Universität Wien

080027 SE M310 Kulturelle Praxen und Bedeutungen im Alltag: #KnowYourPrivilege (2021S)

Empirisch-kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Privilegien

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die Termine werden in synchrone und asynchrone Einheiten aufgeteilt. Dazu gibt es eine genaue Auskunft in der ersten Sitzung.

  • Dienstag 02.03. 18:00 - 19:30 Digital
  • Dienstag 09.03. 18:00 - 19:30 Digital
  • Dienstag 16.03. 18:00 - 19:30 Digital
  • Dienstag 23.03. 18:00 - 19:30 Digital
  • Dienstag 13.04. 18:00 - 19:30 Digital
  • Dienstag 20.04. 18:00 - 19:30 Digital
  • Dienstag 27.04. 18:00 - 19:30 Digital
  • Dienstag 04.05. 18:00 - 19:30 Digital
  • Dienstag 11.05. 18:00 - 19:30 Digital
  • Dienstag 18.05. 18:00 - 19:30 Digital
  • Dienstag 01.06. 18:00 - 19:30 Digital
  • Dienstag 08.06. 18:00 - 19:30 Digital
  • Samstag 12.06. 10:00 - 13:00 Digital
  • Dienstag 15.06. 18:00 - 19:30 Digital
  • Dienstag 22.06. 18:00 - 19:30 Digital
  • Dienstag 29.06. 18:00 - 19:30 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Hashtag #KnowYourPrivilege ist mittlerweile in sozialen Medien wie Twitter ein viel genutzter Hinweis darauf, dass Menschen ihre Privilegien nicht (er)kennen. Zu verstehen, wo wir selbst bevorteilt sind, ist häufig schwieriger als aufzuzeigen, wo eine Benachteiligung besteht. Diskussionen um interdependente/intersektionale Diskriminierungsformen sind mittlerweile dank aktivistischer, politischer und wissenschaftlicher Debatten (in Teilen) der Mainstream-Diskurse angekommen. Wenn wir das Ganze jedoch umdrehen und nicht auf die Diskriminierung oder Benachteiligung schauen sondern auf die Privilegien, so werden die Debatten seltener. Einer der berühmtesten Vertreter des Diskurses um Privilegien ist wohl die rhetorische Figur des "alten weißen Mannes". Eine politisch notwendige Figur, um auf Privilegien aufmerksam zu machen sowie vor allem, um zu benennen und damit zu verfremden, was als Norm gilt. Die Critical Whiteness Studies haben hier wichtige Impulse gesetzt. Doch auch "der alte weiße Mann" ist ein essentialisierender Begriff, der wiederum neue Ausschlüsse erzeugt und wenig Grautöne zulässt.
Ziel des Seminars ist es, dass die Studierenden nach dem Seminar a) über eine theoretische Sicherheit bzgl. der Begriffe und Konzepte über und zu Privilegien verfügen und diese b) auf kulturanalytische Alltagskontexte anwenden können. Des Weiteren erlangen sie c) eine vertiefende Erfahrung in der Interviewführung und in der Aufbereitung der Ergebnisse (s. nächster Punkt).
Einzelschritte zur Erreichung der Ziele:
Zunächst erfolgt eine Einführung durch die Dozentin und eine Diskussion der kultur- und sozialwissenschaftlichen Literatur, die sich mit unterschiedlichen Privilegien(konstellationen) auseinandersetzt, insbesondere auch der Klassismusforschung und der Critical Whiteness Studies.
In einem nächsten Schritt befragen wir uns selbst: Wo sind wir uns unserer Privilegien nicht bewusst? Woran liegt das? Welche Auswirkungen hat dies auf unser Umfeld und welche Perspektiven schließen wir damit z. B. in unseren Forschungen aus? Daraus erfolgt dann die Entwicklung eines Interviewleitfadens mit der zentralen Frage: Wie frage ich nach Privilegien? Die Studierenden führen darauffolgend anhand dieses Leitfadens eigene (narrative) Interviews durch. Auch Online-Interviews sind möglich.
Im dritten Teil des Seminars werden die Interviews methodisch und inhaltlich besprochen. Ziel ist es, besser zu verstehen, wie Privilegien in unserer Gesellschaft funktionieren und warum sie häufig unsichtbar/unbewusst bleiben. Diese Ergebnisse werden dann verschriftlicht.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Lehrveranstaltung ist prüfungsimmanent; kontinuierliche Anwesenheit (2x Fehlen erlaubt).
Punktevergabe
Aktive Teilnahme an Diskussionsbeiträgen: 10
Theoretischer Input mit Präsentation: 30
Interviewprojekt: 30
Verschriftlichung: 30

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Für den erfolgreichen Abschluss der LV sind zumindest 50 von 100 möglichen Punkten zu erreichen.
Notenskala:
>= 87,5 sehr gut (1)
>= 75 gut (2)
>= 62,5 befriedigend (3)
>= 50 genügend (4)
< 50 nicht genügend (5)

Prüfungsstoff

Literatur

Collins, P. Hill (2000 [1990]) Black feminist thought: Knowledge, consciousness, and the politics of empowerment (New York: Routledge Press).

Guitérrez Rodríguez, E. (2010): Decolonizing Postcolonial Rhetoric. In: Guitérrez Rodríguez, E.; Boatca, M.; Costa, S. (eds.): Decolonizing European Sociology (Farnham: Ashgate), S. 49-67.

Petray, Theresa L. and Rowan Collin (2017): Your Privilege Is Trending: Confronting Whiteness on Social. Social Media + Society. April-June 2017: 1-10.

Shmidt, Victoria and Bernadette Nadya Jaworsky (2020): Historicizing Roma in Central Europe Between Critical Whiteness and Epistemic Injustice (Abingdon: Routledge).

Seeck, Francis und Sannik Ben Dehler (2019): Trans Communities of Care Eine kollaborative Reflektion von kollektiven trans Care Praktiken. In: Max Appenroth/María do Mar Castro Varela (Hg.): Trans & Care. Trans Personen zwischen Selbstsorge, Fürsorge und Versorgung (Bielefeld: Transcript), 255270.

Seeck, Francis (2017): Recht auf Trauer. Bestattungen aus machtkritischer Perspektive (Münster: Edition Assemblage).

Smith, James A. and Jenni Judd (2020): COVID-19: Vulnerability and the power of privilege in a pandemic. In: Health Promotion, Journal of Australia, 31(2): 158160.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:14