Universität Wien

080026 PS Fallstudie II/III: Dekorative Malerei in Frankreich im 19. und 20. Jahrhundert (2023W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 05.10. 11:00 - 14:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Donnerstag 12.10. 12:00 - 14:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Donnerstag 19.10. 12:00 - 14:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Donnerstag 09.11. 12:00 - 14:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Donnerstag 16.11. 12:00 - 14:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Donnerstag 23.11. 12:00 - 14:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Donnerstag 30.11. 12:00 - 14:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Donnerstag 07.12. 12:00 - 14:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Donnerstag 11.01. 12:00 - 14:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Donnerstag 18.01. 12:00 - 14:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wir werden uns in diesem Proseminar mit dekorativer Malerei bzw. dem Dekorativen in der französischen Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts auseinandersetzen.
Die französische Regierung lancierte während der Dritten Republik (1870-1940) eine große Kampagne zur Ausstattung öffentlicher Gebäude mit Wandmalereien (grands décors). Diese Form ortsgebundener und ortspezifischer Malerei (die streng genommen meist keine echte Wandmalerei war, da nicht direkt auf die Wand gemalt wurde, s. toile marouflée) galt vielen Kunstkritiker*innen und Künstler*innen als erstrebenswertes Ideal. Malerei als Dekoration (décoration, peinture décorative) wurde dem kleinformatigen, mobilen Staffeleibild (tableau de chevalet), dessen Kommerzialisierung u.a. in engem Zusammenhang mit den Salonausstellungen stand, (als moralisch erhaben) entgegengesetzt. Großer Gewinner dieser Kampagne war Pierre Puvis de Chavannes (1824-1898), dessen Malerei von sehr unterschiedlichen ideologischen und künstlerischen Positionen aus hochgeschätzt und eine wichtige Referenz für nachfolgende Generationen war – auch für Maler*innen, die sich aus verschiedenen Gründen nicht im öffentlichen Bereich als peintres décorateurs betätigten oder betätigen konnten (bspw. Pierre Bonnard, Edouard Vuillard, Maurice Denis). Diese fertigten entweder Dekorationen (décorations, panneaux décoratifs) für private Auftraggeber*innen an oder setzten sich mit dem Dekorativen als eine Eigenschaft von Malerei auseinander, deren Funktion und Bedeutung nicht (mehr) aus der Ortsgebundenheit abgeleitet wurde und daher und scheinbar paradoxerweise auch in Staffeleibildern Ausdruck finden konnte. Die im Titel der LV verwendete Bezeichnung „dekorative Malerei“ ist als Überbegriff für diese verschiedenen Formen, mit denen wir uns auseinandersetzen werden, zu verstehen, nicht aber als festgeschriebene Bezeichnung – viel mehr als Frage, denn als Definition.

Nachdem wir uns einen Überblick über die für diese LV relevanten komplexen (kunst)historischen Entwicklungen auf Basis der bereitgestellten Literatur, die wir auszugsweise zusammen diskutieren werden, verschafft haben, werden wir unsere kunsthistorischen Grundkompetenzen der genauen Beobachtung und präzisen Beschreibung sowie unser kritisches Reflexionsvermögen dazu nutzen die ausgewählten Werkbeispiele zu analysieren (Kurzreferate und Diskussionen). Ziel dabei ist nicht zu einer möglichst schnellen und widerspruchsfreien Einordnung der einzelnen Fälle in eine Kategorie wie Stil/Epoche/-ismus etc. zu gelangen, sondern anhand präziser Beobachtungen und dem angeeigneten Wissen informierte, kritische (und durchaus schwer zu beantwortende) Fragen aufzuwerfen, nach etwaigen Zusammenhängen zwischen den Beispielen zu suchen und die über mehrere Wochen erarbeiteten (vorläufigen) Erkenntnisse in Form einer stringenten schriftlichen Hausarbeit festzuhalten.
Französischkenntnisse sind für die LV von Vorteil, aber nicht notwendig. Die gemeinsame Lektüre ist englischsprachig.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- aktive Beteiligung an Diskussionen
- Referat und Präsentation
- Vertiefung in Form einer schriftlichen Hausarbeit (15.000-20.000 Zeichen Fließtext)
- Mit der Anmeldung zu dieser LV stimmen Sie zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen in moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung:
- Anwesenheitspflicht. Bei Absenz wegen Krankheit oder familiärer Ausnahmesituation ist ein schriftlicher Nachweis vorzulegen.
- Für einen positiven Abschluss der Lehrveranstaltung müssen alle Teilleistungen erbracht werden.
- Seminararbeit: Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann der/die Lehrveranstaltungsleiter/in Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch nach Abgabe der Arbeit einladen, welches positiv zu absolvieren ist.

Beurteilungsmaßstab:
- aktive Beteiligung an Diskussionen 15%
- Referat und Präsentation 30 %
- Vertiefung in Form einer schriftlichen Hausarbeit 55%

Prüfungsstoff

Prüfungsstoff ist der Inhalt der Lehrveranstaltung.

Literatur

Literatur zum Einstieg (chronologisch)

Gloria Groom (Hg.), Beyond the easel. Decorative painting by Bonnard, Vuillard, Denis, and Roussel, 1890 - 1930 (Kat. Ausst, The Art Institute of Chicago, Chicago, 2001; The Metropolitan Museum of Art, 2001), New Haven 2001.
Jennifer Shaw, Dream States. Puvis de Chavannes, modernism and the fantasy of France, New Haven 2002.
Romy Golan, Muralnomad. The Paradox of Wall Painting. Europe 1927-1957, New Haven 2009.
Katherine Kuenzli, The Nabis and Intimate Modernism, London 2010.
Isabelle Cahn/Guy Cogeval (Hg.), Les Nabis et le Décor (Kat. Ausst., Musée du Luxembourg, Paris 2019), Paris 2019.
Marine Kisiel, La peinture impressionniste et la décoration, Paris 2021.
Sylvie Patry/Anne Robins (Hg.), Le Décor impressionniste. Aux sources des Nymphéas (Kat. Ausst. Musée de l’Orangerie, Paris 2022), Paris 2022.

Die genannten Titel (u.a.) befinden sich im Handapparat der LV oder auf Moodle.
Verschaffen Sie sich bitte einen Ein- und Überblick vor Beginn der LV.


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 14.12.2023 08:45