070356 KU Praxis der wissenschaftlichen Kommunikation (2010W)

Revolutionen zählen zu den wirkmächtigsten ‚Ereignissen’ der Geschichte. Auf die Nachgeborenen übten sie stets große Faszination aus. Sie gehören zudem zu den wichtigen Erinnerungsorten der jeweiligen Gegenwart und stellen einen zentralen Schauplatz der geschichtswissenschaftlichen Auseinandersetzung dar. Lange Zeit wurden Revolutionen vornehmlich als Wegmarken in der jeweiligen Nationalgeschichte gesehen (in nicht wenigen Fällen auch als Ursprungsereignis der Nation selbst). Globalgeschichtliche Perspektiven erlauben dagegen, das Phänomen Revolution in seiner übergreifenden Bedeutung und vergleichend in den Blick zu nehmen.
Ausgehend von der Frage, wie das Phänomen Revolution zu bestimmen ist, werden in dieser Lehrveranstaltung verschiedene Revolutionszyklen seit der Frühen Neuzeit behandelt. Der inhaltliche Schwerpunkt wird auf den überregionalen Revolutionswellen des 20. Jahrhunderts liegen. Bei der Diskussion der einzelnen Zyklen stehen die grenzüberschreitende Ausstrahlung, der Vergleich zwischen und der Zusammenhang unter einzelnen Revolutionen sowie die jeweiligen historiographischen Debatten um sie im Zentrum.
Neben den genannten inhaltlichen Gesichtspunkten gilt in dieser arbeitsaufwändigen Lehrveranstaltung (6 ECTS) Arbeitstechniken und Schreibpraktiken gesondertes Augenmerk.