Universität Wien

070302 UE Guided Reading Wirtschafts- und Sozialgeschichte - Bürokratie und Zugehörigkeit (2024S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 05.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01
Dienstag 19.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01
Dienstag 09.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01
Dienstag 16.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01
Dienstag 23.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01
Dienstag 30.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01
Dienstag 07.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01
Dienstag 14.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01
Dienstag 21.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01
Dienstag 28.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01
Dienstag 11.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01
Dienstag 18.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01
Dienstag 25.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Identifizieren, Registrieren und Kategorisieren von Personen (z.B. als Staatsbürger:innen, Arbeiter:innen, Steuerzahler:innen oder Militärpflichtige) sind grundlegende Routinen moderner Staatlichkeit. Mit der Durchsetzung neuer sozialer und politischer Rechte und Pflichten hat die Dokumentation und Feststellung von Identität und Zugehörigkeit noch an Relevanz gewonnen. Zugleich sind Identifizieren, Registrieren und Kategorisieren nie nur eine Angelegenheit der staatlichen Verwaltung oder der Polizei, sondern immer auch derjenigen, die ihre Identität und Zugehörigkeit und die damit verbundenen Ansprüche und Rechte geltend machen wollen. Darüber hinaus spielen solche Praktiken auch in vielen Bereichen jenseits der staatlichen Bürokratie eine Rolle: im Kontext von Arbeit oder Beruf, bei der Interessenvertretung im Rahmen von Organisationen, Vereinen und Körperschaften.
Der zeitliche Fokus des Kurses liegt auf dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Neben der Geschichte von Konzepten (z. B. Staatsangehörigkeit, Heimat) und Dokumenten (Ausweispapiere, Register) werden auch Auseinandersetzungen und Interaktionen reflektiert, in denen Dokumente benutzt wurden, in denen Zugehörigkeit überprüft, beantragt und verhandelt wurde. Es werden also nicht nur Praktiken der Behörden und Organisationen in den Blick genommen, sondern auch die Möglichkeiten und Bedingungen jener, die ihre Identität und Zugehörigkeit belegen oder durchsetzen wollten. Welche Unterschiede gab es z.B. in Hinblick auf Geschlecht, Religion oder soziale Position?

In der Lehrveranstaltung werden Texte diskutiert, die sich aus unterschiedlicher Perspektive mit den Facetten der Thematik befassen. Thesen, Forschungskonzepte und methodologische Ansätze werden herausgearbeitet und kritisch reflektiert. Exemplarisch werden dafür auch Quellenbeispiele herangezogen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Lesen ausgewählter Texte; regelmäßige Anwesenheit und aktive Teilnahme an der Diskussion; schriftliche Ausarbeitung von Fragen und Überlegungen; Präsentation eines Textes.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab


• Mitarbeit in der Stunde 40 %
• Schriftliche Ausarbeitung von Fragen und Überlegungen zu den gelesenen Texten als Vorbereitung zur Stunde 30%
• Präsentation eines Textes in Teamarbeit 30%
• Regelmäßige Anwesenheit (Maximal 2 Fehlstunden)

Es muss der Nachweis erbracht werden, dass alle Texte gelesen und reflektiert wurden.

Prüfungsstoff

Das genaue LV-Programm wird in der ersten Stunden vorgestellt.

Literatur

Ilsen About, James Brown, Gayle Lonergan (Hg.): Identification and Registration Practices in Transnational Perspective. People, Papers and Practices. Houndsmills, New York 2013.
Beate Althammer (Hg.): Citizenship, Migration and Social Rights: Historical Experiences from the 1870s to the 1970s. London 2023.
Keith Breckenridge, Simon Szreter (Hg.): Registration and Recognition. Documenting the Person in World History. Oxford 2012.
Jane Caplan, John Torpey (Hg.): Documenting Individual Identity. The Development of State Practices in the Modern World. Princeton. Oxford 2001.
Hilde Greefs, Anne Winter (Hg.): The Regulation of Migration and the Materiality of Identification in European Cities, 1500-2000. London 2019.
Valentin Groebner: Der Schein der Person. Steckbrief, Ausweis und Kontrolle im Europa des Mittelalters. München 2004.
Waltraud Heindl, Edith Saurer, Hannelore Burger and Harald Wendelin (Hg.): Grenze und Staat: Passwesen, Staatsbürgerschaft, Heimatrecht und Fremdengesetzgebung in der österreichischen Monarchie 1750-1867. Wien 2000.
Edward Higgs: Identifying the English. A History of Personal identification, 1500 to the Present. London. New York 2011.
Tuuli Lähdesmäki, T. Saresma, K. Hiltunen, et al.: Fluidity and Flexibility of “Belonging”: Uses of the Concept in Contemporary Research. In: Acta Sociologica, 59/2016/3, 233–247.
James C. Scott, John Tehranian and Jeremy Mathias: The Production of legal Identities Proper to States: The Case of the Permanent Family Surname. Comparative Studies in Society and History 44/2002/1, 4-44.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Vertiefung zu: VO Wirtschafts- und Sozialgeschichte

BA Geschichte (V2019): PM5 Vertiefung Wirtschafts- und Sozialgeschichte (5 ECTS)
BEd UF Geschichte: UF GP 03 Aspekte und Räume (4 ECTS)
EC Wirtschafts- und Sozialgeschichte (V2021): Guided Reading Wirtschafts- und Sozialgeschichte (5 ECTS)

Letzte Änderung: Fr 01.03.2024 09:45