080058 UE Übung: "Indigene Gegenwartskunst"? Praktiken, Positionen, Ambivalenzen (2023S)

Die Übung (Vertiefung) widmet sich der Kategorie der "indigenen Gegenwartskunst" mit einem Fokus auf deren Ambivalenzen. Der Begriff und die damit zusammenhängenden Praktiken markieren Spannungen beispielsweise zwischen Selbst- und Fremdbeschreibung oder dem emanzipatorischen Begehren marginalisierter Gemeinschaften auf der einen, und der Kunst als Profitquelle für postkoloniale Nationen und Kunstmarkt auf der anderen Seite. Nicht zuletzt kann "indigene Gegenwartskunst" außerdem als ambivalente identitätspolitische Kategorie gelesen werden. Beispiele sind etwa die Proteste anlässlich der kanadischen Ausstellung The Spirit Sings (1988), zeitgenössische "Sami-Kunst" die auf der Venedig-Biennale mittlerweile einen eigenen Pavillon hat , oder auch die Kooperation von Kathy Jetn il-Kijiner (Marshall Islands) und Aka Niviâna (Grönland) angesichts der Konsequenzen der Klimakrise auf ihre Heimatregionen. Ausgehend von den Fallbeispielen diskutieren wir verschiedene Konzepte und Formen von Kunst in einem transkulturellen Kontext wie auch Fragen des Postkolonialen sowie des Globalen im Verhältnis zum Lokalen.

Weitere Sitzungen sind in Sonderausstellungen im Weltmuseum Wien geplant. Die Termine werden mit den Teilnehmer:innen zu Beginn der Übung abgesprochen.