070653 SE Habsburgermonarchie und koloniale Frage (2008S)

Die Habsburgermonarchie war ein kontinentales Reich und verfügte über keine Kolonien. Wieso gab es keinen k.k. Kolonialismus?
Die habsburgische Expansion des 18. Jahrhunderts war statt auf überseeische Kolonien auf die Ausdehnung des Reiches nach Osten und Südosten gerichtet. Mit der Erweiterung nach Ost- und Südosteuropa, vergrößerte sich der Anteil von Regionen, die in der innerhabsburgischen Arbeitsteilung die Rolle von inneren Peripherien innehatten. Was charakterisierte eine innere Peripherie? Inwieweit lassen sich diese in ihrer Funktion für die Reichsmetropolen mit klassischen Kolonien vergleichen? Können Sie als Ersatz für Kolonien angesehen werden?
Schließlich sollen auch die kolonialen Unternehmungen unter österreichischer Flagge selbst angesprochen werden: die privilegierten Handelskompagnien, die k.k. See- und Entdeckungsreisen, die - wenn auch geringfügigen - Landnahmen in Afrika und Asien sowie die Rivalitäten mit westeuropäischen Seemächten, die den österreichischen Vorstößen außerhalb Europas enge Grenzen setzten. Was waren die Ziele und wer waren die Träger dieser Übersee-Aktivitäten? Wie war ihr Verhältnis zur Krone? Welches Licht werfen die österreichischen Kolonialaktivitäten auf Österreichs Rolle in der Weltwirtschaft?

Arbeitsweise und Leistungsnachweis: Diskussion von Texten und Quellen im Plenum sowie in selbständigen Einzel- und Gruppenarbeiten. Mündliche Präsentation (Gruppe) zu einem selbst gewählten Thema (Forschungsexposé, Thesenkatalog, Seminararbeit). Die LV erfordert die regelmäßige Teilnahme und die aktive Mitarbeit der Studierenden.