Universität Wien

080006 VU B420 Kulturtheorien: Fragen nach dem Selbstverständlichen. (2020W)

Theorien und Methoden zur Erforschung von Alltagsdingen

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

(erster Termin Einführung: 09.10.2020, 15:00 - 18:00 Uhr wird online durchgeführt!)
Aktualisierung vom 04.09.2020:
Reine Onlineveranstaltung an jeweils folgenden Terminen:
Freitag, 09.10.2020: 15:00-18:00 Uhr
Freitag, 30.10.2020: 15:00-18:00 Uhr
Freitag, 13.11.2020: 15:00-18:00 Uhr
Freitag, 27.11.2020: 1500-18:00 Uhr
Freitag, 11.12.2020: 15:00-18:00 Uhr
Freitag, 22.01.2020: 15:00-18:00 Uhr
Freitag, 29.01.2020: 15:00-18:00 Uhr

Freitag 09.10. 15:00 - 18:00 Digital
Freitag 30.10. 15:00 - 18:00 Digital
Freitag 13.11. 15:00 - 18:00 Digital
Freitag 27.11. 15:00 - 18:00 Digital
Freitag 11.12. 15:00 - 18:00 Digital
Freitag 22.01. 15:00 - 18:00 Digital
Freitag 29.01. 15:00 - 18:00 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt:
Wir umgeben uns mit Dingen, tragen sie, am Körper und in Räume hinein, stellen sie aus, in Kaufhäusern oder Museen. Dinge sind überall. Selbstverständlich. Und verschwinden gerade deshalb aus dem Blick. Das Interesse an der Erforschung materieller Kultur hat besonders in den letzten zwei Jahrzehnten stark zugenommen. Diese Lehrveranstaltung nimmt vor allem die kulturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit alltäglicher Objekt in den Blick.
Einige Dinge unseres Alltags sind so selbstverständlich, dass sie zur Kulisse werden für jene, denen wir Bedeutung zumessen (Bsp.: das Podest für ein museales Objekt). Andere verschmelzen mit unseren Körpern, sodass wir ihre objekthaften Eigenschaften auch geschuldet ihrer Textur nicht mehr bemerken (Bsp.: Make-up, Nahrung, Tattoos?). Nicht zuletzt ist es auch die Größe und der Kontext von Dingen, die sie uns erst auf den zweiten Blick als solche wahrnehmen lassen (z.B.: Gebäude, Berge). Gleichzeitigt gibt es (technische) Objekte, die aus unserem Alltag nicht wegzudenken sind und uns zu Begleitern und Gefährten geworden sind, die unseren Alltag mitgestalten (Bsp.: Brillen, Computer, Stühle). Wie "verwoben" wir mit diesen Objekten sind fällt häufig erst auf, wenn wir auf sie verzichten müssen. Wie können also bei der wissenschaftlichen Betrachtung von Alltagsdingen diese Vernetzungen sichtbar, analysierbar und greifbar gemacht werden?

Ziele:
Sich den allgenwertigen und alltäglichen "Dinge der zweiten Reihe" zuzuwenden birgt theoretische wie methodologische Herausforderungen. In dieser Veranstaltung soll sowohl der theoretisch-analytische, als auch der forschungspraktische Blick für das Unscheinbare und Selbstverständliche bei der Untersuchung von Alltagsdingen geschult werden.

Methoden:
Vortrag der Lehrenden, gemeinsame Diskussion der Lektüren, Durchführung und Präsentation einer exemplarischen objektzentrierten Studie

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung, (max. 2 x Fehlen erlaubt)
Aktualisierung vom 04.09.2020: angekündigtes Fehlen an einem der Termine möglich.
Bitte zu beachten: Aktualisierung vom 14.09.2020:
Die Punkte werden wie folgt vergeben:
Lektüre der Texte und aktive Mitarbeit: 20 Punkte
Erstellung einer Objektvignette: 10 Punkte
Erstellung einer Objektbeschreibung: 10 Punkte
Präsentation und Kontextualisierung von theoretischen Texten oder Alltagsobjekten: 20 Punkte
Beteiligung an Forums-Diskussionen: 15 Punkte
Abschlussessay (ca. 5-seitig): 25 Punkte

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Für den erfolgreichen Abschluss der Lehrveranstaltung sind mindestens 50 von 100 möglichen Punkten zu erreichen.

Notenskala:
>= 87,5 very good (1)
>= 75 good (2)
>= 62,5 satisfactory (3)
>= 50 enough (4)
< 50 not enough (5)

Prüfungsstoff

Literatur

Akrich, Madeleine. The De-Scription of Technical Objects. In: Bijker, Wiebe E./ Law. John (Hg.): Shaping Technology/Building Socity. Studies in Sociotechnical Change. Cambridge/London, 1997, S. 205-224.

Depner, Anamaria: Diskrete Dinge. Unscheinbare. Selbstverständliche und übersehene Objekte in der stationären Pflege dementiell erkrankter Menschen. In: Artner, Lucia/ Atzl, Isabel/ Depner, Anamaria / Heitmann-Möller, André/ Kollewe, Carolin (Hg): Pflegedinge - Materialitäten in Pflege und Care. Bielefeld, 2017, S. 205-237.

Hahn, Hans-Peter: Die geringen Dinge des Alltags. Kritische Anmerkungen zu einigen aktuellen Trends der material culture studies. In: Braun, Karl/ Dieterich Claus-Marco/ Treiber, Angela (Hg): Materialisierung von Kultur. Diskurse, Dinge. Praktiken. Würzburg, 2015, S.28-42.

Korff, Gottfried (2005): Sieben Fragen zu den Alltagsdingen. In: König, Gudrun (Hg.): Alltagsdinge. Erkundungen der materiellen Kultur. Tübingen, S. 29-42.

Latour, Bruno: The Berlin Key or Ho to Do Words With Things. In: Graves-Brown, Paul (Hg.): Matter, Materiality and Modrn Culture. London. 2000, S. 10-21.

Schippers, Thomas K. (2004): Vom Sachen-Sammeln zum Dinge-Denken. Einige Gedanken zum Perspektivenwechsel der Sachkulturforschung in der Europäischen Ethnologie. In: Baeumerth, Karl (Hg.): Brauchen und Gestalten. Materialien zur Sachkulturforschung. Andreas C. Bimmer zum 60. Geburtstag (= Hessische Blätter für Volks- und Kulturforschung. Neue Folge der Hessischen Blätter für Volkskunde, Bd. 39). Marburg, Jonas-Verlag, S. 9-21.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:14