Universität Wien

070334 UE Guided Reading Frauen- und Geschlechtergeschichte - Arbeit und Geschlechterverhältnis (2024W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 07.02. 11:30 - 16:30 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Samstag 08.02. 11:30 - 16:30 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Mit der Entwicklung der Sozialstaaten, arbeitsrechtlicher Regelungen oder staatlicher Arbeitsmarktverwaltungen veränderte sich Arbeit seit ca. den 1880er Jahren überall in Europa. Im Zuge dessen wurden neue soziale Rechte für Erwerbsabhängige etabliert, die insbesondere Frauen aber ganz oder teilweise vorenthalten blieben. Ihre Benachteiligung gegenüber Männern setzte sich in die politische Sphäre fort: Waren Frauen von offiziellen Möglichkeiten politischer Partizipation zunächst ausgeschlossen, blieb ihnen auch die gewerkschaftliche Organisierung vielfach versperrt.
Die Lehrveranstaltung diskutiert Geschlecht als strukturierendes Moment von Arbeit und Lebensunterhalt sowie dessen Überkreuzungen mit anderen Kategorien sozialer Ungleichheit in Cisleithanien/Österreich im europäischen Kontext im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert. Während einerseits die historische Re-/Produktion hierarchischer Geschlechterverhältnisse mit Blick auf Arbeit verstanden werden soll, stehen andererseits Handlungsmacht und Eigensinn der Akteur*innen im Mittelpunkt des Interesses. Frauen organisierten ihren Lebensunterhalt ebenso wie Männer selbst und trugen auf vielfältige Weisen - durch Erwerbs- oder Hausarbeiten, Mithilfen oder informelle Einkommensformen - zum Haushaltsauskommen bei.
In dieser Lehrveranstaltung nähern wir uns dem Gegenstand anhand von "klassisch" gewordenen und neueren Texten der Frauen- und Geschlechtergeschichte an. Dazu passend diskutieren wir gemeinsam ausgewählte Primärquellen (von politischen Schriften bis hin zu lebensgeschichtlichen Aufzeichnungen). Ziel ist es, sich intensiv mit der Genese und mit historischen Formen und Verhältnissen von (Geschlechter-)Ungleichheit auseinanderzusetzen. Dabei stellen wir auch scheinbar eindeutige Begrifflichkeiten wie "Arbeit" und "Einkommen" selbst anhand der Quellen auf die Probe.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Teilnahme, Lektüre der Texte (20 %)
Schriftliche Übungsaufgaben (40 %)
Betreuung und Diskussionsleitung in einer Einheit (40 %)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Einreichen der schriftlichen Übungsaufgaben, regelmäßige Teilnahme, Sitzungsbetreuung

Prüfungsstoff

Literatur

Bock, Gisela/Duden, Barbara: Arbeit aus Liebe Liebe als Arbeit: Zur Entstehung der Hausarbeit im Kapitalismus. In: Gruppe Berliner Dozentinnen (Hg.): Frauen und Wissenschaft. Beiträge zur Berliner Sommeruniversität für Frauen, Juli 1976, Berlin 1977, 118-199.
Hausen, Karin: Geschlechtergeschichte als Gesellschaftsgeschichte (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 202), Göttingen 2013.
Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften 33 (2022) 3: Arbeit und Geschlecht.
Sarti, Raffaella/Bellavitis, Anna/Martini, Manuela: What is Work? Gender at the Crossroads of Home, Family, and Business from the Early Modern Era to the Present (= International Studies in Social History 30), New York/Oxford 2018.
Saurer, Edith: Liebe und Arbeit. Geschlechterbeziehungen im 19. und 20. Jahrhundert, hg. von Margareth Lanzinger, Wien/Köln/Weimar 2014.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA Geschichte (V2019): PM5 Vertiefung (5 ECTS)
EC Geschichte (2021): APM Aspekte und Räume - Guided Reading zu einem Aspekt/Raum (5 ECTS)
BED UF Geschichte: UF GP10 - Wahlbereich (5 ECTS)

Letzte Änderung: Do 07.11.2024 13:25