. An dieser Konferenz, dessen Beiträge auch 2017 publiziert wurden, nahm auch der Nobelpreisträger Univ.-Prof. Dr. Eric Kandel teil, der die Initiative zur Umbenennung gesetzt hatte.

Aufgrund der aktuellen Ereignisse an der Universität Wien, die auch in Protesten gegen Rechtsextremismus und Verharmlosung des Nationalsozialismus geendet haben, soll versucht werden, verstärkt eine inhaltliche Auseinandersetzung zwischen Studierenden und Lehrenden zu initiieren. Dabei wird in verschiedenen Beiträgen ein kritischer und genauer Blick auf die Rolle der Universität Wien zur Tradierung des Antisemitismus und Nationalsozialismus geworfen m - beginnend mit der Publikation des bekannten Universitätslehrers und Chirurgen Theodor Billroths 1875, in der er in einem Nebenkapitel auch den rassistischen Antisemitismus gegen Studenten jüdischer Herkunft an der Medizinischen Fakultät begründet und gerechtfertigt hat.

Bis 1945 sollten nicht nur der Antisemitismus und Rassismus aggressiv den universitären Alltag prägen und zwischen 1938 und 1945 zur Verfolgung, Vertreibung und auch in vielen Fällen zur Ermordung von Studierenden und Lehrenden jüdischer Herkunft führen. In dieser Ringvorlesung soll aber auch intensiv die Zeit nach 1945 thematisiert werden, um schließlich die Frage zu stellen, ob heute 2020 Antisemitismus und Rassismus durch die Verherrlichung oder Verharmlosung des Nationalsozialismus und der Shoa eine Rolle spielen. Dabei wird überdies die Geschichts- und Gedenkpolitik der Universität Wien auf all Ihren Ebenen reflektiert und durch Exkursionen während der Vorlesung vertieft werden - u.a. in der Aula mit der Ehrentafel der ehemaligen Rektoren (Rektorenfasten) und dem "Siegfriedkopf", der 2006 neu kontextualisiert mit Zeitzeugenzitaten zu den antisemitischen Übergriffen in den 1920er und 1930er Jahren in den Arkadenhof versetzt wurde. Gedenktafel für den ermordeten Philosophieprofessor Moritz Schlick. Dabei wird auch die lange Geschichte der Traditionspflege von schlagenden Burschenschaften und allen anderen Studentenverbindungen thematisiert.

Termine:
18.3.: Oliver Rathkolb, Einführung zum Vorlesungsthema und Studentenverbindungen an der Universität Wien 1848 bis 1918 und ihre antisemitisch-rassistische und völkisch-nationalistische Politik
25.3.: Ilse Reiter-Zatloukal, Antisemitismus und die politische Kultur an der Universität Wien 1918 bis 1938
1.4.: Friedrich Stadler/Herbert Posch, Verfolgung von Studierenden und Lehrenden im Nationalsozialismus und die Erinnerungspolitik nach 1945
22.4.: Linda Erker/Andreas Huber/Klaus Taschwer, Die Deutsche Gemeinschaft und die Bärenhöhle. Geheime antisemitische Netzwerke an der Universität Wien in der Zwischenkriegszeit + Die Rektorenfasten in der Aula der Universität Wien
29.4.: Andreas Huber/Roman Pfefferle, Entnazifizierung und Rückbruch. Studierende und Lehrende 1945-1960
6.5.: Univ.-Prof. Dr. Heinz Fischer, Der Fall Taras Borodajkewycz: Antisemitismus in den 1960er Jahren, und kann man aus der Geschichte lernen?
13.5.: Herbert Posch, Gedenkpolitik der Universität Wien seit den 1980er Jahren bis heute
20.5.: Bernhard Weidinger: Burschenschaften, Politik und die Universität Wien seit 1880
27.5. : Jens Wietschorke, Volkskunde und Volksdiskurse an der Universität Wien im Horizont des Nationalsozialismus
3.6.: Werner Dreier, Die Bedeutung von Zeitzeug*innen im Unterricht an den Schulen und der Lehre an den Universitäten
10.6.: Karin Liebhart, Die Universität Wien als Bühne für den rechtsextremen Aktivismus der Identitären Bewegung
17.6.: Oliver Rathkolb, Zusammenfassung
24.6. Prüfung

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Digitale schriftliche Prüfung auf Moodle, 5 aus 10 Fragen in Essayform beantworten

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Erreichen von mind. 50% der Maximalpunktezahl bei der schriftlichen Prüfung.

Prüfungsstoff

Texte, Podcasts, Videos, Powerpoints, die von den Vortragenden zur Verfügung gestellt werden (siehe Moodle).

Literatur

Oliver Rathkolb (Hg.), Der lange Schatten des Antisemitismus. Kritische Auseinandersetzungen mit der Geschichte der Universität Wien im 19. und 20. Jahrhundert (Zeitgeschichte im Kontext 8), Vienna University Press bei V&R unipress, Göttingen 2013 (320 Seiten).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Schwerpunkt: Zeitgeschichte, Österreichische Geschichte, Wissenschaftsgeschichte

BEd UF GSP: UF GSP 07, Weitere Vorlesungen (3 ECTS).
MA Geschichte (Version 2014): PM4 Wahlbereich, VO Vorlesung (5 ECTS).
MA Geschichte (Version 2019): PM4 Individuelle Schwerpunktsetzung, VO Vorlesung (5 ECTS).
Interdisziplinäres MA Zeitgeschichte und Medien (Version 2016): M4b Wahlbereich - Spezialthemen zu Zeitgeschichte und Medien II, Bereich Zeitgeschichte (5 ECTS).
Interdisziplinäres MA Zeitgeschichte und Medien (Version 2019): M4b Wahlbereich - Spezialthemen zu Zeitgeschichte und Medien II, Bereich Zeitgeschichte (5 ECTS).
MA Osteuropastudien (2015 und 2019): M4 (5 ECTS)

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:14