Universität Wien

080016 PS Fallstudie II/III: "Lost in Translation?" (au./n.K.) (2021W)

Kulturaustausch zwischen dem osmanischen Reich und Europa anhand von Kunstobjekten

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
VOR-ORT

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

UPDATE 10.1.22: Die Lehrveranstaltung wird bis Ende des Semesters Online stattfinden.

UPDATE 23.11.21: Die Lehrveranstaltung wird ausschließlich Online stattfinden. Diese neue Rahmenbedingungen gelten zuerst bis 12. Dezember 2021.

UPDATE 22.11.21: Die Lehrveranstaltung wird aus fachlichen Gründen weiterhin vor Ort stattfinden. Einen negativen PCR-Test (48 Stunden) ist zusätzlich zu einem Impfnachweis oder einem Nachweis der Genesung verpflichtet, um an der Lehrveranstaltung vor Ort teilnehmen zu dürfen. Diese neue Rahmenbedingungen gelten zuerst bis 12. Dezember 2021.

UPDATE 21.10.21: Infolge der von dem Rektorat entschiedenen Lockerungen bezüglich der maximalen Raumbesetzung wird die Lehrveranstaltung ab den 28.10.21 als Vor-Ort-Lehrveranstaltung stattfinden können. Davon ausgenommen ist die Doppeleinheit am 16.12.21.

UPDATE 14.10.21: Der Termin am 9.12.21 entfällt wegen der Exkursion nach Berlin. Es wird anstatt am 16.12.21 eine Doppeleinheit stattfinden.

UPDATE 05.10.21: Auf Grund der sehr hohen Teilnehmer*innenzahl und die Corona-bedingte Raumkapazitätsbeschränkungen wird die Lehrveranstaltung in einem hybriden Format stattfinden.

Vor-Ort-Lehrveranstaltung
Teilnahmevoraussetzung: gültiger 3G-Nachweis

Abhängig von der Teilnehmerzahl, wird es vielleicht nicht möglich sein, dass alle Teilnehmer*innen gleichzeitig im Seminarraum sitzen, da die Raumkapazität wegen COVID-19 reduziert wurde. In diesem Fall wird das Lehrveranstaltungsformat angepasst, so dass die Teilnehmer*innen abwechselnd vor Ort und Online teilnehmen. Auch in diesem Fall wird die Vor-Ort-Teilnahme für mindestens die Hälfte der Einheiten verpflichtend sein.

Abhängig von der weiteren Entwicklung kann es sein, dass nach Vorgaben des Rektorats die Lehrveranstaltung angepasst werden muss und in einer hybriden Form stattfinden wird. Bitte beachten Sie die Informationen in u:find.

  • Donnerstag 07.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
  • Donnerstag 14.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
  • Donnerstag 21.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
  • Donnerstag 28.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
  • Donnerstag 04.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
  • Donnerstag 11.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
  • Donnerstag 18.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
  • Donnerstag 25.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
  • Donnerstag 02.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
  • Donnerstag 09.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
  • Donnerstag 16.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
  • Donnerstag 13.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
  • Donnerstag 20.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
  • Donnerstag 27.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Während die Mehrheit seiner Geschichte erstreckte sich das osmanische Reich über signifikante Teile des europäischen Kontinents. Es war ein Hauptakteur nicht nur auf eine politische Ebene, sondern auch im Bereich der Kultur. Zum Beispiel eignete sich die einheimische Elite in Osteuropa osmanische Kleidung an und konsumierten eifrig Güter, die im Rest des Reiches produziert wurden. Die Wertschätzung für die von der osmanischen kaiserlichen Ästhetik geprägte materielle Kultur lief über die Grenzen des Reiches weit hinaus. Ein ähnliches Phänomen lässt sich auch unter anderen europäischen Eliten wie die Habsburger erkennen. Nach seiner Niederlage bei Mohács 1526 musste der habsburgische Hof einen jährlichen Tribut zahlen und Geschenke für den Sultan und seinen Hof vorbereiten. Dafür schickten sie während des 16. und 17. Jahrhunderts regelmäßig Gesandten nach Istanbul. Ein stetiger Strom aus osmanische Kunsthandwerke erreichte in der Zeit auch das Habsburgerreich. Diese wurden hochgeschätzt und in fürstlichen Sammlungen wie zum Beispiel Kunstkammern integriert. In diesen neuen Kontexten verwendeten die Habsburger diese Objekte, um sich als Beschützer des christlichen Europas zu inszenieren und damit ihrem Machtanspruch ihrer europäischen Rivalen gegenüber zu legitimieren.
In diesem Zeitraum wurde auch eine hohe Anzahl an Bilder vom osmanischen Reich und von seiner Bevölkerung von europäischen Künstlern geschaffen. Viele dieser Künstler begleiteten Botschaften nach Istanbul. Diese Darstellungen zeigen die Faszination, die das osmanische Reich auf seine europäischen Konkurrenten ausübte. Außerdem verraten sie die bildliche Stereotypen, die die Repräsentation der osmanischen Gesellschaft in europäischer Kunst regierten. In diesem Sinn erweiterten und untermauerten die Bilder den im politischen Bereich herrschenden Diskurs, der durch eine Mischung aus kriegerische und religiöse Rhetorik die europäischen Mächte gegen das osmanische Reich und das Christentum gegen den Islam stellte. Mit der progressiven Verlagerung des ökonomischen und politischen Kräfteverhältnisses zugunsten der europäischen Staaten im 17. und 18. Jahrhundert wandelte sich die Darstellung der Osmanen in europäischer Kunst und neue Konsummuster verbreiteten sich zwischen dem osmanischen Reich und seinen europäischen Nachbarn.
Die Lehrveranstaltung thematisiert die Kulturaustausche zwischen dem osmanischen Reich und den europäischen Staaten durch die Untersuchung der Zirkulation von Luxusgegenständen und von bildlichen Repräsentationen. Mit einem Blick auf der longue durée hinterfragte sie wie früh neuzeitliche Eliten durch ihre Konsumgewohnheiten und durch die von ihnen beauftragten Darstellungen von sich selbst und von dem vorgestellten Anderen mit dem Rätsel von kulturellen Identität umgingen.

