Universität Wien

070287 PS BA-Proseminar - Osteuropäische Migrationsgeschichte (2020W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Alle Termine finden online statt. Wir treffen uns am Montag, den 5.10., im Big Blue Button Raum auf Moodle!

Montag 05.10. 15:45 - 17:15 Digital
Montag 12.10. 15:45 - 17:15 Digital
Montag 19.10. 15:45 - 17:15 Digital
Montag 09.11. 15:45 - 17:15 Digital
Montag 16.11. 15:45 - 17:15 Digital
Montag 23.11. 15:45 - 17:15 Digital
Montag 30.11. 15:45 - 17:15 Digital
Montag 07.12. 15:45 - 17:15 Digital
Montag 14.12. 15:45 - 17:15 Digital
Montag 11.01. 15:45 - 17:15 Digital
Montag 18.01. 15:45 - 17:15 Digital
Montag 25.01. 15:45 - 17:15 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die hier behandelte heterogene Großregion war im 19. und 20. Jahrhundert der Schauplatz vielfältiger wirtschaftlich, politisch und durch Gewalt motivierter Migrationsbewegungen. Dieses Proseminar wird die unterschiedlichen Migrationen in und aus diesem Gebiet als zusammenhängendes Geschehen betrachten und in größeren historischen Kontexten verorten. Bis zum 1. Weltkrieg wurde die Region von multiethnischen Großreichen beherrscht. In Folge ihres Zerfalls in Nationalstaaten kam es zu Migrationen der nationalen „Entmischung“, ein Prozess, der sich in den 1990er Jahren mit dem Zerfall der Sowjetunion und Jugoslawiens fortsetzte und bis hin zur gewaltsamen „ethnischen Säuberung“ reichen konnte. Die rassistische und genozidale Umsiedlungspolitik NS-Deutschlands, die sich im 2. Weltkrieg in dieser Region abspielte, war die Extremform ethnizitätsbasierter Bevölkerungsverschiebung. Die Sowjetunion bewegte auf ihrem Territorium ihrerseits Millionen Menschen und ganze ethnische Gruppen gegen ihren Willen. Jedoch emigrierten während des hier behandelten Zeitraums auch Millionen Menschen im Rahmen klassischer „betterment migration“ aus dieser Region – v.a. nach Übersee – bzw. bewegten sich darin, etwa vom Land in die Stadt. Während des Kalten Krieges unterlag die Region wiederum einem extrem restriktiven Migrationsregime. Durch einen umfassenden Blick auf die verschiedenen Formen erzwungener, erwünschter und erkämpfter Migration in dieser Region bietet dieses Veranstaltung Einblicke in die Migrationsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, ebenso wie in die Geschichte von Nation und Nationalstaatswerdung in (Ost-)Europa und in die Geschichte des Kalten Krieges.
Ziel des Proseminars ist es, die Studierenden mit zentralen Themen und Methoden der Migrationsgeschichte vertraut zu machen, fundamentale Kenntnisse der osteuropäischen Geschichte zu vermitteln, den kritischen Umgang mit wissenschaftlicher Literatur und Quellen zu üben, und die Studierenden in die Lage zu versetzen, selbständig wissenschaftliche Fragestellungen zu formulieren und zu bearbeiten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mündliche Mitarbeit (10%)
Mündliche Präsentation (30%)
Schriftliche Hausarbeit, 35.000-40.000 Zeichen, entspricht ca. 12-15 S. (60%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige Teilnahme (2x Fehlen ist gestattet)
Lektüre der Seminartexte
Mündliche Präsentation
Abgabe der schriftlichen Hausarbeit (Anforderungen werden im Seminar kommuniziert)

Prüfungsstoff

Seminartexte
Für die Hausarbeit zusätzliche, individuell zu recherchierende Fachliteratur

Literatur

Tara Zahra, The Great Departure: Mass Migration from Eastern Europe and the Making of the Free World, New York 2016.
Philipp Ther, Die dunkle Seite der Nationalstaaten : "ethnische Säuberungen" im modernen Europa, Göttingen 2011.
Jan M. Piskorski, Die Verjagten: Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts, München 2013.
Lewis H. Siegelbaum/Leslie Page Moch, Broad is my native land: repertoires and regimes of migration in Russia's twentieth century, Ithaca 2014.
Ulf Brunnbauer, Globalizing southeastern Europe : emigrants, America, and the state since the late nineteenth century, Lanham 2016.
Annemarie Steidl; Josef Ehmer; Stan Nadel; Hermann Zeitlhofer (Hg.), European mobility: internal, international, and transatlantic moves in 19th and early 20th centuries, Göttingen 2009.
Peter Gatrell, The Unsettling of Europe. How Migration Reshaped a Continent, New York 2019.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA Geschichte (2012): Neuzeit, Zeitgeschichte (5 ECTS)
BA Geschichte (2019): Neuzeit, Zeitgeschichte (5 ECTS)
BEd UF Geschichte: Österr. Geschichte 2, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Osteuropäische Geschichte (5 ECTS)
Diplom UF Geschichte: Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Osteuropäische Geschichte

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:14