070446 KU Lektüre historiographischer Texte und Historiographiegeschichte (2010S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Di 23.02.2010 06:00 bis Di 02.03.2010 18:00
- Abmeldung bis Mi 31.03.2010 23:59
Details
max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 10.03. 15:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Mittwoch 17.03. 15:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Mittwoch 24.03. 15:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Mittwoch 14.04. 15:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Mittwoch 21.04. 15:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Mittwoch 28.04. 15:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Mittwoch 05.05. 15:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Mittwoch 12.05. 15:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Mittwoch 19.05. 15:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Mittwoch 26.05. 15:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Mittwoch 02.06. 15:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Mittwoch 09.06. 15:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Mittwoch 16.06. 15:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Mittwoch 23.06. 15:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
- Mittwoch 30.06. 15:00 - 17:00 Seminarraum 2, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Erinnerung an Holocaust und Zweiter Weltkrieg in internationaler PerspektiveIn der unmittelbaren Nachkriegszeit setzte in einer Vielzahl von europäischen Staaten ein kurzer Prozess der Thematisierung von nationalsozialistischen Verfolgungen und Verbrechen während des Zweiten Weltkrieges ein. Dabei wurden schon früh Opfer-Mythen aktualisiert, die die jeweils eigenen Involvierungen in den sich rekonstruierenden europäischen Nachkriegsgesellschaften ausklammerten. Bei der Neubewertung der Geschichte stand das eigene Leiden im Vordergrund. Bald folgte eine Phase des öffentlichen Schweigens, des Vergessens und der Verdrängung, die im Westen Ende der 1970er Jahren und im Osten nach der Wende von 1989/90 durch Phasen der Neuschreibung, Umwertung und Reaktualisierung der Geschichte abgelöst wurden. Dabei wurde in den ehemaligen kommunistischen Ländern die retrospektive Viktimisierung auch auf die Opfer des Kommunismus ausgeweitet, und so trat die Erinnerung an den Nationalsozialismus mit der Erinnerung an den Kommunismus in Konkurrenz. Insgesamt ist seit 1989 ein schrittweiser Abschied von den seit 1945 vorhandenen identitätstiftenden Narrativen und Nachkriegsmythen beobachtbar wobei auf europäischer Ebene der Holocaust heute zu dem historischen Bezugspunkt geworden zu sein scheint, der politische und kulturelle Normen determiniert. Hinzu kommen globale, über Europa hinausgehende Diskurse, welche nationale Gedächtnisdiskurse und Aufarbeitungsprozesse vor allem bezüglich des Holocaust immer stärker determinieren und beeinflussen.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Am Beispiel des Umgangs mit dem Holocaust und mit dem Zweiten Weltkrieg soll gezeigt werden, wie nach Umbruchzeiten Geschichte neu geschrieben und uminterpretiert wird. Dabei werden insbesondere auch nationale Unterschiede in der Aufarbeitung diktatorischer Vergangenheiten diskutiert und aufgezeigt. Durch die Lektüre historiographischer Texte zum Thema sollen auf diese Weise nicht nur nationale Spezifika bzw. Gemeinsamkeiten in der Hinwendung zur Vergangenheit beleuchtet sondern nicht zuletzt eine kritische Analyse von Geschichtsbildern erlernt werden.
Prüfungsstoff
Literatur
Tony Judt, Geschichte Europas von 1945 bis zur Gegenwart, München/Wien 2007;
Pieter Lagrou, The Legacy of Nazi Occupation. Patriotic Memory and National Recovery in Western Europe 1945-1965, Cambridge 2000;
Daniel Levy/Natan Sznaider, Erinnerung im globalen Zeitalter: Der Holocaust, Frankfurt am Main 2001;
Regina Fritz/Carola Sachse/Edgar Wolfrum (Hrsg.), Nationen und ihre Selbstbilder. Postdiktatorische Gesellschaften in Europa, Göttingen 2008
Pieter Lagrou, The Legacy of Nazi Occupation. Patriotic Memory and National Recovery in Western Europe 1945-1965, Cambridge 2000;
Daniel Levy/Natan Sznaider, Erinnerung im globalen Zeitalter: Der Holocaust, Frankfurt am Main 2001;
Regina Fritz/Carola Sachse/Edgar Wolfrum (Hrsg.), Nationen und ihre Selbstbilder. Postdiktatorische Gesellschaften in Europa, Göttingen 2008
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
BA Geschichte, Pflichtmodul Quellen und Methoden 1 (4 ECTS); Lehramt neu, Lektüre historiographischer Texte und Historiographiegeschichte (4 ECTS); Diplomstudium: S4, W3
Letzte Änderung: So 02.02.2025 00:12