Universität Wien

080003 PS Fallstudie II/III: Kunst als Soft Power (2024W)

Zentral- und osteuropäische Kulturdiplomatie während des Kalten Krieges

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 04.10. 12:30 - 14:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
  • Freitag 11.10. 12:30 - 14:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
  • Freitag 18.10. 12:30 - 14:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
  • Freitag 25.10. 12:30 - 14:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
  • Freitag 08.11. 12:30 - 14:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
  • Freitag 15.11. 12:30 - 14:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
  • Freitag 29.11. 12:30 - 14:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
  • Freitag 06.12. 12:30 - 14:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
  • Freitag 10.01. 12:30 - 14:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
  • Freitag 17.01. 12:30 - 14:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
  • Freitag 24.01. 12:30 - 14:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
  • Freitag 31.01. 12:30 - 14:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalte
Dieser Kurs konzentriert sich auf den Zeitraum von 1947 bis 1991 und untersucht, wie globale Perspektiven und die Wechselwirkungen zwischen Politik und Kultur vor dem Hintergrund des Kalten Krieges geprägt wurden. Dabei stehen die Rollen und Beiträge von Staaten, kulturellen Institutionen und individuellen Akteuren im Mittelpunkt.

Wir setzen uns intensiv mit den Konzepten von Soft Power und Kulturdiplomatie, aber auch Propaganda auseinander und analysieren ihre Bedeutung im globalen Kontext des Kalten Krieges. Ein zentrales Thema ist die Frage, wie der „Cultural Cold War“ geführt wurde und welche Dynamiken den globalen Kampf um „Hearts and Minds“ bestimmten. Besonders interessieren uns die Rolle der bildenden Kunst in diesem Prozess und die neuen Perspektiven, die sie für die Forschung in einem traditionell von Politikwissenschaften dominierten Bereich eröffnet.

Im Verlauf des Kurses betrachten wir theoretische Ansätze zum sozialistischen Internationalismus und sozialistischen Realismus und untersuchen, wie sich diese in verschiedenen kulturellen Ausdrucksformen manifestierten. Gleichzeitig beleuchten wir die prägenden Diskurse der Zeit, wie beispielsweise die Debatten rund um die Dekolonialisierung.

Unsere Untersuchung umfasst mehrere Perspektiven: Wir analysieren die Interaktionen zwischen den Staaten des europäischen Ostblocks und die Rolle von Ausstellungen – sei es durch Wanderausstellungen innerhalb des Blocks, anthropologische Kunstausstellungen im Ostblock, Exportausstellungen für den Westen oder internationale Großereignisse wie die Weltausstellungen. Auch die spezifischen Akteure dieser Zeit, darunter Künstler*innen, Kunststudierende und Künstlerverbände, werden im Detail betrachtet.

Geografisch liegt der Schwerpunkt auf dem ehemaligen europäischen Ostblock, jedoch werden auch Beispiele aus der Bewegung der Blockfreien Staaten, insbesondere aus dem ehemaligen Jugoslawien, einbezogen. Der Kurs ist transdisziplinär angelegt und integriert anthropologische, soziologische, urbanistische und designbezogene Konzepte und Themen. Kenntnis einer relevanten regionalen Sprache wird begrüßt.

Ziele
Nach Abschluss der LV sind die Studierenden in der Lage:
a) die Ära des Kalten Krieges zeitlich und geografisch einzuordnen und die unterschiedlichen kulturellen Rollen der Hauptakteure zu erkennen und interpretieren;
b) Informationen und Perspektiven zur Kulturdiplomatie des Kalten Krieges aus Sekundärquellen zu extrahieren, miteinander zu verknüpfen und kritisch zu analysieren;
c) gängige Narrative (West-Ost) zu erkennen und diese kritisch zu hinterfragen, um eigenständig weitere Perspektiven einnehmen zu können;
d) die Vielschichtigkeit der Kulturdiplomatie und die komplexen Beziehungen zwischen Politikgestaltung, Institutionen und Individuen im Kontext der Kulturdiplomatie zu verstehen;
e) eigenständig aktuelle Beispiele zu identifizieren und kritisch zu hinterfragen;
f) eigene Meinungen und Hypothesen auf Basis des vermittelten theoretischen Rahmens sowohl mündlich als auch schriftlich auszudrücken.

