Universität Wien

080048 PS Fallstudie I: Fotografie und Dokumentarismus in der klassischen Moderne (nst./zeu.K.) (2017W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die Teilnahme am Erstbesprechungstermin ist absolut verpflichtend! Wer ohne triftigen Grund bzw. Entschuldigung nicht erscheint, kann trotz Online-Anmeldung bei der Vergabe der Plätze nicht berücksichtigt werden. Ebenso verpflichtend ist die regelmäßige Teilnahme am begleitenden Tutorium, das zu Terminen, die noch bekannt gegeben werden, immer unmittelbar anschließend an die Fallstudie stattfinden wird (von 16.15 bis 17.45 Uhr).

  • Dienstag 03.10. 14:30 - 16:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Dienstag 10.10. 14:30 - 16:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Dienstag 17.10. 14:30 - 16:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Dienstag 24.10. 14:30 - 16:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Dienstag 31.10. 14:30 - 16:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Dienstag 07.11. 14:30 - 16:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Dienstag 14.11. 14:30 - 16:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Dienstag 21.11. 14:30 - 16:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Dienstag 28.11. 14:30 - 16:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Dienstag 05.12. 14:30 - 16:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Dienstag 12.12. 14:30 - 16:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Dienstag 09.01. 14:30 - 16:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Dienstag 16.01. 14:30 - 16:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Dienstag 23.01. 14:30 - 16:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Dienstag 30.01. 14:30 - 16:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Während (sozial-)dokumentarische Fotografie für wissenschaftliche und politische Zwecke bereits im 19. Jahrhundert praktiziert wurde und der Fotografie schon seit ihrer Erfindung die Rolle des zeithistorischen Dokuments und archivarischen Materials zukam, entwickelt sich im internationalen Kontext der späten 1920er Jahre erstmals ein ästhetischer Diskurs um den fotografischen Dokumentarismus als künstlerisches Genre. In Deutschland, Frankreich und den Vereinigten Staaten treten Positionen in Erscheinung, welche den dokumentarischen Wert der Fotografie nicht mehr, wie dies zuvor meist noch der Fall war, in völligem Widerspruch zu ihrem ästhetischen Wert sehen. Der dokumentarische Charakter von Fotografien gilt nun vielfach nicht mehr als das, was den künstlerischen Wert der Fotografie negiert oder trotz dessen sie einen solchen erlangen kann, sondern vielmehr als spezifisch ästhetische Ressource.

Als Resultat dieser Entwicklung wird nicht bloß dokumentarisches Bildmaterial – sozusagen "fotografische Ready-Mades" – für poetische Verfahren verwendet (wie etwa in surrealistischen Publikationen), oder der künstlerische Wert von Fotografien (z.B. in Kunstausstellungen oder durch Kunstkritiker) gewürdigt, die offenbar eher aus dokumentarischen Anliegen entstanden (man denke an die Pariser Stadtaufnahmen von Eugène Atget). Darüber hinaus versuchen eine Reihe heterogener FotografInnen einen dokumentarischen Stil zu entwickeln bzw. Dokumentarismus als künstlerische Praxis zu betreiben und greifen dabei bewusst auf visuelle Methoden und Tugenden des fotografischen Dokuments zurück (Isolierung des Motivs, Schärfe und Klarheit der Darstellung, standardisierte Bildausschnitte, geringes Maß an Bearbeitung, Arbeit in Serien, etc.).

Doch worin besteht jeweils das Spezifische eines solchen "documentary style", wie ihn der Fotograf Walker Evans retrospektiv nannte? Und wodurch lässt sich die Grenze zwischen dem fotografischen Dokument und der dokumentarischen Fotografie bestimmen? Sind es allein solche stilistischen Qualitäten oder müssen (noch) andere Faktoren in Betracht gezogen werden, um zu erklären, wie das fotografische Dokument zur Kunst wird?

Diese und ähnliche Fragen werden wir im Rahmen der Fallstudie exemplarisch anhand einzelner Positionen aus der Zeit zwischen 1920 und 1945 und ihrer genauen Analyse zu beantworten oder zumindest zu präzisieren versuchen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Werken von August Sander (1876-1964) und Walker Evans (1903-1975), der Fotografen Eli Lotar (1905-1969) und Jacques-André Boiffard (1902-1961) aus dem Umfeld der surrealistischen Zeitschrift "Documents", sowie der amerikanischen Fotografin Lee Miller (1907-1977). Begriffsgeleitete Werkbeschreibungen sowie Exkurse in die Geschichte der Fotografie des frühen 20. Jahrhunderts dienen uns zu einer genaueren Bestimmung dessen, was den künstlerischen Dokumentarismus in der Fotografie der Zwischenkriegszeit charakterisiert und wo die Grenzen zu rein dokumentarischen Praktiken und dem zur selben Zeit aufkommenden Foto-Journalismus liegen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Mitarbeit während der Sitzungen und gewissenhafte Vorbereitung auf dieselben, mündliche Präsentation (10-15 Min.) und Verfassen einer schriftlichen Hausarbeit (10-15 Seiten) am Ende des Semesters. Hilfestellung zu Erarbeitung der Standards des wissenschaftlichen Arbeitens und der Recherche wird im (verpflichtenden) begleitenden Tutorium angeboten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Beurteilung der schriftlichen Proseminararbeit muss positiv ausfallen, damit die Note der Fallstudie insgesamt positiv sein kann (Gewichtung der schriftl. Arbeit gegenüber den anderen Teilleistungen ist ca. 60%). Trotzdem hat die Bereitschaft zur mündlichen Mitarbeit und zur gewissenhaften Vorbereitung auf die Sitzungen entscheidenden Einfluss auf die Gesamtnote. Das Hauptaugenmerk bei der Benotung der schriftlichen Arbeit wird auf der sprachlichen Genauigkeit und Nachvollziehbarkeit von Argumenten und Beobachtungen, auf Gewissenhaftigkeit der Recherche, und auf Einhaltung der formalen Standards (Ausweisung und korrekte Angabe von Zitaten, klarer Aufbau, korrekte Orthographie, etc.) liegen.

Prüfungsstoff

Prüfungsimmanente LV.

Literatur

Allgemeine Grundlagenliteratur:
Olivier Lugon: Le Style documentaire. D'August Sander à Walker Evans, 1920-1945. Éditions Macula, Paris 2011;
Herbert Molderings: Die Moderne der Fotografie. Philo Fine Arts, Hamburg 2008;
Wolfgang Kemp: Foto-Essays zur Geschichte und Theorie der Fotografie. Schirmer/Mosel, München 2006;
Ders.: Geschichte der Fotografie : von Daguerre bis Gursky. Beck'sche Reihe, München 2011;

Diese allgemeinen Werke zur Geschichte der (dokumentarischen) Fotografie und weitere Primär-Literatur (Fotobände) bzw. Sekundär-Literatur (Ausstellungskataloge, Werkkataloge, Monographien und Artikel) zu den in der FS behandelten KünstlerInnen werden zu Beginn des Semesters im Handapparat bzw. online via Moodle bereitgestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31