Universität Wien

070296 VO Vorlesung - "Was uns zusammenhält": Gegenseitige Autonomie/Alteronomie, inklusive Solidarität, Care (2024W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte

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Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 02.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 09.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 23.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 30.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 06.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 13.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 20.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 27.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Mittwoch 04.12. 11:30 - 13:00 Hörsaal 31 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

LV-Leitung:
Käthe-Leichter-Gastprofessur
Dr. Olga Shparaga
olgas74@univie.ac.at

Ziele und Inhalte
Die aktuelle Aufgabe der Demokratisierung der Demokratie, die eng mit der Analyse der strukturellen Grenzen der liberalen Demokratie verbunden ist, kann kaum ohne eine feministische Kritik angegangen werden. Im Zentrum dieser Kritik stehen dabei verschiedene Formen sozialer Verbundenheit, die heute noch zu einem großen Teil als geschlechtsspezifisch interpretiert in die so genannte Privatsphäre verdrängt werden und damit der Anerkennung und entsprechenden Analyse entzogen sind.
In dieser Vorlesung geht es um die feministisch-philosophische Betrachtung von Begriffen wie Autonomie, (Inter)Subjektivität und Vulnerabilität einerseits und von verschiedenen Formen der sozialen Verbundenheit wie Freund*innenschaft, Solidarität und (post)nationale Gemeinschaft andererseits. Daraus ergibt sich sowohl ein Überdenken der Konzepte Menschenrechte und Gerechtigkeit als auch die Erarbeitung von Begriffen der Sorgegemeinschaft und der fürsorglichen Demokratie (caring democracy). Von den sozialen Beziehungen, die sich als vielfältige Care-Beziehungen und -Praktiken konkretisieren, als Ausgangspunkt der Analyse auszugehen wird also bedeuten, Care als einen der wichtigste gesellschaftspolitische Bezugspunkte zu betrachten, und zwar als Alternative zur Konsumation einerseits und zum Wettbewerb andererseits, was es uns ermöglicht, die Kritik an der gegenwärtigen Erschöpfung der sozial-natürlichen Beziehungen zu vertiefen und zu verstärken. Der Schwerpunkt wird dabei auf dem relationalen Ansatz liegen, dessen Bedeutung auch in der Lehrveranstaltung begründet wird.
Das Ziel dieser Begründung ist also sowohl das sozial-politische Weiterdenken des Konzeptes der liberalen Demokratie als auch die Suche nach neuen Strategien des Widerstandes gegen die aktuellen Prozesse der De-demokratisierung, die, meiner Meinung nach, mit dem nicht genug inklusiven Charakter der liberalen Demokratie verbunden sind.
Den Ausgangspunkt dieser Vorlesung bildet mein zweites Buch "Community-nach-dem-Holocaust. Auf dem Weg zur Gesellschaft der Inklusion" (Minsk, ECLAB books, 2018, auf Russisch).

Methoden:
Vortrag mit kürzeren interaktiven Komponenten (Beantwortung von Fragen, Diskussion)

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung (Klausur). Die Prüfungsfragen sind Verständnisfragen, die in Form von kurzen Essays zu beantworten sind.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Erreichen von mind. 50% der Maximalpunktezahl bei der schriftlichen Prüfung.

Prüfungsstoff

Der in der Vorlesung vorgetragene Stoff (Folien werden auf Moodle zur Verfügung gestellt) sowie die zusätzliche Pflichtlektüre (wird zum Teil auf Moodle bereitgestellt).

Literatur

Für jede Themeneinheit wird begleitende Lektüre (deutsch oder englisch) auf Moodle bereitgestellt.
Einführend
Asara, Viviana. Die Grenzen der liberalen Demokratie: Aussichten auf eine Demokratisierung der Demokratie. In: Was stimmt nicht mit der Demokratie? Eine Debatte. Ketterer, Hanna und Becker, Karina (Hs.), Suhrkamp Verlag Berlin 2020.
Lorey, Isabell. Von den Regimen der Prekarisierung zur Cuidadanía. Für ein sorgegeleitetes Verständnis des sozialen Bandes. In: Bedorf, Thomas und Herrmann, Steffen (Hg.). Das soziale Band. Geschichte und Gegenwart eines sozialtheoretischen Begriffs. Campus Verlag, Farnkfurt am Main 2016. S. 164-182.
Lindemann, Hilde. An Invitation to Feminist Ethics. Oxford University Press 2019. Part 5. Standard Moral Theories from Feminist Perspective.
Held, Virginia. The Ethics of Care. Personal, Political, and Global. Oxford/New York 2006.
Fraser, Nancy. Der Allerfresser. Wie der Kapitalismus seine eigenen Grundlagen verschlingt. Suhrkamp Verlag Berlin 2023.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

EAR: Zeitgeschichte.
BA Geschichte (Version 2019): ZWM Weitere EAR 1 oder 2, VO Weitere Zugänge zur Geschichte (5 ECTS).
BEd UF GP (Version 2014): UF GP 10 Wahlbereich für Studierende des Lehramts, 5 ECTS.
MA Geschichte (Version 2019): PM4 Individuelle Schwerpunktsetzung, Lehrveranstaltungen und/oder Praktika (5 ECTS).
MA Globalgeschichte und Global Studies (Version 2019): PM3/3 Vertiefungen 3, VO Vorlesung (5 ECTS).
MA ID Osteuropastudien (Version 2019): PM4 Disziplinäre Ergänzung, individuelle Vertiefung, VO Vorlesung (5 ECTS).
IDMA Zeitgeschichte und Medien (Version 2019): M4b Wahlbereich - Spezialthemen zu Zeitgeschichte und Medien II, Lehrveranstaltungen und/oder Praktika (5 ECTS, Bereich Zeitgeschichte).
EC Geschichte (Version 2021): APM M1b Aspekte und Räume, VO Weitere Zugänge zur Geschichte (5 ECTS).

Letzte Änderung: Di 01.10.2024 10:05