Die Hauptziele der Lehrveranstaltung sind:
-eine schlüssige Präsentation der eigenen Recherche zu üben
-eine kritische Herangehensweise mit wissenschaftlicher Literatur zu fördern.

Die Methoden der Beschreibung, Analyse und Interpretation von Kunstwerken werden anhand von Hausaufgaben, einem Referat und der schriftlichen Abschlussarbeit erlernt. Die kritische Auseinandersetzung mit wissenschaftlicher Literatur wird durch das gemeinsame Diskutieren von Texten geschult.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- aktive Beteiligung an Diskussionen
- Ein 10-minütiges Referat inklusive Handout
- Vertiefung zu einer schriftlichen Hausarbeit (15.000-20.000 Zeichen Fließtext)
- Mit der Anmeldung zu dieser LV stimmen Sie zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen in moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung:
- Anwesenheitspflicht. Bei Absenz wegen Krankheit oder familiärer Ausnahmesituation ist ein schriftlicher Nachweis vorzulegen.
- Für einen positiven Abschluss der Lehrveranstaltung müssen alle Teilleistungen erbracht werden. Die schriftlichen Abschlussarbeiten müssen nach den Zitierregeln des Instituts für Kunstgeschichte verfasst werden.
- Es wird von den Teilnehmer*innen erwartet, dass sie mit wissenschaftlicher Literatur auf Deutsch und Englisch umgehen können.

Beurteilungsmaßstab:
- aktive Beteiligung an Diskussionen 15%
- Ein 10-minütiges Referat inklusive Handout 30 %
- Vertiefung zur schriftlichen Hausarbeit (inkl. schriftliche Hausaufgaben) 55%

Notenskala für die Benotung der gesamten Lehrveranstaltung:
100 - 87 Punkte = 1, "sehr gut"
86 - 75 Punkte = 2, "gut"
74 - 63 Punkte = 3, "befriedigend"
62 - 50 Punkte = 4, "genügend"
49 - 0 Punkte = 5, "nicht genügend"
Keine Note verdient = X, "nicht beurteilt"

Prüfungsstoff

Literatur

Atasoy, Nurhan, und Lâle Uluç. 2012. Impressions of Ottoman Culture in Europe: 1453 - 1699. Istanbul: Armaggan.

Badisches Landesmuseum (Hg.). 2019. Kaiser und Sultan: Nachbarn in Europas Mitte 1600-1700. München: Hirmer.

Born, Robert, Michał Dziewulski, Guido Messling, und Raphael Beuing. 2015. The Sultan’s World: The Ottoman Orient in Renaissance Art. Ostfildern: Hatje Cantz.

Neck, Rudolf. 1983. Österreich und die Osmanen: gemeinsame Ausstellung der Österreichischen Nationalbibliothek und des Österreichischen Staatsarchivs, Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek, 31. Mai bis 30. Oktober 1983 : Katalog. Wien: Österreichische Nationalbibliothek.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 10.01.2022 15:08