Universität Wien

080016 SE Das Voynich-Manuskript (2023W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 10.10. 17:30 - 19:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Dienstag 17.10. 17:30 - 19:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Dienstag 28.11. 17:30 - 19:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Dienstag 05.12. 17:30 - 19:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Samstag 20.01. 09:00 - 14:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Sonntag 21.01. 09:00 - 14:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
  • Samstag 27.01. 09:00 - 14:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Sonntag 28.01. 09:00 - 14:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Voynich-Manuskript (Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library, MS 408) wird oft als der rätselhafteste Codex der Welt bezeichnet. Sein Name geht auf den Vorbesitzer Wilfrid Michael Voynich zurück. Die verwendete Schrift ist bis heute nicht dekodiert, die verwendete Sprache nicht identifiziert und ergo der Inhalt des Manuskripts nicht verständlich. Auf den Inhalt lassen allein die Illustrationen rückschließen, die aber ihrerseits keiner bekannten Ikonographie folgen. Was können angehende Kunsthistoriker*innen hier leisten? Es ist nicht zu erwarten, dass der Text im Rahmen des Seminars entschlüsselt werden kann. Aber eine Annäherung über den Stil und die ikonographische Analyse der Illustrationen sollte möglich sein.
Der Text möglicherweise in einer Kunstsprache abgefasst und in einer Geheimschrift niedergeschrieben. Seit dem 17. Jahrhundert beißen sich kluge Leute die Zähne an dieser doppelten Kodierung aus. Nicht einmal der Einsatz von Decodierungsmaschinen, die erfolgreich im Ersten und zweiten Weltkrieg verwendet wurden, sowie jener von modernen Höchstleitungscomputern brachte einen Durchbruch. Ist der ganze Codex ein Hoax? Da das Manuskript nachweislich im Besitz Kaiser Rudolfs II. (1552-1612) befand, also seit der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert fassbar ist, müsste es sich um einen sehr alten Hoax handeln.
Geht man davon aus, das Manuskript sei kein Jux, sondern ein ernst gemeinter Traktat, sind die zahlreichen lavierten Zeichnungen die einzigen Anhaltspunkte. Durch sie wirkt ein Teil des Codex wie ein Herbarium; aber die Pflanzen sind bis auf Ausnahmen in der Natur nicht existent. Ein anderer Teil zeigt nackt badende Frauen, wie sie sich in verschiedensten Pools tummeln. Ein weiterer befasst sich offensichtlich mit astronomisch-astrologischen Fragen. All dies ist aber letztlich enigmatisch.
Da man den Inhalt des Voynich-Codex nicht wirklich enträtseln kann, bleibt auch der Autor und damit die Entstehungszeit sowie der Entstehungsort des Manuskripts im Dunkeln. Erwogen wurde u.a. Nostradamus, weil der provenzalische, am französischen Königshof geschätzte Arzt und Astrologe Michel de Nostredame (1503-66) kryptische Prophezeiungen verfasst hat. Als Autorennamen wurden weiter der englische Mathematiker, Astrologe, Okkultist und Alchimist John Dee (1527-1608/1609), Berater und "Zauberer" von respektive für Königin Elisabeth I., sowie der englische oder irische Okkultiste und "Seher" Edward Kelley (1555-97/8), der nicht weniger für sich in Anspruch nahm, als den Stein der Weisen gefunden zu haben und mit Engeln in direkten Kontakt getreten zu sein, genannt. Dee und Kelly bewarben sich 1582 um eine Anstellung bei Kaiser Rudolf II. in Prag sowie bei König Stefan I. von Polen in Krakau. - D.h.: Das Enigmatische wurde als gemeinsamer Nenner zum Ausgangspunkt der Zuschreibung gemacht, was aber aus wissenschaftlicher Perspektive nicht zulässig ist.
Einen wesentlichen Abschnitt des Seminars wird daher die kritische, methodenbasierte Analyse von Thesen (Literatur, Videos etc.) bilden. Daraus werden im Forum gemeinsam die Fragestellungen für die weitere Referate entwickelt. Im Zentrum steht dabei der kunsthistorische Ansatz. Denn die Illustrationen sind de facto aufgrund ihres Stils datierbar und wohl auch lokalisierbar. Für die Ikonographie lassen sich zumindest entfernte Vergleiche finden, die kunst- und kulturhistorische Fragen aufwerfen, die bisher noch nicht gestellt wurden.
Die Studierenden werden angeregt, ihre eigene Forschung durch Interviews mit Expert*innen zu intensivieren. Das betrifft den kunsthistorischen Schwerpunkt ebenso wie methodische Überschneidungsgebiete wie beispielsweise die Paläographie, auf welcher Hilfe "von außen" nötig ist.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Aktive Beteiligung an Diskussionen
- Referat: Präsentation, integriert: ein Expert*innen-Interview, insg. 45 min.
- Vertiefung in Form einer schriftlichen Hausarbeit (etwa 40.000 Zeichen Fließtext)
- Mit der Anmeldung zu dieser LV stimmen Sie zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen in moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung:
- Anwesenheitspflicht. Bei Absenz wegen Krankheit oder familiärer Ausnahmesituation ist ein schriftlicher Nachweis vorzulegen.
- Für einen positiven Abschluss der Lehrveranstaltung müssen alle Teilleistungen erbracht werden.

Beurteilungsmaßstab:
- Aktive Beteiligung an Diskussionen 20 %
- Referat und Präsentation 40 %
- Vertiefung in Form einer schriftlichen Hausarbeit 40 %

Prüfungsstoff

Prüfungsstoff ist der Inhalt der Lehrveranstaltung.

Literatur

Wird im Laufe des Semesters bekannt gegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 17.11.2023 09:47