Universität Wien

070287 VO Globalgeschichte (2024S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte

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Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 05.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
Dienstag 19.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
Dienstag 09.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
Dienstag 16.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
Dienstag 23.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
Dienstag 30.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
Dienstag 07.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
Dienstag 14.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
Dienstag 28.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
Dienstag 04.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
Dienstag 11.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
Dienstag 18.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Vorlesung gibt einen Überblick über globale Verflechtungen und Interaktionen in der Geschichte anhand von ausgewählten Themen von alten Kulturen bis zur Gegenwart.

Räumlich wird die gesamte Welt einbezogen. Periodisierung, Themenwahl und Herangehensweise dienen dazu, eurozentrische Perspektiven zu hinterfragen und außereuropäische Regionen mit ihren Akteuren als Handlungsschauplätze sowie Handelnde einzubeziehen.

Die Vorlesung setzt sich aus folgenden Teilen zusammen:

1. Einführung in die Geschichte von Welt- und Globalgeschichte, historiographischer Überblick: ältere Traditionen und neue Akzente; Grenzen eurozentrischer Sichtweisen und Potenziale globalhistorischer Herangehensweisen (interkultureller Vergleich, Gleichzeitigkeit und Interaktion, Ungleichheit, Veränderungen im langfristigen historischen Wandel).

2. Als Leitmotiv und roter Faden einer globalen Interaktionsgeschichte dienen die Dynamik, der Wandel und die verschiedenen Ausprägungen von materieller Kultur und politischer Herrschaft. Dies wird sowohl in Hinblick auf Perioden und Übergänge im sozio-ökonomischen System aufgezeigt als auch in Hinblick auf die Rolle, die einzelne Weltregionen bzw. ihre politischen Herrschaftsträger (Reiche, Staaten, Institutionen) darin einnehmen.

3. Ein zeitgeschichtlicher Einstieg setzt an den aktuellen Umbrüchen in der Weltgesellschaft an: 1) dem Wandel der Leitsektoren, Leittechnologien, Antriebs- und Energiesysteme, 2) den Konflikten um geopolitische Neuordnung, 3) den Veränderungen des Produktionsregimes vom industriellen zum kybernetischen Prinzip (d.h. der flexiblen Anpassung von Prozessen und Produkten mittels permanenter, datenbasierter Rückkoppelung). Dieser Übergang wirkt sich auf alle Bereiche des sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Lebens aus: Neue Wachstumssektoren (medizinisch-biotechnologischer Komplex), Arbeit, Digitalisierung, Mensch-Maschine-Verhältnis, Daten als neuer Rohstoff, Optimierung und Kontrolle der Körper und der Bewegung u.v.m. Diese Veränderungen kündigen einen möglichen Übergang der Menschheitsgeschichte zu einem post- bzw. transhumanen Zeitalter an. Aus globalhistorischer Perspektive stellt sich auch die Frage nach den Auswirkungen und das Verhältnis zwischen alten Industrieländern, Entwicklungsländern, Newly Industrializing Countries (NICs) und aufstrebenden Schwellenländern.

4. Der aktuelle Wandel wird mithilfe von globalhistorischen Modellen in die Geschichte der Menschheit eingeordnet:

a. Ein Big History-Zugang erlaubt Bezüge zu den großen Übergängen der neolithischen (JägerInnen/SammlerInnen zu sesshaften Ackerbaugesellschaften) und der industriellen Revolution.
b. Ein umweltgeschichtlicher Zugang führt diese Veränderungen auf die Verfügbarkeit und den Umgang mit Ressourcen zurück (agrarische, fossile, Atomenergie; Erneuerbare)
c. Ein technikgeschichtlicher Zugang fragt nach den Triebkräften von Innovationen und ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft.
d. Ein geopolitischer Zugang fragt nach der Rolle von Großmächten, Kolonialismus und Imperialismus, sowie der Ablöse durch Staaten und internationale Organisationen.
e. Ein politökonomischer Zugang fragt nach Interessen und Konflikten bei der Aneignung des gesellschaftlichen Reichtums.
f. Ein weltsystemischer Zugang führt die Mechanismen sozio-ökonomischer Ungleichheit zwischen Staaten und Regionen mit den Bemühungen nachholender Entwicklung peripherer Weltregionen zusammen.

Jeder Zugang wird anhand von Fallbeispielen im historischen Längsschnitt und in Hinblick auf globale Ungleichheit und Ungleichzeitigkeit veranschaulicht. Dies bietet (am Rande) auch die Gelegenheit, die Aussagekraft der Einordnungsmodelle abzuwägen.

5. Last but not least wird Begriffswandel und Sprachgebrauch Aufmerksamkeit gewidmet. Dies versteht sich als Schlüssel zum interkulturellen Vergleich sowie als Mittel, eurozentrische Sprechweisen und orientalisierende Zuschreibungen zu erkennen und zu hinterfragen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Arbeitsweise:
Die Vortragsunterlagen der Lehrveranstaltungsleiterin werden auf der Moodle Plattform zur Verfügung gestellt. Dort finden sich auch Hinweise auf die Pflichtlektüre sowie weiterführende Literatur zu den einzelnen Einheiten. Studierende sind aufgefordert, Fragestellungen sowie eigene Erfahrungen mit anderen Kulturen und interkulturellem Dialog in die Vorlesung einzubringen.

Prüfungsstoff und Unterlagen:
Der Prüfungsstoff besteht aus den Vorträgen und der Pflichtlektüre.
Die Vortragsunterlagen der Lehrveranstaltungsleiterin werden auf der Moodle Plattform zur Verfügung gestellt. Dort finden sich auch Hinweise auf die jeweilige Pflichtlektüre sowie weiterführende Literatur zu den einzelnen Einheiten.

Die Prüfung wird als Open book Prüfung in der letzten Einheit der LV durchgeführt (weitere Termine im WS). Schriftliche Unterlagen in Papierform sind erlaubt, elektronische Geräte müssen während der Prüfung ausgeschaltet bleiben.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Bei der schriftlichen Prüfung (in Präsenz) sind 3 (von vier) Fragen aus dem Prüfungsstoff zu beantworten. Pro Frage sind max. 5 Punkte zu erzielen. Für eine positive Beurteilung muss die Hälfte der max. Punktezahl (15) erreicht werden.

Prüfungsstoff

Literatur

Komlosy Andrea (2022): Corona, Big Data und die kybernetische Zukunft. Wien: Promedia.
https://mediashop.at/buecher/zeitenwende/
(in Buchform und als e-book im Buchhandel, beim Verlag erhältlich und in der UB verfügbar)

Weitere Texte zur Vertiefung einzelner VO-Einheiten werden zeitnah bekannt gegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA Geschichte: PM4 Aspekte und Räume; VO Globalgeschichte (5ECTS)
ZWM Weitere EAR 1 oder 2 (5 ECTS)
EC Geschichte (Version 2021): M1b; Globalgeschichte (5 ECTS)

Letzte Änderung: Mo 04.03.2024 13:45