Universität Wien

070308 SE Seminar (2011W)

Kriminalität und Justiz im Zarenreich und in der Sowjetunion

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 18.10. 09:00 - 12:00 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 25.10. 09:00 - 12:00 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 08.11. 09:00 - 12:00 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 15.11. 09:00 - 12:00 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 22.11. 09:00 - 12:00 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 29.11. 09:00 - 12:00 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 06.12. 09:00 - 12:00 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 13.12. 09:00 - 12:00 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27
Dienstag 10.01. 09:00 - 12:00 Seminarraum des Instituts für Osteuropäische Geschichte UniCampus Hof 3 2Q-EG-27

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Als Akteure imaginärer Gegenwelten, als gefallene Menschen, aber auch als gefährliche Andersartige haben kriminelle/kriminalisierte Personen und Gruppen in Gesellschaften des 19. und 20. Jahrhunderts eine tragende Rolle gespielt. Im Zarenreich waren Wahrnehmung und Verfolgung von Kriminalität eng verflochten mit Krisenerfahrungen und nationalen Selbstbildern. Sie spiegelten aber auch Frauen- und Männerbilder sowie politische Polarisierung .Die frühe Sowjetunion zeichnete sich durch einerstaunliches Maß an Kontinuität in den Vorstellungen von Devianz unter radikal neuen politischen Bedingungen aus. Kriminalisierung und Strafverfolgung in der Stalinära lassen sich am sinnvollsten im Rahmen des Diktaturenvergleichs analysieren.
Der hier interessierende Zeitraum beginnt im Vorfeld der Justizreform in Russland Mitte des 19. Jahrhunderts, die einem autokratisch beherrschten Land ein modernes Rechtswesen gab. Er endet nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Strafjustiz ebenso zur Disziplinierung der Kriegsgesellschaft wie zur Abrechnung mit Kollaborateuren diente.
Wir befassen uns mit Kriminalitätsstatistik, wissenschaftlichen, publizistischen und literarischen Diskursen, aber auch mit Arbeitsweise und Funktionen von Polizei und Gerichten sowie mit Formen der Internierung. Russischkenntnisse sind willkommen, jedoch nicht Voraussetzung.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mitarbeit, kurzes mündliches Referat, schriftliche Seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Verständnis für die Moderne als Forschungsthema

Prüfungsstoff

Lektüre von Auszügen aus Quellen und Literatur zu jeder Sitzung, in den Sitzungen Diskussion darüber

Literatur

Gerd Schwerhoff, Historische Kriminalitätsforschung. Frankfurt a. M., New York 2011; Louise McReynolds, Witnessing for the Defence: The Adversial Court and Narratives of Criminal Behavior in Nineteenth-Century Russia, Slavic Review 69, 3 (2010), 620-644

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Bachelor Geschichte: Bachelor Modul 2 (10ECTS);
Master Osteuropäische Gechichte: Vertiefungsmodul osteuropäische Geschichte I oder II (6ECTS);
Lehramt Geschichte: Vertiefung 2 (6ECTS);
Diplom Geschichte: Seminare (P2)

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31