Universität Wien

080022 UE Übung: Spätgotische Architektur in Wien. Von Rudolph IV. bis Friedrich III. (m.K.) (2009W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch, Englisch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 16.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Freitag 23.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Freitag 30.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Freitag 06.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Freitag 13.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Freitag 20.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Freitag 27.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Freitag 04.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Freitag 11.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Freitag 18.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Freitag 08.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Freitag 15.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Freitag 22.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Freitag 29.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im späten Mittelalter herrschte in europäischen Städten und an königlichen Höfen eine rege Bautätigkeit. Während man das 12. und 13. Jahrhundert auf Grund der einflussreichen Baukunst der Prälaten als ¿Zeit der Kathedralen¿ bezeichnen kann, nahm in der folgenden Epoche die Wichtigkeit der fürstlichen und städtischen Auftraggeber deutlich zu. Diese Mäzene gaben in ganz Europa nicht nur Kirchen, Kapellen und andere öffentliche Gebäude in Auftrag, sondern auch immer luxuriöser werdende Privathäuser. Dazu kam ein wachsendes Interesse an der Verschönerung der Stadt, die immer mehr als ein Kunstwerk per se betrachtet wurde. Dadurch waren die Voraussetzungen für ein neues Experimentieren mit den stilistischen und technischen Möglichkeiten der mittelalterlichen Architektur geschaffen, die einen dramatischen Schlussakt der Gotik einleiten sollten.

Als führende Handelsstadt und aufkommendes Zentrum der fürstlichen Macht bildet das spätmittelalterliche Wien ein Paradebeispiel für solche Entwicklungen. Eine treibende Kraft waren natürlich die Habsburger, besonders Rudolph IV. und Friedrich III., die ihre Paläste in und um Wien verschönerten und bedeutende Bauprojekte innerhalb der Stadt unterstützten. Von großer Wichtigkeit waren auch andere Auftraggeber aus höfischen Kreisen, wie am Beispiel der Kirche Maria am Gestade deutlich wird. Letztlich hing der Aufstieg Wiens zum führenden mitteleuropäischen Architekturzentrum aber eng mit den Bürgern zusammen, die den größten Teil des Umbaus der Stephanskirche, also des wichtigsten Bauunternehmens der Zeit, sowie eine Menge anderer Projekte finanzierten.

In der vorgesehenen Lehrveranstaltung wird eine Auseinandersetzung mit dieser reichen Überlieferung angestrebt. Durch die Beschäftigung mit allgemeinen Fragen und durch Fallstudien, die oft in situ vor dem relevanten Denkmal (u. a. Stephansdom, Minoritenkirche, Augustinerkirche, Maria am Gestade, Hofburgkapelle) besprochen werden sollen, wird die spätmittelalterliche Baukunst sowohl in stilistischer als auch funktioneller Hinsicht untersucht. Schließlich gilt es zu fragen, in welcher Weise die zur Verfügung stehenden architekturhistorischen Methoden unser Verständnis des ausgehenden Mittelalters vertiefen können.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistung der Teilnehmer wird sowohl durch die obenerwähnten Seminararbeiten (im Semester ca. 2 pro Person) als auch durch Beiträge während der Diskussionen benotet. Schriftliche Ausformulierungen der Seminararbeiten (ca. 8 Seiten) sind auch abzugeben.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Grundziel der Lehrveranstaltung ist die Untersuchung einer für die Entwicklung der Baukunst in Wien entscheidenden Epoche (ca. 1350-1500). Angestrebt wird dabei nicht nur die Beleuchtung einer Blütezeit der lokalen Architektur, sondern auch eine Vertiefung der Kenntnisse des spätmittelalterlichen Wiens anhand der erhaltenen Bausubstanz. Es soll gezeigt werden, welche Einblicke das Medium Architektur ins Leben der Stadt im 14. und 15. Jahrhundert bieten kann.

Folgende Ziele sind daher von besonderer Wichtigkeit:
1) Verbesserte Kenntnis der europäischen spätmittelalterlichen Kultur- bzw. Architekturgeschichte.
2) Verbesserte Kenntnis der Architektur des spätmittelalterlichen Wiens: vom Stadtbild bis zu bestimmten Gebäuden ¿ Kirchen, Rathaus, Privathäuser.
3) Verbesserte Kenntnis der Methoden der Architekturgeschichte. Durch eine Auseinandersetzung mit terminologischen und theoretischen Fragen soll geübt werden, wie man ein mittelalterliches Gebäude analysiert.

Prüfungsstoff

Die Lehrveranstaltung basiert einerseits auf Seminaren am Institut für Kunstgeschichte, andererseits auf Besichtigungen der relevanten Baudenkmäler (ca. 90 Minuten). Sowohl am Institut als auch vor Ort werden Teilnehmer zu bestimmten Themen Referate vortragen (ca. 20-30 Minuten), anschließend folgt eine Diskussion. Präsentationen in englischer Sprache werden auch gern angenommen.

Literatur

J. J. Böker, Architektur der Gotik, (Salzburg, 2005).
J. J. Böker, Der Wiener Stephansdom. Architektur als Sinnbild für das Haus Österreich, (Salzburg, 2007).
G. Brucher, Gotische Baukunst in Österreich, (Salzburg-Wien, 1990).
G. Brucher, hrg., Geschichte der bildenden Kunst in Österreich II. Gotik, (München-London-New York, 2000).
P. Csendes et al, Wien: Geschichte einer Stadt. Von den Anfängen bis zur Ersten Wiener Türkenbelagerung (1529), (Wien, 2001).
R. Feuchtmüller, Der Wiener Stephansdom, (Wien, 1978).
E. Hassmann, Meister Michael. Baumeister der Herzoge von Österreich, (Wien-Köln-Weimar, 2002).
P. Moraw, Von offener Verfassung zu gestalteter Verdichtung. Das Reich im späten Mittelalter (Berlin, 1985).
D. Nicholas, The Later Medieval City, 1300 ¿ 1500, (London, 1997).
N. Nussbaum, Deutsche Kirchenbaukunst der Gotik, (Köln, 1985; 2nd ed., Darmstadt, 1994)
F. Opll, Leben im mittelalterlichen Wien, (Wien, 1998).
M. Parucki, Die Wiener Minoritenkirche, (Wien-Köln-Weimar, 1995).
R. Recht, Ausklang des Mittelalters, (München, 1989).
A. Rosenauer, ed., Geschichte der bildenden Kunst in Österreich. Band 3, Spätmittelalter und Renaissance, (München, 2003).
M. Zykan, ¿Die Hofburgkapelle in Wien. Zur Baugeschichte und zu den historischen Restaurierungen¿, Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, 32 (1978), 1-20.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

F 160, F 250

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31