Universität Wien

070311 KU Geschichtswissenschaftliche Arbeitstechniken und Archivkunde (2022S)

7.00 ECTS (3.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Verpflichtende Anwesenheit in der ersten Einheit!
Bitte beachten Sie den Blocktermin am Freitag, 24.06.2022 (10:45-17:00) im Seminarraum Geschichte 2 (Hauptgebäude).

Donnerstag 03.03. 09:45 - 12:15 Seminarraum 15, Kolingasse 14-16, OG01
Donnerstag 10.03. 09:45 - 12:15 Seminarraum 15, Kolingasse 14-16, OG01
Donnerstag 17.03. 09:45 - 12:15 Seminarraum 15, Kolingasse 14-16, OG01
Donnerstag 31.03. 09:45 - 12:15 Seminarraum 15, Kolingasse 14-16, OG01
Donnerstag 07.04. 09:45 - 12:15 Seminarraum 15, Kolingasse 14-16, OG01
Donnerstag 05.05. 09:45 - 12:15 Seminarraum 15, Kolingasse 14-16, OG01
Donnerstag 12.05. 09:45 - 12:15 Seminarraum 15, Kolingasse 14-16, OG01
Donnerstag 19.05. 09:45 - 12:15 Seminarraum 15, Kolingasse 14-16, OG01
Donnerstag 02.06. 09:45 - 12:15 Seminarraum 15, Kolingasse 14-16, OG01
Donnerstag 09.06. 09:45 - 12:15 Seminarraum 15, Kolingasse 14-16, OG01
Donnerstag 23.06. 09:45 - 12:15 Seminarraum 15, Kolingasse 14-16, OG01
Freitag 24.06. 10:45 - 17:00 Seminarraum Geschichte 2 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
Donnerstag 30.06. 09:45 - 12:15 Seminarraum 15, Kolingasse 14-16, OG01

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Kurs führt in die Grundlagen geschichtswissenschaftlicher Recherchetechniken und des Verfassen einer wissenschaftlichen Forschungsarbeit ein. Dazu gehört das Entwickeln einer eigenständigen Forschungsfrage, das Recherchieren und Bibliographieren, die Nutzung von Bibliotheken und Archiven, korrektes Zitieren und das Verfassen unterschiedlicher Textsorten.
Das Rahmenthema der Lehrveranstaltung befasst sich mit den „Forschungsreisen in die Amerikas“. Seit der Reise Alexander von Humboldts in die Region (1799-1804) setzte eine wissenschaftliche Beschäftigung und Textproduktion über die lateinamerikanischen Gesellschaften und deren Kulturen ein, die Mitte des 19. Jahrhunderts einen ersten Höhepunkt erreichte. In diesem Kontext geriet auch Zentralamerika in das Blickfeld von Forschungsreisenden, die umfangreiche Werke hinterließen. Unter ihnen befand sich unter anderem der Wiener Forscher und spätere Diplomat Karl von Scherzer (1821-1903), der die Region von 1853 bis 1855 bereiste. Scherzers Texte sind Teil einer umfangreichen Reise- und Forschungsliteratur, die Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden und über eine bis dahin wenig in der Öffentlichkeit sowie der Wissenschaft bekannten und wahrgenommen Region erzählen und berichten. Die hauptsächlich von West-Europäern und US-Amerikanern (ausschließlich weiße Männer) verfassten Schriften haben, trotz ihrer unterschiedlichen Ansätze, oft eines gemeinsam: Zentralamerika wurde als geographischer wie kultureller Raum definiert, der die heutigen Staaten von Guatemala, Belize, Honduras, El Salvador, Nicaragua, Costa Rica und Panama umfasst. Hierbei spielten aber auch verschiedenste Interessenslagen – wissenschaftliche, wirtschaftliche und politische – der Eliten im Globalen Norden eine entscheidende Rolle.
Neben dem inhaltlichen Ziel, den Studierenden verschiedene Aspekte der symbolischen wie ideologischen Konstruktion von anderen Weltregionen anhand Zentralamerikas näher zu bringen und Begriffe wie Kolonialismus, Imperialismus und Postkolonialismus epochen- und raumübergreifend zu bearbeiten, sollen die Studierenden folgende Ziele erreichen: a) das Entwickeln einer eigenständigen Forschungsfrage, b) die selbständige Recherche in Archiven, Datenbanken und Bibliotheken, c) den kritischen Umgang mit unterschiedlichen Quellen und d) das Verfassen unterschiedlicher wissenschaftlicher Textsorten (Abstracts, Rezensionen, Thesenpapiere). Von den Studierenden werden gute Englischkenntnisse erwartet, Spanischkenntnisse sind kein Muss, aber erwünscht und von Vorteil.
Der Kurs setzt unterschiedliche didaktischen Methoden ein: Für die jeweilige Unterrichtseinheit werden die Studierenden Texte und Quellen (spanisch-, englisch- und deutschsprachiges Material) lesen, zu diesen es Arbeitsaufgeben zu erledigen gibt. Die Arbeitsaufgaben sind verpflichtend noch vor der nächsten Einheit in schriftlicher Form abzugeben. Die Themen werden dann in den Unterrichtseinheiten gemeinsam im Plenum vertieft. Die Studierenden werden zusätzlich ein selbstgewähltes Thema mit entsprechender Quelle ein einem Abschlussarbeit bearbeiten und am Ende der Lehrveranstaltung im Plenum ihre Ergebnisse präsentieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistungsbeurteilung erfolgt anhand folgender Komponenten:
-) Anwesenheit (max. zwei Fehlstunden) und regelmäßige Mitarbeit // 20% der Gesamtnote
-) Regelmäßige Textlektüre und Verfassen kurzer schriftlicher Hausarbeiten mit Feedback // 40% der Gesamtnote
-) Abschlussarbeit im Umfang von ca. 25.000 Zeichen (mit Leerzeichen, ca. 9 Manuskriptseiten, 1½ zeilig, 12pkt., einschließlich Fußnoten, Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Bibliographie, ohne Grafiken) und deren Präsentation am Ende der Lehrveranstaltung (ca. 10-15 min) // 40% der Gesamtnote

