Universität Wien

080050 VO Image - Narrative - Time: Medieval Legends in Central Europe (2022S)

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Details

Sprache: Englisch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 01.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal C1 UniCampus Hof 2 2G-O1-03
Dienstag 08.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal C1 UniCampus Hof 2 2G-O1-03
Dienstag 15.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal C1 UniCampus Hof 2 2G-O1-03
Dienstag 22.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal C1 UniCampus Hof 2 2G-O1-03
Dienstag 29.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal C1 UniCampus Hof 2 2G-O1-03
Dienstag 05.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal C1 UniCampus Hof 2 2G-O1-03
Dienstag 26.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal C1 UniCampus Hof 2 2G-O1-03
Dienstag 03.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal C1 UniCampus Hof 2 2G-O1-03
Dienstag 10.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal C1 UniCampus Hof 2 2G-O1-03
Dienstag 17.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal C1 UniCampus Hof 2 2G-O1-03
Dienstag 24.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal C1 UniCampus Hof 2 2G-O1-03
Dienstag 31.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal C1 UniCampus Hof 2 2G-O1-03
Dienstag 14.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal C1 UniCampus Hof 2 2G-O1-03
Dienstag 21.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal C1 UniCampus Hof 2 2G-O1-03

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Vortragsreihe wird die Teilnehmer zu einem tieferen Verständnis der gemalten oder skulptierten Heiligengeschichten in Mitteleuropa führen. Die Analysen zielen nicht nur auf die grundlegende Ikonographie, die mit Hilfe der bekannten Textquellen entschlüsselt wird, sondern auch auf die Art und Weise, wie die mittelalterlichen Bilderzählungen mit Fragen der Zeit umgehen. Für ihre Autoren und Betrachter war der irdische Tod eines Menschen keineswegs der letzte Horizont der individuellen Existenz. Daher sind die Bezüge auf reale historische Ereignisse mit unterschiedlich strukturierten Hinweisen auf überzeitliche oder gar "ewige" Bedeutungen verwoben. Die Belehrungen über die geoffenbarte theologische Wahrheit vermischen sich mit Konnotationen, die bestimmten historischen Personen, Gruppen und Institutionen dienen. Die Kursteilnehmer sollen lernen, versteckte Botschaften in den visuellen Medien zu entschlüsseln.
Je nach Art des Heiligen lassen sich diese Botschaften grob in zwei Gruppen einteilen. Erstens haben die Legenden einiger Helden, wie Apostel, heilige Bischöfe, Einsiedler oder jungfräuliche Märtyrer, die gesamte christliche Welt inspiriert. Zweitens gab es lokale Heilige, die mit den Interessen lokaler Staaten und Dynastien verbunden waren. Manchmal war ihr Leben nicht nur in der Region, sondern auch weit über deren Grenzen hinaus vertreten (z. B. die heilige Elisabeth von Ungarn, der heilige Stanislaus von Krakau), manchmal blieben sie von überwiegend lokalem Einfluss (der heilige Wenzel, die heilige Ludmila, die heilige Hedwig von Thüringen, der heilige Ladislaus von Ungarn). Eine der Leitfragen des Kurses ist die Frage nach dem Stellenwert dieser Legenden in der visuellen Kultur der Städte, Klöster und Burgen in Mitteleuropa. Welche Medien wurden für ihre Darstellung verwendet? Was war der institutionelle Hintergrund der Bildleben? Welche Legenden erwiesen sich als die inspirierendsten? Gab es besondere Merkmale der lokalen Heiligen, die die Mäzene motivieren konnten, in ihre Verbreitung zu investieren? Wurden die Legenden in Abhängigkeit von ihrer Stellung im Leben angepasst? In dieser Hinsicht gibt es viele Überschneidungen der kunsthistorischen Perspektive nicht nur mit philosophischen oder theologischen Interpretationen der Zeit, sondern auch mit der Religionsgeschichte und der Mikrogeschichte oder Sozialpsychologie der Gemeinschaften.
Die zweite wichtige Gruppe der Fragestellung wird die zeitliche Struktur der einzelnen Erzählungen sein. Welche Szenen und Sequenzen stellten einen bestimmten Handlungsverlauf dar und warum? Welche narrativen Strukturen waren typisch für das mittelalterliche Zeitverständnis? Gab es zeitliche Unterschiede zwischen einer Heiligenerzählung in einer Chronik im Vergleich zu einer Legendenerzählung? Welche Rolle spielten theologische Prinzipien, wie die Nachahmung Christi oder seiner Heiligen Mutter? Nach der ausführlichen Vorstellung einiger exemplarischer Erzählungen bleibt Raum, um vorsichtig nach allgemeinen Prinzipien zu suchen, die für die philosophische Anthropologie oder sogar für eine allgemeine Theorie der Bilder in mittelalterlicher und moderner Perspektive von Bedeutung sein könnten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- schriftliche Prüfung (multiple choice / Freitextfragen)- erlaubte Hilfsmittel: Wörterbücher (für Nichtmuttersprachler/innen)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die abschließende Bewertung basiert auf den Ergebnissen des schriftlichen Tests. Für eine positive Note müssen mindestens 50% der Punkte erreicht werden.
- Notenschlüssel:
87% bis 100%: 1
75% bis 86,99%: 2
63% bis 74,99%: 3
50% bis 62,99%: 4
0% bis 49,99: 5

Prüfungsstoff

Alle Prüfungsthemen stehen in direktem Zusammenhang mit den in den Vorlesungen behandelten Themen. Die Studierenden erhalten einen Satz von 30-50 Bildern, von denen eine Auswahl (3-5) für die Prüfung verwendet wird.

Literatur

Le Goff, Jacques. In Search of Sacred Time: Jacobus De Voragine and the Golden Legend. Princeton: Princeton University Press, 2014.
Keith P. F. Moxey, Visual Time. The Image in History, Durham: Duke University Press, 2013
Klaniczay, Gábor. Holy Rulers and Blessed Princesses : Dynastic Cults in Medieval Central Europe. Cambridge - New York, NY: Cambridge University Press, 2002.
Schmidt, G., F. Unterkircher, and Österreichische Nationalbibliothek. Codex 370. Krumauer Bildercodex. Oesterreichische Nationalbibliothek Codex 370. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, 1967.

Die Bücher und Artikel für die einzelnen Fallstudien werden laufend bekannt gegeben und eine Auswahl wird auf der Seite des Kurses veröffentlicht.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 29.09.2022 09:48