Lehr- und Lernmethoden
Die Studierenden werden zunächst eigenständige Lektüre durchführen, woraufhin die Fachliteratur gemeinsam in der LV diskutiert wird. Dabei werden Methoden eingesetzt, welche eine aktive Beteiligung aller fördern (Lesen mit Leitfragen, Diskussion in Kleingruppen und anschließend im Plenum). Darüber hinaus werden wir gemeinsam eine Kulturinstitution besuchen bzw. mit einer Expertin/einem Experten eine gemeinsame Diskussion führen. Gemäß dem Studienplan sind ein Referat und die Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit obligatorisch. Nach den mündlichen Präsentationen werden Studierende sowohl im Geben als auch im Empfangen des wissenschaftlichen Feedbacks geschult und werden dadurch die Fähigkeit verfeinern, präzise Fragen zu formulieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

a) Aktive Beteiligung an Diskussionen → insbesondere im Bezug auf die Pflichtlektüre
b) Referat (max. 20 Minuten)
c) Wissenschaftliche Arbeit (15.000-20.000 Zeichen inkl. LZ oder wissenschaftlich fundiertes kreatives Projekt)

Mit der Anmeldung zu dieser LV stimmen Sie zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen in moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.

Die nach der LV abzugebende wissenschaftliche Arbeit leitet sich thematisch aus dem Referatsthema ab. Die Studierenden können entweder eine klassische schriftliche wissenschaftliche Arbeit oder ein wissenschaftlich fundiertes kreatives Projekt ausarbeiten, wie beispielsweise ein Ausstellungskonzept, einen Podcast oder eine Website. Bei der wissenschaftlichen Arbeit werden folgende Kriterien zur Bewertung herangezogen: Aufbau und Struktur (30%), Sprache und Form (20%), Inhalt (50%). Es wird besonders darauf geachtet, dass die Studierenden a) kritisch mit Quellen umgehen; b) in der Einleitung eine Fragestellung formulieren und diese am Ende beantworten; c) auf der Basis der Literaturanalyse einen eigenen Standpunkt überzeugend vertreten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheitspflicht: Bei Absenz wegen Krankheit oder familiärer Ausnahmesituation ist ein schriftlicher Nachweis vorzulegen.

Beurteilungsmaßstab:
a) Aktive Beteiligung → 15 Punkte
b) Referat (max. 20 Minuten) → 35 Punkte
c) Wissenschaftliche Arbeit (max. 20.000 Zeichen inkl. Leerzeichen oder kreatives Projekt) → 50 Punkte

Die Kriterien zur Bewertung der Referate werden gemeinsam mit den Studierenden in der LV mittels Brainwriting festgelegt und anschließend von der LV-Leitung über Moodle veröffentlicht. Die Referate werden sowohl allein als auch zu zweit vorbereitet und präsentiert.

Notenschlüssel:
1 (sehr gut): 100-90 Punkte
2 (gut): 89-81 Punkte
3 (befriedigend): 80-71 Punkte
4 (genügend): 70-61 Punkte
5 (nicht genügend): 60-0 Punkte

Prüfungsstoff

Prüfungsstoff ist der Inhalt der Lehrveranstaltung.

Literatur

Joseph S. Nye: "Soft Power", Foreign Policy 80 (1990): 153ff.
Natalia Grincheva, “The Past and Future of Cultural Diplomacy,” International Journal of Cultural Policy  30, Nr. 2 (2024): 172–191, https://doi.org/10.1080/10286632.2023.2183949.
Maja and Ruben Fowkes, Central and Eastern European Art Since 1950 (New York: Thames & Hudson, 2020).
Okwui Enwezor, Katy Siegel und Ulrich Wilmes, Hg., Postwar: Kunst zwischen Pazifik und Atlantik, 1945-1965 (München, London und New York: Prestel, 2016).
Marina Dmitrieva, Beata Hock und Antje Kempe, Universal - International - Global: Art Historiographies of Socialist Eastern Europe (Wien und Köln: Böhlau, 2023).

Weitere verpflichtende Literatur wird während des Kurses bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 27.08.2024 11:45