Universität Wien

070711 KU Zwang in Agrargesellschaften (2007S)

Zwang in Agrargesellschaften der Frühen Neuzeit an der Ostsee (Freie, schollenpflichtige, hörige Bauern, Sklaven; Emanzipationsformen)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

12.3.07 von 11:30-19:00 Uhr Prominentenzimmer
16.4.07 von 11:30-19:00 Uhr Prominentenzimmer
04.6.07 von 11:30-19:00 Uhr Prominentenzimmer
11.6.07 von 11:30-19:00 Uhr Prominentenzimmer

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In der Frühen Neuzeit wurde von Schleswig-Holstein bis Russland als Agrar-verfassung Schollenpflichtigkeit durchgesetzt, die vielfach zu Leibeigenschaft verschärft wurde. Ältere Formen von Sklaverei, Hörigkeit und Gesinde gingen in der Schollenpflichtigkeit auf; tradierte Rollenzuweisungen nach Geschlecht und Alter wurden verändert (oder systematisiert). Insbesondere in den Gebieten der Taiga konnten sich von Schweden bis Russland viele freie Bauern halten, und südlich der Ostsee gab es nicht nur freie Bauern ("Friesen", kurische Freie, Tataren, Kosaken u.a.) sondern auch bäuerlich wirtschaftende Adlige (Kraut-junker, Gartenszlachta, Hetmanat-Kosaken). In dem Kurs sollen verschiedene Formen ländlicher Arbeit und von Zwang östlich der Elbe erarbeitet und Vergleiche (Sklaverei, freie Landarbeit) sowie Erklärungsmodelle für Veränderungen der Agrarverfassung diskutiert werden.

Der Kurs wird in vier Blocksitzungen angeboten; (Montage: 12.III., 16.IV., 4.VI., 11.VI.); jeweils 11.30 bis 19.00. Für die Einführung bitte lesen: Nolte, Weltgeschichte ,Wien 2005, S. 157-182 (Globale Ökonomien) und S. 227 - 242 (Formen der Arbeit); auch die Artikel "Leibeigenschaft" in Hans-Joachim Torke Hg.: Lexikon der Geschichte Russlands, München 1985 (B Sch); "Gutswirtschaft" (sowie die anderen zu Gut--) in Enzyklopädie der Neuzeit Bd. 4 (Ernst Münch).
In der zweiten Sitzung wird:
Christoph Schmidt: Leibeigenschaft im Ostseeraum, Köln usw. 1997
gemeinsam durchgearbeitet - bitte anschaffen.
Für die dritte Sitzung und vierte Sitzung sind Referate der Teilnehmer vorgesehen. Die Benotung erfolgt aufgrund des Referats und eines kurzen wissenschaftlichen Textes, der vom Dozenten korrigiert wird.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Ein ausführliches Literaturverzeichnis wird den Teilnehmern noch vorgelegt; vgl. vorweg:
Carl-Hans Hauptmeyer Hg.: Zwang in Agrargesellschaften der Frühen Neuzeit, in: ZEITSCHRIFT FÜR WELTGESCHICHTE (ZWG) 7.1 (2006); Heinrich Kaak: Vom Erbzinsrecht zur Leibeigenschaft - Entstehung agrarischer Zwangsformen im frühneuzeitlichen Brandenburg, in ZWG 8.1 (2007)
Markus Cerman - Robert Luft Hgg., Untertanen, Herrschaft und Staat in Böhmen und im Alten Reich, München, 2005
Heinrich Kaak/Martina Schattkowsky Hgg., Herrschaft. Machtentfaltung über adligen und fürstlichen Großgrundbesitz in der FNZ, Köln-Weimar-Wien 2003
Jan Klußmann Hg.: Leibeigenschaft. Bäuerliche Unfreiheit in der frühen Neuzeit, Köln usw. 2003

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

E3; LAGE3, LAPE3 (D800); MWG08; Modul Globalgeschichte; EH400 (Modul Wirtschaftsgeschichte)

Letzte Änderung: Fr 31.08.2018 08:49