Universität Wien

070337 SE Interdisziplinäres Forschungsseminar (2017W)

Die Universität Wien und die Entwicklung von Spezialfächern ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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Die Lehreveranstaltung wird in mehreren Blöcken abgehalten, die voraussichtlich einmal im Monat als mehrstündige Treffen stattfinden, wobei nach Möglichkeit auf die Zeitplanung der Studierenden Rücksicht genommen wird. Interessierte werden gebeten, mit mir bereits vorher über e-mail Kontakt aufzunehmen: sonia.horn@univie.ac.at

Mittwoch 25.10. 13:15 - 20:00 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
Mittwoch 31.01. 13:15 - 19:00 Seminarraum 5 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erfuhren die Studiengänge an der Universität Wien mehrfach Veränderungen. Diese erfolgten meist nach längeren Vorlaufzeiten und Diskussionen und sind eher als „Reaktion“ auf vorausgegangene Entwicklungen und fachliche Diskurse zu sehen, denn als eigenständige Schritte, wobei auch „Ansprüche“ der Politik an verfügbares und zu entwickelndes Wissen wirksam waren. Ein Beispiel für Letzteres wäre die Entwicklung der „Rumfordsuppe“ als Ergebnis der praktischen Anwendung von chemischem Wissen zur Bewältigung von Ernährungskrisen.
Dies unterstützte die Ausdifferenzierung von Wissenschaftsdisziplinen und Spezialisierungen. Die Chemie etwa, war in erster Linie im Rahmen der Medizin vertreten und wurde im Lauf des 18. Jahrhunderts zu einer eigenen, an den Universitäten vertretenen Disziplin. Wesentliche Impulse für diese Spezialisierungen und die Definition von wissenschaftlichen Disziplinen, waren wiederum die Berücksichtigung in universitären Studienplänen, die Einrichtung von eigenständiger Lehre, die Entwicklung von speziellen Lehrbüchern und nicht zuletzt die Möglichkeit, in einem solchen Fach ein Studium zu betreiben und eine Graduierung zu erwerben. Wesentlich ist hierbei, dass die Etablierung eines Unterrichtsfaches durch eine Universität nur ein Faktor unter vielen ist, die zu Spezialisierungen und zur Definition von wissenschaftlichen Disziplinen beitragen.
In dieser Lehrveranstaltung wird in erster Linie auf die medizinischen Wissenschaften an der Universität Wien und auf die sich daraus entwickelnden Disziplinen, wie etwa die Chemie, Physik, Biologie etc. Bezug genommen. Die Wege der Annäherung können hierbei unterschiedlich sein, zum Beispiel:
„Universitätshistorisch“ etwa über eine Analyse der institutionellen Strukturen und deren Veränderungen, der Entwicklung und Implementierung von Veränderungen, ggf. auch über die Frage nach dem „Change - Management“
„Biographisch“ z.B. über die klassische Erarbeitung von biographischen Aspekten beteiligter Personen, deren gesellschaftliches Umfeld und deren wissenschaftliche, ev. auch politische Verortung
„Ideengeschichtlich“ z.B. über die wissenschaftlichen Inhalte und deren Kontexte, deren Zusammenhang mit wissenschaftlichen Diskursen und „Denkkollektiven“, sowie der „wissenschaftlichen Kommunikation“
Über eine „Geschichte der Lehre“ z.B. über die die Entwicklung und Struktur von Lehrplänen, vorgeschriebenen und empfohlenen Lehrbüchern, Voraussetzungen für den Erwerb von Graduierungen und Inhalten von Abschlussarbeiten sowie dem Einfließen von „neuem“ Wissen in Lehrinhalte uvm.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Lehrveranstaltung wird in Deutsch und Englisch abgehalten. Gute Lateinkenntnisse sind von Vorteil, aber nicht Voraussetzung. Bei manchen Themen müssen ggf. auch Quellen herangezogen werden, die in einem (eher einfachen) Latein geschrieben wurden. Die Wahl der Themen obliegt aber den Studierenden, daher orientiert sich jedoch auch die Notwendigkeit der sprachlichen und fachlichen Kompetenzen. Wesentlich ist die laufende Mitarbeit und das eigenständige Engagement. Im idealfall sollte das Forschungsseminar mit dem Projektkurs kombiniert werden, sodas im Rahmen des Forschungsseminars die Archiv- und Literaturrecherchen durchgeführt werden und im Projektkurs die Verschriftlichung und Präsentation der erarbeiteten Inhalte.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Zunächst werden die Basiskenntnisse der Archivkunde und der Archivbenützung aufgefrischt, in diesem Zusammenhang ist auch eine Exkursion in das Archiv der Universität Wien vorgesehen. In den folgenden Treffen werden die laufenden Recherchen der Studierenden, deren Auswertung und die Entwicklung der Arbeiten begleitet. Die Auswahl der Themen erfolgt durch die Studierenden selbst. Wesentlich ist die eigenständige Recherche und das hierfür notwendige Engagement.

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

MA Geschichte: Neuzeit, Österreichische Geschichte, Historisch-Kulturwissenschaftliche Europaforschung, Wissenschaftsgeschichte
MA HPS: M3

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31