Universität Wien

070306 SE BA-Seminar (2023W)

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 04.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 11.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 18.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 25.10. 15:00 - 16:30 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 08.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 15.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 22.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 29.11. 15:00 - 16:30 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 06.12. 15:00 - 16:30 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 13.12. 15:00 - 16:30 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 10.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 17.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 24.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 31.01. 15:00 - 16:30 Seminarraum 8 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

BA-SE WS 2023/24: Angewandter Internationalismus im "kurzen" 20. Jahrhundert (1917-1989) in globalgeschichtlicher Perspektive
Berthold Unfried

Ziel dieses BA-SEs ist das Verfassen einer selbständigen BA-Arbeit aus dem Themenspektrum der LV.

Rahmenthema dieses BA-SE sind Formen angewandten Internationalismus'. "Internationalismus" in diesem Sinn bedeutet, dass Gruppen von Aktivist/inn/en ihre Anliegen und Vorstellungen über ihre Nation hinaus potenziell über die Welt verbreiten wollten, weil sie dieses Programm auch für andere Weltgegenden anwendbar fanden. In diesem Sinn hatten alle großen Revolutionen ihre "internationalistischen" Phasen. "Internationale Solidarität" wurden auch jene – im Konkurrenzsystem "Entwicklungspolitik" genannten - institutionalisierten Praktiken genannt, die Länder in den "Drei Kontinenten" Asien, Afrika und Lateinamerika an die europäische sozialistische Welt heranführen sollten. Das Themenspectrum includiert auch Gruppen, die ihre Solidarität durch friedliche Tätigkeiten, etwa im Prozess der "Entwicklung" von Staaten "auf dem sozialistischen Entwicklungsweg" oder im institutionellen Rahmen der "Internationalen Solidarität" ausübten. Im Zentrum sollen Anwendungen (und weniger Theorien) des Internationalismus, verstanden als Praktiken der Überwindung von Ungleichheit in der Welt, stehen. Der Zeitrahmen der Fallbeispiele erstreckt sich von der russischen Oktoberrevolution bis zu dem "kubanischen Zyklus" der Weltrevolution in den "Drei Kontinenten" von den 1960er bis zu den 1980er Jahren.

Themenbereiche:
- Revolutionäre Internationalismen: Vom Internationalismus der Komintern zur chinesischen Revolution und ihrer Ausstrahlung in den Koreakrieg
- Die "Internationalen Brigaden" im Spanischen Bürgerkrieg
- Die in der Selbstbezeichnung Internacionalismo Cubano genannte internationale Ausstrahlung der kubanischen Revolution von den Revolutionierungsversuchen der Guerrilla Che Guevaras bis zu der Organisierung von Teilen der "Drei Kontinente" im "Sozialistischen Weltsystem"
- "Internationale Solidarität" als Entwicklungspolitik des "Sozialistischen Weltsystems"
- Drittweltinternationalismus? Die Blockfreienbewegung
- Solidaritätsbewegungen in Europa und den USA mit Vietnam, Nicaragua etc. (die auch die "Brigaden"terminologie verwendeten)
- Religiöse Internationalismen: Die Internationale der katholischen Kirche; Islamischer Universalismus
- Der Internationalismus der Menschenrechte – Akteure

- Ziel ist das Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit im Umfang eines durchschnittlichen Beitrags für eine Publikation in einer wissenschaftlichen Zeitschrift oder einem Sammelband, ihre Präsentation zur Diskussion und das Verfassen einer überarbeiteten Version. Richtlinien: nachvollziehbare (Anmerkungsapparat) Argumentation statt Behauptung und Meinung, Interessen von Akteuren abwägen statt Urteilen, das Thema in historische Zusammenhänge einbetten, Aufbauen auf dem Stand der Literatur, Typen von Quellen unterscheiden und (quellen)kritisch verwenden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Arbeitsschritte:
- Herausarbeiten des Themas der BA-Arbeit aus dem übergeordneten Thema der LV
- Exposé des Themas der BA-Arbeit und Darlegung seiner Durchführbarkeit (kommentierte Bibliographie: welche Erkenntnisinteressen und Themenlinien können entlang welcher Literatur ausgeführt werden)
- Kommentierung einer anderen BA-Arbeit
- Präsentation der BA-Arbeit
- Einarbeiten von Kritik und Verbesserungsvorschlägen
- Elektron. Abgabe der überarbeiteten BA-Arbeit samt Literatur- und Quellenverzeichnis und engl. Abstract

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindesterfordernis für eine positive Absolvierung der LV ist die positive Beurteilung der Abschlussarbeit, sowie:
- Regelmäßige Teilnahme; die Teilnahme an der Vorbesprechung und Themeneinführung am 4.10.2023 ist verpflichtend.
- Textlektüre zur Sitzungsvorbereitung.
- Qualifizierte Beteiligung an den Diskussionen.
- Präsentation der individuellen Bachelorarbeit
- Fristgemäße (bis 12.2.2024) Abgabe der überarbeiteten Bachelorarbeit (rd. 65.000 Zeichen incl. LZ und allem Anderen).

Bewertungsmaßstab:
Vorbereitung zu den Sitzungen, Mitarbeit, Kommentar: 25%
Verfassen und Präsentation einer BA-Arbeit: 75%

Prüfungsstoff

Prüfungsimmanent

Literatur

Brydan David/Jessica Reinisch (ed.s), Internationalists in European history. Rethinking the twentieth century, London: Bloomsbury 2021

Domínguez Jorge, To Make a World Safe for Revolution. Cuba's Foreign Policy, Cambridge/Mass. 1989

Internationalisms, in: The Palgrave dictionary of transnational history, ed. Akira Iriye/Pierre-Yves Saunier, Basingstoke 2009

Mohandesi Salar, Red Internationalism. Anti-Imperialism and Human Rights in the Global Sixties and Seventies, Cambridge 2023

Moyn Samuel, Human rights and the uses of history, London-New York 2017

Parrott R. Joseph/Mark Atwood Lawrence (eds.), The Tricontinental Revolution. Third World Radicalism and the Cold War, Cambridge 2022

Simon Catherine, Algérie, les années pieds-rouges. Des rêves de l'indépendance au désenchantement, 1962-1969, Paris 2009

Sluga Glenda/Clavin Patricia, 1964 (Hg.), Internationalisms: a twentieth-century history, Cambridge 2017

Unfried Berthold/Eva Himmelstoss (Hg.), Praktiken von Internationaler Solidarität und Internationaler Entwicklung/Practices of International Solidarity and International Development, Leipzig 2012

Weitbrecht Dorothee, Aufbruch in die Dritte Welt. Der Internationalismus der Studentenbewegung von 1968 in der BRD, Göttingen 2012


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 19.10.2023 11:07