070526 KU Analyse u. Interpretation dingl. u. bildl. Quellen (2006S)

Kaum eine Gruppe von Quellen hat in den letzten Jahren eine solch steigende Beachtung erfahren wie Bilder. Dieser Trend in den Kulturwissenschaften entspringt anders als etwa der linguistic turn einem Unbehagen, das sich auf das Phänomen der Verdrängung des Wortes durch wirkmächtige Bilder bezieht. Von der Rolle als illustrative Beigaben avancierten Bilder nun zu Ausgangspunkten für eine methodische Neuorientierung, besonders in der Wissenschaftsgeschichte. Bildliche Repräsentationen bedingen, strukturieren und begleiten die Handlungsweisen der Wissenschafter und die Verbreitung ihrer Konzepte. Welche Anschaulichkeitsparadigmen von Diskursen und Phänomenen sie bewirken und stabilisieren, solche Fragen sollen uns beschäftigen.
Vorgangsweise: In jeder Stunde werden mindestens zwei "Bilder" aus dem Bereich der Naturwahrnehmung gemeinsam mit den StudentInnen analysiert und deren Funktion im Prozess der Wissenskostituierung erläutert. Die Beispiele stammen aus allen Epochen der Neuzeit.
Bewertung: Keine schriftliche Arbeit, aber Mitarbeit und Kurzreferat konstitutiv!