Universität Wien

080038 SE Seminar: Die Grabdenkmäler der Habsburger im europäischen Vergleich (n./zeu.K.) (2021S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 09.03. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Dienstag 16.03. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Dienstag 23.03. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Dienstag 13.04. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Dienstag 20.04. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Dienstag 27.04. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Dienstag 04.05. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Dienstag 11.05. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Dienstag 18.05. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Dienstag 01.06. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Dienstag 08.06. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Dienstag 15.06. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Dienstag 22.06. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Dienstag 29.06. 18:00 - 19:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziel der LV ist es, die Modi der Vermittlung und Sicherung von „Memoria“, also von der Erinnerung an verstorbene Mitglieder einer der führenden Herrscherdynastien Europas herauszuarbeiten. Als kunsthistorisch relevante Produkte dieser Memoria bieten sich die Grabmäler bzw. Grabdenkmäler und die sogenannten Castra Doloris, die ephemer errichteten Trauergerüste an. Beide Objektgruppen dienen der herrscherlichen, auf die Ewigkeit ausgerichteten Repräsentation des Verstorbenen und seiner Familie und der Charakterisierung der Leistungen und besonderen Fähigkeiten des Verstorbenen. Dies vergleichend bei den Habsburgern zu untersuchen, erweist sich aus doppeltem Grund interessant: Der Umstand, dass sie wie kaum eine andere Dynastie Frömmigkeit zur Herrschaftspraxis gemacht haben, sichert einen besonderen Umgang mit Tod und Vergänglichkeit. Und da die Habsburger europaübergreifend in vielen Ländern aktiv waren, finden sich dort auch ebenso ihre Begräbnisorte (Escorial in Spanien, Brüssel, Prag, Wien, Innsbruck, Graz etc.). Überwiegen bei deren Gestaltung länder- oder dynastiespezifische Vorgaben?
Begräbnisort und Grabmal wurden von den Betroffenen in der Regel selbst mitbestimmt, wohingegen die „Castra Doloris“ von Institutionen (wie Universitäten, Orden, Stadtregierungen etc.) in Auftrag gegeben wurden. Mit Errichtung der Gräber und der Trauergerüste (und deren druckgraphischer Verbreitung) sind also unterschiedliche Verherrlichungsstrategien verbunden, die in der Analyse herausgearbeitet werden sollen. Neben solchen Kontext-Fragen soll in der LV auch das formen- und typengeschichtliche Potential der gegenständlichen Objekte herausgearbeitet und bewertet werden. Der internationale, für beide Fragestellung relevante Vergleich wird durch Verweise auf die entsprechenden Usancen von anderen Herrscherdynastien sichergestellt.
Erarbeitet werden diese Fragestellungen durch mündliche, 20-25minütige Referate zu ausgewählten Objekten beider Kategorien und deren anschließende Diskussion.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- aktive Beteiligung an Diskussionen
- Referat und Präsentation
- Vertiefung in Form einer schriftlichen Hausarbeit (etwa 40.000 Zeichen Fließtext)
- Mit der Anmeldung zu dieser LV stimmen Sie zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen in moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- mündliches Referat und Diskussionsbeiträge
- Abgabe der schriftlichen Hausarbeit. Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann der/die Lehrveranstaltungsleiter/in Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch nach Abgabe der Arbeit einladen, welches positiv zu absolvieren ist.
- Für einen positiven Abschluss der Lehrveranstaltung müssen alle Teilleistungen erbracht werden.
Beurteilungsmaßstab:
- Präsentation 30 %
- Vertiefung in Form einer schriftlichen Hausarbeit 55%
- Diskussion 15 %

