Universität Wien

080026 VO-L B430 Spezielle Theorien: Kulturgeschichte der Empfängnisverhütung und Geburt (2013S)

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 08.03. 16:15 - 17:45 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Freitag 24.05. 16:15 - 19:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Samstag 25.05. 09:30 - 18:00 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Freitag 31.05. 16:15 - 19:30 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Samstag 01.06. 09:30 - 18:00 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Anhand der Kulturgeschichte der Empfängnisverhütung und Geburt lassen sich Prozesse der Medikalisierung des weiblichen Körpers sowie die Interaktion zwischen den Geschlechterverhältnissen und den technisch-wissenschaftlichen Konstitutionsbedingungen der Biowissenschaften beleuchten. Die seit rund einem Jahrhundert geführte Debatte über den Geburtenrückgang in Westeuropa einerseits und der seit den fünfziger Jahren in den USA begonnene Diskurs der "Überbevölkerung" in der so genannten Dritten Welt andererseits gingen Hand in Hand mit der medizinischen Erprobung der operativen Abtreibung, Sterilisation und der Entwicklung "der Antibabypille". Nicht zuletzt die Durchsetzung der Pille als Mittel der in den 60er und 70er Jahren proklamierten "sexuellen Frauenbefreiung" führte zu einer fundamentalen Medikalisierung auch der Verhütungspraxis von Frauen und damit einhergehend der Geburt, die sich parallel dazu aus der privaten Sphäre in das Krankenhaus verlagerte. Seither ist die pränatale Diagnostik eine gängige Praxis von schwangeren Frauen und prägt den kulturellen Umgang mit Kontingenz. Die Geschichte der Geburtenkontrolle seit Ende des 19. Jahrhunderts, ihre eugenischen Implikationen, die Durchsetzung der Klinikgeburt sowie die experimentelle Erprobung neuer zeugungstechnologischer Praktiken am Körper von Frauen werden in aktueller und historischer Perspektive dargestellt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Kennenlernen der Wechselbeziehung von biopolitischen Konzepten in der Moderne und Praktiken der Geburtenkontrolle sowie der kulturellen Gestaltung der Schwangerschaft und Geburt.

Prüfungsstoff

Referate, Diskussionen, Filme und Vortrag der Lehrenden

Vorbesprechung am 8.3.

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

230, 420, 550; EC 140 Basis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31