Universität Wien

070280 UE Guided Reading Zeitgeschichte - NS-kontaminierte Orte und Orte des Überlebens (2025S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die Lehrveranstaltung findet geblockt an den genannten Terminen statt.
Bitte beachten Sie, dass der Termin am 5. Juni an einem anderen Ort stattfinden wird, der in der Lehrveranstaltung noch bekannt gegeben wird.

  • Donnerstag 27.03. 09:30 - 13:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 03.04. 09:30 - 13:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 10.04. 09:30 - 13:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 15.05. 09:30 - 13:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
  • Donnerstag 05.06. 09:30 - 13:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ausgehend von der österreichischen Erinnerungslandschaft behandelt dieser Kurs die Vielzahl der durch den Nationalsozialismus „kontaminierten Orte“ (Assmann 2006), wobei vor allem Wien im Zentrum stehen wird. Anhand ausgewählter Texte und Quellen wird Wien dabei als ein durch die Shoah kontaminierter Ort sichtbar gemacht, wobei auch Orte jüdischen Lebens und Überlebens aufgezeigt werden sollen. In weiterer Folge wird es auch um einen differenzierten Blick auf Opfer und Täter*innen sowie um eine Abkehr von der „Täter-Opfer-Zuschauer“ Trias (Hilberg 1997) gehen. Dabei wird die Bandbreite menschlicher Interaktionen zwischen den Verfolgten und ihren nichtjüdischen Nachbar*innen in den Blick genommen, die von Denunziation und Distanzierung bis hin zu kleinen Gesten der Unterstützung und aktiven Hilfeleistungen reichte.

Im Guided Reading sollen die Kursteilnehmer*innen mit Hilfe begleitender Forschungsliteratur, durch regelmäßige schriftliche Aufgaben sowie in der gemeinsamen Diskussion lernen, eine eigenständige Quellenkritik zu formulieren, die Inhalte zu analysieren, zu kontextualisieren und sich kritisch mit ihren unterschiedlichen Bedeutungsebenen auseinanderzusetzen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Textbesprechungen vor den jeweiligen Einheiten dienen als Nachweis der selbstständigen Auseinandersetzung mit den Texten. Diese Kurzessays sind gemeinsam mit der aktiven Mitarbeit in Form von Präsentationen, Moderationen und Teilnahme an den Diskussionen Grundlage der Benotung. Die Verwendung von KI Tools wird in der ersten Einheit besprochen und gemeinsam festgelegt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige Anwesenheit (maximal eine Fehleinheit)
Lektüre und schriftliche Textbesprechungen (50%)
Aktive mündliche Mitarbeit in Form von Einzel- und Gruppenpräsentationen (Referate), Moderationen sowie aktive Beteiligung an den Diskussionen (50%)

Diese Lehrveranstaltung wird in geblockter Form abgehalten, daher ist maximal eine Fehleinheit möglich. Bei weiteren Fehlstunden kann in begründeten Ausnahmefällen eine Kompensationsarbeit erbracht werden. Unentschuldigtes Fehlen in der ersten Einheit führt zur Abmeldung vom Kurs.

Prüfungsstoff

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Details siehe oben

Literatur

Aleida Assmann, Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik, München 2006.
Elisabeth Boeckl-Klamper / Thomas Mang / Wolfgang Neugebauer, Gestapo-Leitstelle Wien 1938-1945, Wien 2018.
Ingrid Böhler / Karin Harrasser / Dirk Rupnow / Monika Sommer / Hilde Strobl (Hg.), Ver/Störende Orte. Zum Umgang mit NS-kontaminierten Gebäuden, Wien 2024.
Gerhard Botz, Nationalsozialismus in Wien. Machtübernahme, Herrschaftssicherung, Radikalisierung 1938/39, Wien ²2008.
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) (Hg.), Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation, Wien 1998.
Herbert Exenberger / Johann Koß / Brigitte Ungar-Klein, Kündigungsgrund Nichtarier. Die Vertreibung der jüdischen Mieter aus den Wiener Gemeindebauten in den Jahren 1938–1939, Wien 1996.
Elisabeth Fraller / George Langnas (Hg.), Mignon. Tagebücher und Briefe einer jüdischen Krankenschwester in Wien 1938–1949, Wien 2010.
G. E. R. Gedye, Die Bastionen fielen. Wie der Faschismus Wien und Prag überrannte, Wien 1947.
Dieter J. Hecht / Eleonore Lappin / Michaela Raggam-Blesch, Topographie der Shoah. Jüdische Gedächtnisorte des zerstörten jüdischen Wien, Mandelbaum, Wien 22018.
Dieter J. Hecht / Michaela Raggam-Blesch / Heidemarie Uhl (Hg.), Letzte Orte. Die Wiener Sammellager und die Deportationen 1941/42 Wien 22023.
Richard Hufschmied / Karin Liebhart / Dirk Rupnow / Monika Sommer (Hg.), Erinnerungsorte weiter denken. In memoriam Heidemarie Uhl, Wien 2023.
Walter Manoschek, Der Fall Rechnitz, Das Massaker an Juden im März 1945, Wien 2009.
Bertrand Perz, Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen: 1945 bis zur Gegenwart, Innsbruck und Wien 2006.
Martin Pollack, Kontaminierte Landschaften, Wien 2014.
Doron Rabinovici, Instanzen der Ohnmacht. Wien 1938-1945. Der Weg zum Judenrat, Frankfurt am Main 2000.
Hans Safrian / Hans Witek, Und keiner war dabei. Dokumente des alltäglichen Antisemitismus in Wien 1938. Erweiterte Auflage, Wien 2008.
Heidemarie Uhl, Zwischen Versöhnung und Verstörung. Eine Kontroverse um Österreichs historische Identität fünfzig Jahre nach dem "Anschluss", Wien 1992.

Weitere Literatur zur Lehrveranstaltung wird auf Moodle bekannt gegeben

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

EAR: Zeitgeschichte, Österreichische Geschichte 2.
BA Geschichte (Version 2019): PM5 Vertiefung, UE Guided Reading (5 ECTS).
BEd UF GP (Version 2014): UF GP 03 Aspekte und Räume 1, Guided Reading zu einem Fach (4 ECTS).

Letzte Änderung: Di 25.03.2025 18:25