070483 VO Europas Hochadel in der Neuzeit (2006W)

Aus historisch-demographischer Sicht sind für das 17. bis 19. Jahrhundert gegenüber den im allgemeinen verwendeten relativ ungenauen Daten aus Kirchenregistern über den europäischen Hochadel sehr exakte und vollständige demographische Informationen verfügbar. In dem Kurs sollen Methoden der Historischen Demographie vorgestellt werden, um basierend darauf Aspekte der Fertilität, der Geburtenkontrolle, des Heiratsverhaltens, der Sozialstruktur, Illegitimität, Epidemiologie, Mortalität und Migration ausgewählter Familien des europäischen Hochadels zu untersuchen. Zum Beispiel sollen Zusammenhänge zwischen Fertilität und vertikaler Mobilität oder einer "replacement strategy" beim Kindstod überprüft werden. Als Primärdatenquelle werden die "Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten" ("Isenburg-Stammtafeln") genutzt, die unter Historikern in ihrer Qualität als höchstvertrauenswürdig gelten. Mithilfe des Statistikpaketes "SPSS" und "Microsoft Excel" werden schließlich bereits vorhandene Datensätze anhand von demografischen Fragestellungen analysiert.
Abschlusserfordernis ist die ständige Teilnahme sowie die Durchführung eines eigenen historisch-demografischen Forschungsprojekts, seine mündliche Präsentation und schriftliche Darstellung.