Universität Wien

070333 GR Guided Reading - Wir und die Anderen (2019S)

Gemeinschaftsvorstellungen und Fremddarstellungen im Mittelalter

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 07.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Donnerstag 14.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Donnerstag 21.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Donnerstag 28.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Donnerstag 04.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Donnerstag 11.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Donnerstag 02.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Donnerstag 09.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Donnerstag 16.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Donnerstag 23.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Donnerstag 06.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Donnerstag 13.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Donnerstag 27.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Von den modernen Nationsstaaten bis hin zu den Sportvereinen: jede kohärente Gemeinschaft verfügt über eine mehr oder weniger offizielle Liste der Zugehörigkeitsmerkmale, die eine gemeinsame Identität schaffen und das jeweils "Andere" ausgrenzen. Allerdings sind die Zugehörigkeits- und Ausgrenzungskriterien nur selten fix, objektiv und nuancenfrei. Einmal festgelegt, werden sie meistens Objekt von Interpretation und Debatte, so dass stets eine gewisse Dynamik und ein Prozess der Veränderung die Gruppe begleitet. Integration und Exklusion ergeben sich nicht automatisch, sie werden durch Interaktion, Kompromiss und Flexibilität erreicht.
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, solche Dynamiken in der mittelalterlichen Gesellschaft Westeuropas von der Völkerwanderungszeit bis zu den Kreuzzügen (5. – 13. Jh.) zu untersuchen. Der Kurs beschäftigt sich mit Gemeinschaften verschiedener Art und geht den Fragen nach, wie diese konzipiert und konstruiert wurden und wie sie sich im Laufe der Zeit veränderten. Beginnend mit einer einleitenden Stunde, die die lateinische Terminologie der Zugehörigkeit und der Ausgrenzung (populus, gens/ethnos, familia, ecclesia, imperium, regnum, advena, peregrinus usw.) abhandelt, widmen sich die folgenden Einheiten einigen ethnischen, politischen, religiösen und städtischen Gemeinschaften in ihrem historischen Kontext und ihren jeweiligen Wechselwirkungen (nachrömische gentes und Reiche, ethnische Vielfalt auf der hispanischen Halbinsel, ecclesia und das Volk Gottes in der Karolingerzeit, Entstehung der Kommunen, die bewaffnete Pilgern und die Kreuzzüge). Untersucht werden die Merkmale, die sie charakterisierten, die Wandlung, die sie erlebten, und was als "fremd" ihnen gegenüber betrachtet wurde. Intellektuelle Netzwerke des frühen und späten Mittelalters werden auch als Beispiel herangezogen, um zu zeigen, wie Autorität und Heterodoxie identitätsstiftend und gruppenbildend wirken konnten.
Die verschiedenen Aspekte werden durch Analysen von Quellen sowie Diskussion ausgewählter Texte der Sekundärliteratur dargestellt und problematisiert. Das Quellenspektrum ist breit angelegt und umfasst historiographische und hagiographische Werke, Traktate, Briefe, Predigten, Klosterregeln, normative Texte und Urkunden. Ausgewählte Passagen werden den StudentInnen auf Latein und in deutscher oder englischer Übersetzung zur Verfügung gestellt, die Literatur beschränkt sich auf deutsch- oder englischsprachige Beiträge. Ein Gesamteindruck über die Vielfalt der Quellen und die Bandbreite der Fragestellungen soll dadurch vermittelt werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Teilnahme an Vorbereitung des Materials und Diskussion sowie zwei kurze schriftliche Arbeiten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderungen: Es besteht Anwesenheitspflicht, ein zweimaliges unentschuldigtes Fehlen ist gestattet.
Beurteilungsmaßstab: Vorbereitende Lektüre von Quellen (in deutscher oder englischen Übersetzung) und Literatur (auf Deutsch und Englisch) sowie aktive Teilnahme an der Diskussion und an der Gruppenarbeit (50% der Note); zwei kurze schriftliche Arbeiten über das Semester verteilt (50% der Note)

Prüfungsstoff

Literatur

Literatur und Quellen werden auf Moodle bekannt gegeben

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Epoche: Mittelalter
Aspekte/Räume: Frauen- und Geschlechtergeschichte, Historisch-kulturwiss. Europaforschung, Wirtschafts- und Sozialgeschichte

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31