Universität Wien

070303 SE BA-Seminar - "Warte, warte nur ein Weilchen" - Mord und Totschlag im frühen 20. Jahrhundert (2021W)

Eine deutsche Kulturgeschichte

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Vorbesprechung digital: 26.11.2021, 14.00 Uhr. unter https://bbb.europa-uni.de/die-qob-jvy-2sj

Freitag 26.11. 14:00 - 15:00 Digital
Samstag 08.01. 10:00 - 17:00 Digital
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Samstag 15.01. 10:00 - 17:00 Digital
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Samstag 22.01. 10:00 - 17:00 Digital
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Samstag 29.01. 10:00 - 17:00 Digital
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Als der Torso des Ernst Winter an einem kühlen Märzmorgen des Jahres 1900 im Konitzer Mönchsee gefunden wurde, ließ sich nicht ahnen, welche Folgen der Fall noch zeitigen sollte. Tatsächlich folgte dem Mord an dem 18jährigen Gymnasiasten das größte antisemitische Pogrom in der Geschichte des deutschen Kaiserreiches, das nur durch Einsatz von Militär eingedämmt werden konnte. An der 'Aufklärung' des Falles beteiligte sich die deutsche Presse von der antisemitischen Staatsbürger-Zeitung bis hin zu den deutsch-jüdischen Periodika. Doch während beinahe jedes Organ eine Theorie zum Tathergang hatte, tappte die Kriminalpolizei lange im Dunklen.
Ähnlich groß war das öffentliche Interesse nach dem grausamen Fund von fünf menschlichen Schädeln in der Leine bei Hannover im Frühsommer 1924. Die bei einer systematischen Suche am 5. Juli 1924 entdeckten Knochen- und Schädelteile, die von mehr als 20 verschiedenen Personen stammten, feuerten die Gerüchte über Täter und Tathergang an. Der nachfolgende Prozess gegen den Fleisch- und Textilhändler Fritz Haarmann geriet zum Desaster für die Hannoveraner Justiz und zur Geburtsstunde der modernen Justizberichterstattung. Zwei berühmte Fälle der Kriminalgeschichte. Zwei Fälle, deren Geschichten über die Tötungsdelikte hinausgehen.
Es lässt sich vermuten, das die prominent gewordenen Taten der Serienmörder Paul Ogorzow und Fritz Haarmann, die Bruno Lüdke zugeschriebenen Verbrechen und die Ermordung des Konitzer Gymnasiasten Ernst Winter nicht nur etwas über die Täter, sondern auch über die Gesellschaft aussagen. Wir untersuchen im Seminar Ermittlungsstrategien, Prozessverläufe und Rezeption der Verbrechen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Teilnahme und Beteiligung an den Seminardiskussionen (auf der Basis der Seminarliteratur); Präsentation der vorläufigen Ergebnisse der Bachelor-Seminararbeit; Konsultationstermin; BA-Seminararbeit (Umfang von ca. 65.000 Zeichen inkl. Leerzeichen).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Dies ist eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung.

Literatur

Wird auf moodle bereitgestellt. Zur Einführung empfohlen:
Theodor Lessing, Die Geschichte des Werwolfs, Frankfurt (Main) 1989.
Helmut Walser Smith, Die Geschichte des Schlachters. Mord und Antisemitismus in einer deutschen Kleinstadt, Frankfurt (Main) 2004.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA Geschichte (Version 2012): Bachelor-Modul 2, Seminar (9 ECTS).
BA Geschichte (Version 2019): M7 Bachelor-Modul, SE Seminar (10 ECTS).
BEd UF GSP (Version 2014): UF GSP 13 Bachelormodul, SE BA-Seminar für GSP (8 ECTS).

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:14