070709 KU Vermittlungs- und Präsentationstechniken (2006S)

An der Schwelle zum 19. Jahrhundert erhalten die Denkmäler des Krieges ein neues Gesicht: Jeder einzelne Soldat wird "denkmalsfähig", es sind nicht mehr nur die Fürsten und Feldherrn, deren Andenken in Stein gemeißelt der Ewigkeit übergeben werden soll. Offensichtlich dringt nationales Gedankengut in die Deutungswelt des Krieges ein. Diese neue Programmatik führt im Verlauf des 19. Jahrhunderts in Deutschland zur Entstehung einer breiten Palette von innovativen Denkmalstypen. Deren politisch-ideeller Hintergrund soll ebenso untersucht werden wie die soziale Trägerschaft der einzelnen Bauprojekte. Außerdem ist die Formensprache wichtig, die zur Vermittlung der Botschaft des Denkmals jeweils eingesetzt wird. Zu deren Rekonstruktion werden auch kunsthistorische Kenntnisse anzueignen sein. Die Veranstaltung wird einen Bogen schlagen von den Denkmälern der Befreiungskriege im frühen 19. Jahrhundert bis zum Leipziger Völkerschlachtdenkmal von 1913.
Für den Erwerb eines Zeugnisses werden regelmäßige Mitarbeit, ein Referat und eine Hausarbeit erwartet.