080035 PS Fallstudie II/III: Genuesische Zeichenkunst im Secolo d'Oro (2022S)

Genuas Kunstproduktion ist in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich und einzigartig. Ein Aspekt, der von vornherein auffällt, ist, dass die Kunstlandschaft Genuas im Gegensatz zu anderen großen italienischen Zentren, wie Rom, Florenz, Venedig, bis heute nur einen geringen Bekanntheitsgrad erfahren hat.
Dabei war Genua im 16. und 17. Jahrhundert als prosperierende Handelsstadt und reiches Finanzzentrum Schauplatz eines regen lokalen Kunstbetriebes. „La Superba“ (Die Stolze/Prächtige) – wie die Stadt an der Ligurischen Küste auch genannt wird – zog zudem stets Künstler aus dem Ausland an, wie die Niederländer Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck oder den französischen Bildhauer Pierre Puget. Der Großteil der hier beheimateten Künstler produzierte für den lokalen Markt, wodurch ihre Kunst außerhalb Genuas kaum zugänglich war und unbekannt blieb. Nur wenige Maler wie Luca Cambiaso, Bernardo Strozzi, Allessandro Magnasco und Giovanni Benedetto Castiglione, die auch außerhalb Genuas (etwa in Madrid, Venedig, Mailand oder Rom) aktiv waren, zählen heute noch zu den berühmtesten Malern.

In dieser Fallstudie wollen wir uns den zahlreich unbekannten, einheimischen Künstlern widmen, welche die Genuesische Kunstlandschaft maßgeblich prägten, darunter: Giovanni Battista Paggi, Lazzaro Taverone, Domenico Piola, Gregorio de Ferrari, Valerio Castello etc. Der Fokus der Lehrveranstaltung wird auf ihrer zeichnerischen Produktion liegen, die als Vorlage für ihre Freskenausstattungen in den prunkvollen Palazzi des Genuesischen Adels oder für profane und sakrale Tafelmalerei diente.

Hinweis I: Für eine erfolgreiche Teilnahme an dem Kurs ist zumindest die passive Beherrschung der italienischen Sprache notwendig, da ein Großteil der Literatur auf Italienisch publiziert ist.

Hinweis II: Da es zu einigen Terminausfällen kommen wird, werden die entfallenen Einheiten jeweils freitags im Studiensaal der Albertina nachgeholt, um dort Zeichnungen im Original zu studieren. Die genauen Termine werden hier auf Moodle bzw. spätestens in der ersten Einheit bekannt gegeben, sobald diese von der Leitung des Studiensaals bestätigt wurden.