Universität Wien

080039 PS Fallstudie I: Wiener Städtebau seit 1960: Paradigmen und Kontroversen (2023W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Begleitend zur Fallstudie findet das Tutorium zur Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten immer im Anschluss um 10:45 Uhr an folgenden Terminen statt: 05.10.; 12.10.; 09.11.; 16.11.; 30.11.; 07.12.; 11.01.

Donnerstag 05.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Donnerstag 12.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Donnerstag 19.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Donnerstag 09.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Donnerstag 16.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Donnerstag 23.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Donnerstag 30.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Donnerstag 07.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Donnerstag 14.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Donnerstag 11.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Donnerstag 18.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Donnerstag 25.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Gegenstand dieser Fallstudie sind signifikante Veränderungen, die Wiens bauliche Gestalt (oder urban form) seit Roland Rainers „Planungskonzept Wien“ (1962) und der großen Wien-Monographie der Geograph*innen Heinz Bobek und Elisabeth Lichtenberger (1966) erfahren hat. Behandelt werden voraussichtlich aber auch unwirksame Pläne, nicht verwirklichte Projekte, das Bewahren bestehender Gebäude oder Stadtteile vor dem Abriss oder das Freihalten städtischer Räume von Bebauungen.
Das historische Interesse gilt u.a. folgenden Fragen: Wie und wo wurden in Wien funktionalistische Planungsprinzipien durchgesetzt und wie lassen sich die entstandenen baulichen und räumlichen Formen vor dem Hintergrund einer weiter zurückreichenden, in Wien immer noch präsenten Geschichte des Städtebaus analysieren? Welche kritischen Gegenentwürfe zum funktionalistischen Städtebau wurden seit den 1960er-Jahren in Wien zur Diskussion gestellt oder sogar realisiert? Wie hängen vor dem Hintergrund der „autogerechten Stadt“ der 1969 begonnene U-Bahnbau und die Einrichtung von Fußgängerzonen in der Wiener Innenstadt zusammen? In welchem Verhältnis zueinander stehen Stadterweiterungsgebiete und Konzepte der „sanften Stadterneuerung“? Wie hat die neoliberale Wende des späten 20. Jahrhunderts auf Wiens bauliche Gestalt eingewirkt? Was haben zum Beispiel die seither entstandenen Hochhausbauten damit zu tun und weshalb blieben die auf ein „zweites Zentrum jenseits der Donau“ seit den 1960er-Jahren gerichteten Erwartungen zum Teil unerfüllt? Was ist aus jenen Fabriken und Verkehrsinfrastrukturen geworden, die im Zuge der De-Industrialisierung Europas in Wien genauso wie an anderen Orten ihre Funktion verloren haben? In welcher Form wurden und werden die so entstandenen Brachen neu besetzt? Kann man von der Rückkehr einer traditionellen, auf dem Prinzip der Blockrandbebauung beruhenden Typologie sprechen? Nicht zuletzt wird auch zu fragen sein, wie eine städtebauliche Architektur heute aussehen könnte, die sozial und ökologisch verantwortbar ist. Welche diesbezüglichen Vorschläge oder Musterbeispiele lassen sich in Wien heute beobachten? Gehen sie mit je spezifischen Auffassungen baulicher und räumlicher Formen einher?
All diese Fragen werden aus einer architekturgeschichtlichen Perspektive gestellt und sollen aus ebendiesem Blickwinkel auch beantwortet werden. Das primäre fachliche Interesse am Gegenstand gilt also der architekturgeschichtlichen Beschreibung, Analyse und Deutung baulicher und stadträumlicher Formen. Da es sich um eine einführende Lehrveranstaltung handelt, wird ein besonderes Augenmerk auf die ersten Stufen des Forschungsprozesses gelegt. Dazu gehören das systematische Beobachten und Beschreiben relevanter Phänomene; das Auffinden und die kritische Sichtung geeigneter Fachliteratur; die systematische Entwicklung und Beantwortung präziser Fragestellungen sowie die angemessene Darstellung erzielter Ergebnisse (aber auch offener Fragen) in Wort, Schrift und Bild.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- aktive Beteiligung an Diskussionen
- Referat
- Vertiefung in Form einer schriftlichen Hausarbeit (10.000-15.000 Zeichen)
- Mit der Anmeldung zu dieser LV stimmen Sie zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen in moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung:
- Anwesenheitspflicht. Bei Absenz wegen Krankheit oder familiärer Ausnahmesituation ist ein schriftlicher Nachweis vorzulegen.
- Für einen positiven Abschluss der Lehrveranstaltung müssen alle Teilleistungen erbracht werden (inkl. Teilnahme an allen Tutoriumseinheiten).
- Seminararbeit: Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch nach Abgabe der Arbeit einladen, welches positiv zu absolvieren ist.

Beurteilungsmaßstab:
- aktive Beteiligung an Diskussionen 15%
- Referat und Präsentation 30 %
- Vertiefung in Form einer schriftlichen Hausarbeit 55%

Notenschlüssel:
1 (sehr gut) 100-90 Punkte; 2 (gut) 89-81 Punkte; 3 (befriedigend) 80-71 Punkte; 4 (genügend) 70-61 Punkte; 5 (nicht genügend) 60-0 Punkte

Prüfungsstoff

Prüfungsstoff ist der Inhalt der Lehrveranstaltung.

Literatur

Eine erste Annäherungen an den Gegenstand der LV erlauben folgende Titel (eine wesentlich umfangreichere Literaturliste wird zu Beginn des Semesters gemeinsam mit dem LV-Programm an die Teilnehmer*innen verteilt):

Hermann CZECH: Zur Abwechslung. Ausgewählte Schriften zur Architektur. Wien. Neuausgabe, Wien: Löcker Verlag, 1996. (Erstausgabe von 1977)
Angelika FITZ und Elke KRASNY (Hrsg.): Critical Care. Architecture and Urbanism for a Broken Planet. Cambridge (Mass.): MIT Press, 2019
Monika GRUBBAUER: Die vorgestellte Stadt: Globale Büroarchitektur, Stadtmarketing und politischer Wandel in Wien, Bielefeld 2011
Gabu HEINDL: Stadtkonflikte. Radikale Demokratie und Stadtplanung. 3., überarbeitete Auflage. Wien/Berlin: mandelbaum, 2022 (die Erstauflage von 2020).
Wolfgang KEMP: Architektur analysieren. Eine Einführung in acht Kapiteln. München (Schirmer/Mosel) 2009
Vittorio Magnago LAMPUGNANI: Die Stadt im 20. Jahrhundert. Visionen, Entwürfe, Gebautes. 2 Bde., Berlin: Wagenbach, 2010
Gottfried PIRHOFER und Kurt STIMMER: Pläne für Wien. Theorie und Praxis der Wiener Stadtplanung von 1945 bis 2005. Wien: Magistratsabteilung 18 der Stadt Wien, 2007 (online verfügbar)
Reinhard SEISS: Wer baut Wien? Hintergründe und Motive der Stadtentwicklung Wiens seit 1989. Mit einem Vorwort von Friedrich Achleitner und einem Nachwort von Christian Kühn. Salzburg: Anton Pustet, 2007

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 27.10.2023 11:07