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Die Bewertung der Mitarbeit sowie der anderen Teilleistungen (siehe Leitungskontrolle) fließen in die Benotung ein. Die LV wird mit einer schriftlichen Arbeit abgeschlossen. Es gibt keine Prüfung am Ende des Semesters.

Literatur

Einführungen in das geschichtswissenschaftliche Arbeiten:
-) Jörg Baberowski, Der Sinn der Geschichte. Geschichtstheorien von Hegel bis Foucault, München, 2015.
-) Edward H. Carr, Was ist Geschichte? Stuttgart, 1977.
Geschichte Online: http://www.univie.ac.at/gonline/htdocs/site/browse.php (Module „Wissenschaftliches Arbeiten“ sowie „Literatur- und Inforecherche“)
-) Franz X. Eder, Heinrich Berger, Julia Casutt-Schneeberger, Anton Tantner, (Hg.), Geschichte Online. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. Wien/Köln/Weimar, 2006.
-) Wolfgang Schmale, (Hg.), Schreib-Guide Geschichte. Schritt für Schritt wissenschaftliches Schreiben lernen. Wien/Köln/Weimar, 2006.
Themenspezifische Literatur:
-) Alexander von Humboldt, Die Wiederentdeckung der neuen Welt. Berlin 1989.
-) Karl von Scherzer, Wanderungen durch die mittel-amerikanischen Freistaaten Nicaragua, Honduras und San Salvador. Mit Hinblick auf deutsche Emigration und deutschen Handel. Braunschweig 1857.
-) Thomas Schoonover, “France in Central America 1820s-1929. An overview.” Revue française d'histoire d'outre-mer 79:295 (1992): S. 161-197. https://doi.org/10.3406/outre.1992.2988.
-) Tzvetan Todorov, The Conquest of America. The Question of the Other. New York 1992.
-) Eric Wolf, Europe and the People Without History. Berkeley/Los Angeles/London 2010.
-) Robert J. C. Young, Postcolonialism. An historical introduction. Oxford [et al.] 2001.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA Geschichte (2012): Geschichtswissenschaftliche Arbeitstechniken (7 ECTS)
BEd UF Geschichte: Geschichtswissenschaftliche Arbeitstechniken (7 ECTS)

Letzte Änderung: Mi 06.04.2022 14:28