Prüfungsstoff

Literatur

Marquart Herrgott / Martinus Gerbert, Monumenta Aug. Domus Austriacae, Tomus IV, p. II: Tapographia Principum Austriae. Wien 1772.
Cölestin Wolfsgruber, Die Kaisergruft bei den Kapuzinern in Wien. Wien 1887.
Liselotte Popelka, Das Trauergerüst der Wiener Universität für Kaiser Joseph I. Neue Aspekte im Werk Johann Bernhard Fischers von Erlach, in: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte 23 (1970), 239–250.
Liselotte Popelka, Castrum Doloris oder “Trauriger Schauplatz“. Untersuchungen zu Entstehung und Wesen ephemer Architektur (Veröffentlichungen der Kommission für Kunstgeschichte Bd. 2). Wien 1994.
Karl Vocelka / Lynne Heller, Die Lebenswelt der Habsburger. Kultur- und Mentalitätsgeschichte einer Familie. Graz-Wien-Köln 1997, 296–319.
Elisabeth Scheicher, Kaiser Maximilian plant sein Grabmal, in: Jahrbuch des kunsthistorischen Museums Wien, n.S. 1999, 81–117.
Elisabeth Wolfik, “Was auf solches unser Ewiglichs absterben unser Fürstliches Begrebnus belange...” Tod, Begräbnis und Grablege Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1529-1595) als Beispiel für einen “Oberschichtentod in der Frühen Neuzeit », in: Frühneuzeit-Info, vol. 11 (2000), no 1, 39–67.
Mark Hengerer (Hg.), Macht und Memoria. Begräbniskultur europäischer Oberschichten in der Frühen Neuzeit. Köln/Weimar/Wien 2005
Ingeborg Schemper-Sparholz, Grab-Denkmäler der Frühen Neuzeit im Einflußbereich des Wiener Hofes. Planung, Typus, Öffentlichkeit und mediale Nutzung, in: Mark Hengerer (Hg.), Macht und Memoria. Begräbniskultur europäischer Oberschichten in der Frühen Neuzeit. Köln/Weimar/Wien 2005, 347–380.
Brigitta Lauro, Die Grabstätten der Habsburger. Kunstdenkmäler einer europäischen Dynastie, Wien 2007.
Bernd Wolfgang Lindemann Wolfgang, Habsburg versus Hohenzollern. Der Sarg als Formgelegenheit des 18. Jahrhunderts », in Martin Engel et al. (Hrsg.), Barock in Mitteleuropa. Werke, Phänomene, Analysen. Hellmut Lorenz zum 65. Geburtstag, Wien 2007, 347–356.
Géza Pálffy, Kaiserbegräbnisse in der Habsburgermonarchie-Königskrönungen in Ungarn. Herrschaftssymbole in der Herrschaftsrepräsentation der Habsburger im 16. Jahrhundert, in: Frühneuzeit-Info, vol. 19 (2008), n. 1, 41–66.
Oliver Meys, Memoria und Bekenntnis. Die Grabdenkmäler evangelischer Landesherren im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation im Zeitalter der Konfessionalisierung. Regensburg 2009.
Waltraud Stangl, Tod und Trauer bei den österreichischen Habsburgern 1740–1780: Dargestellt im Spiegel des Hofzeremoniells, Saarbrücken 2010.
Juliusz A. Chrościcki / Mark Hengerer / Gérard Sabatier (Hgg.), Les funérailles princières en Europe. XVIe-XVIIIe siècle:
Vol. 1: Le grand théâtre de la mort. Versailles 2012.
Vol. 2: Apothéoses monumentales. Rennes/Versailles 2013.
Ingeborg Schemper-Sparholz, Unis ou séparés dans la mort: sépultures et monuments funéraires des impératrices et des veuves d´empereurs Habsbourg, SS 91–115.
Werner Telesko, Le sarcophage de François-Étienne et de Marie-Thérèse par Balthasar Moll dans la crypte des Capucins à Vienne (1754), SS. 117–134.
Vol. 3: Le deuil, la mémoire, la politique. Rennes/Versailles 2015.
Friedrich Polleross, La gravure et la diffusion de la mort des Habsbourg, XVIe-XVIIIe siècle, SS. 77–96.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: So 07.03.2021 17:29