Universität Wien

070411 KU Quellen und Methoden in der Frauen- und Geschlechtergeschichte (2012S)

Ehescheidungen vor dem Wiener Stadtmagistrat (1783 bis 1850)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 08.03. 12:30 - 14:00 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 15.03. 12:30 - 14:00 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 22.03. 12:30 - 14:00 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 29.03. 12:30 - 14:00 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 19.04. 12:30 - 14:00 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 26.04. 12:30 - 14:00 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 03.05. 12:30 - 14:00 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 10.05. 12:30 - 14:00 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Donnerstag 24.05. 12:30 - 14:00 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
  • Samstag 02.06. 09:00 - 17:00 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Josephinische Ehepatent von 1783 überantwortete die Ehegerichtsbarkeit an die weltlichen Instanzen. Waren zuvor die Konsistorien der Diözesen für die Scheidung von Tisch und Bett zuständig, wurden mit Inkrafttreten des Ehepatents in den landesfürstlichen Städten und Märkten erstinstanzlich die Magistrate, in allen anderen Gebieten die Ortsgerichte, d.h. die Grundherrschaften mit der Ehegerichtsbarkeit betraut. Das Ehepatent ging mit den Ansichten des kanonischen Rechts konform und erlaubte für katholische Eheleute nach einer Scheidung von Tisch und Bett keine Wiederverheiratung bei Lebzeiten des Ehegatten bzw. der Ehegattin. Diese Rechtslage gründete darin, dass der sakramentale Charakter der Ehe von den weltlichen Gesetzgebern anerkannt worden war und ein gültig geschlossenes Eheband nur durch eine Eheannullierung oder den Tod eines Ehegatten getrennt werden konnte.
Die Lehrveranstaltung geht in einem ersten Schritt der Frage nach, welche Handlungsoptionen Männern und Frauen zur Verfügung standen, wollten sie ihre Ehe nicht mehr fortführen. Neben einer Klärung der Begriffe 'Scheidung', 'Trennung' und 'Annullierung' werden die normativen Rahmenbedingungen von Eheauflösungen rekonstruiert und diskutiert. In einem zweiten Schritt wird der Blick auf die ehegerichtliche Praxis des Wiener Stadtmagistrats als für Ehescheidungen zuständiger Behörde gerichtet. Gemeinsam mit den Studierenden werden Fragestellungen erarbeitet, die sich mit den Scheidungsakten verfolgen lassen. Die methodologisch-theoretische Herangehensweise an Scheidungsakten wird in einem dritten Schritt thematisiert. Dazu werden wir zentrale Texte sowohl der Frauen- und Geschlechtergeschichte als auch der Historischen Anthropologie diskutieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Beurteilung setzt sich aus der aktiven Mitarbeit und Diskussionsbereitschaft, dem Verfassen schriftlicher Hausübungen und einer schriftlichen Prüfung zusammen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel der Lehrveranstaltung ist, dass die TeilnehmerInnen ein Forschungskonzept erarbeiten. Die Studierenden werden angeleitet, die Forschungsliteratur zu recherchieren, den Forschungsstand zu diskutieren, um darauf aufbauend Fragestellungen zu entwickeln. Die Recherche der Gesetzestexte erfolgt mit Hilfe des Internetportals 'ALEX - Historische Rechts- und Gesetzestexte Online' der Österreichischen Nationalbibliothek. Die Scheidungsakten werden vom Lehrveranstaltungsleiter zur Verfügung gestellt.

Prüfungsstoff

Literatur

zum Einlesen:
Arni, Caroline: Entzweiungen. Die Krise der Ehe um 1900, Köln u.a. 2004.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA: WMG2 Frauen- und Geschlechtergeschichte (4ECTS) | BA ALT: WM Frauen- und Geschlechtergeschichte (4ECTS)| MA Frauen- und Geschlechtergeschichte, Modul Einführung i. d. Frauen- und Geschlechtergeschichte (5ECTS) | MATILDA | Diplom: A1|

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31