080019 PS Fallstudie I: Die Rezeption von Tizian, Tintoretto und Veronese im 17. Jahrhundert (n.K.) (2021W)

Tizian, Tintoretto und Veronese zählen zu den berühmtesten Künstlern, die im Venedig des 16. Jahrhunderts tätig waren. Sie haben als Zeitgenossen und Rivalen zahlreiche Kirchen und Paläste der Serenissima ausgestattet. Ihre Werke haben Generationen von Künstlern nachhaltig geprägt. Während die Einführungsveranstaltung sowie die ersten Referate der Fallstudie einen kompakten Einblick in das Schaffen von Tizian, Tintoretto und Veronese vermitteln sollen, wird es in den anderen Referaten um die Art und Weise gehen, in der sich Künstler aus dem 17. Jahrhundert mit diesen drei großen Malern auseinandergesetzt haben. Anstatt eine besonders in der älteren Kunstgeschichtsforschung verbreitete Geschichte des Einflusses weiterzuschreiben, soll im Rahmen der Fallstudie in methodisch reflektierter Form, der Blick auf aktive Rezeptionsprozesse gelenkt und nach den Gründen für die Auseinandersetzung mit diesen Vorbildern gefragt werden. Welche Ziele könnten die Künstler mit ihren Kopien, Motivübernahmen, den offensichtlichen Zitaten oder Umformungen und Verwandlungen verfolgt haben? Auf welchen Wegen hatten sie Zugang zu ihren Vorbildern? An welche Abnehmer und Interessenten richteten sich ihre Werke? Wie ist es in manchen Fällen gelungen, durch das intensive Studium der Werke Tizians, Tintorettos und Veroneses etwas Neuartiges zu erschaffen? Welche ästhetischen und kulturellen Voraussetzungen beförderten die kritische Auseinandersetzung mit venezianischer Malerei der Renaissance im 17. Jahrhundert? Zu den Künstlern, die sich dezidiert und intensiv mit dem Schaffen dieser drei Maler auseinandergesetzt haben, zählen neben Rubens und Velázquez, Caravaggio, Annibale Carracci, Domenichino, Guido Reni, Nicolas Poussin, Domenico Fetti und Daniel Seiter.