Universität Wien

080060 SE Internationale Museumsarchitektur von den Anfängen bis zur Gegenwart (2023W)

Bauten, Konzepte, Entwicklung

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

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  • Montag 09.10. 16:00 - 20:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Montag 30.10. 16:00 - 20:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Montag 13.11. 16:00 - 20:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Montag 20.11. 16:00 - 20:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Montag 27.11. 16:00 - 20:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Montag 04.12. 16:00 - 20:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Mittwoch 06.12. 18:00 - 20:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Montag 11.12. 16:00 - 20:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Museum als selbständige Gebäudegattung ist eine relativ junge Bauaufgabe. Sie setzt in der 2. Hälfte des 18. Jhd. im Zuge der politischen Umwälzungen mit der Freigabe fürstlicher Sammlungen für die Öffentlichkeit ein. Einher geht damit die Loslösung von Sammlungsräumen, die bis dahin im engen baulichen Zusammenhang herrschaftlicher Residenzen standen.
Die neue Bauaufgabe, der sich von Anfang an die bedeutendsten Architekten zuwandten, hatte nicht nur museologische Funktionen zu erfüllen. Mit ihr waren stets auch politische, soziale, kulturelle, ebenso städtebauliche Aufgaben verbunden. Da die Museumsarchitektur in den vergangenen knapp 300 Jahren kaum typologischen Reglementierungen unterworfen war, kommuniziert ihr Formenapparat auf besondere Weise gesellschaftliche Umbrüche.
Im 19. Jhd., als Museen der politischen Repräsentanz von Herrschern dienten und von ihnen bevorzugt als Bildungs- bzw. Erziehungseinrichtung gesehen wurden, lässt sich im architektonischen Vokabular ein dezidierter Rekurs auf die griechische Antike und die italienische Renaissance feststellen. Die Bau-, Raum- und Dekorationskonzepte, waren auf die Exponate abgestimmt, sollten deren Wirkung und Bedeutung steigern bzw. hervorheben, den Vermittlungsanspruch unterstützen und verstanden sich gemeinsam mit den präsentierten Artefakten als semantische Einheit.
Die Moderne Anfang des 20. Jhd. markiert in vielfacher Hinsicht einen Paradigmenwechsel, der insbesondere von den Museen für Moderne bzw. zeitgenössische Kunst ausging: Anstelle des interpretierenden Raums tritt der neutrale Raum, anstelle der bisherigen Einheit von Architektur und ausgestellter Kunst deren Verschiedenheit. Diese Entwicklung wird u. a. begleitet von veränderten museologischen und kuratorische Anforderungen sowie einem neuen, institutionellen Selbstverständnis, das u. a. vom Ideal der Demokratisierung des Museums geprägt ist.
Ausgehend von den ersten ikonischen Museumsbauten in der Nachkriegszeit lässt sich in den letzten Jahrzehnten eine klare Tendenz zu expressiven Großformen mit Wahrzeichencharakter, komplexen Raumfolgen und Blickachsen erkennen, welche die ökonomische Nutzbarmachung dieser Bauten erlaubten. Den Aufträgen implizit sind teilweise Ideen des Corporate Identity und City Branding. Festzustellen ist ferner eine wachsende Internationalisierung der Bauaufgabe mit einem sprunghaften Anstieg neuer Museen in China, den Vereinigten Arabischen Emiraten und der ehem. Sowjetunion. Die Architektur hat dabei neue Aufgaben zu erfüllen: Sie erscheint verstärkt als eigenständige Größe mit signifikantem Kunstanspruch, der teilweise in Konkurrenz zur ausgestellten Kunst steht. Seitdem nach der Mitte des 20. Jhd. in der Architektur die stilistische Konvention zugunsten ganz unterschiedlicher Strömungen und Richtungen weitgehend verloren gegangen war, präsentiert sich heute gerade die Museumsarchitektur als Indikator, die immer wieder neue Entwicklungen anstößt und für Architekten und Auftraggeber die Realisierung von zukunftsweisenden Prestigeobjekten mit internationaler Strahlkraft ermöglicht.
Im SE sollen anhand prominenter Einzelbauten zentrale Aspekte der Museumsarchitektur von den Anfängen in der 2. Hälfte des 18. Jhd. bis zur Gegenwart untersucht werden. Im Zentrum stehen die Rolle und Zielsetzungen des Auftraggebers, die Konzepte der Architekten und die urbanistische Einbettung der Bauten, die im politischen, sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Kontext zu analysieren sind. Fragestellungen gelten ebenso dem architektonischen Vokabular und dem Einsatz der Materialien, dem Verhältnis von Außenbau und Innenbau, der Qualität der Ausstellungsräume, insbesondere mit Blick auf Präsentationsmöglichkeiten und Belichtung, ferner der Raumerschließung und den öffentlichen Freiflächen usw. Weiterführende Erkenntnisse liefern Vergleiche zwischen einzelnen Museumsbauten bzw. mit anderen Bauaufgaben, die als eine Voraussetzung für die Klärung der Entwicklungsschritte angesehen werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Diskussionsbeteiligung
- Handout (mit Kurzbibliografie)
- Mündliches Referat
- Schriftliche Hausarbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Abwesenheitspflicht. Bei Absenz wegen Krankheit oder familiärer Ausnahmesituation ist ein schriftlicher Nachweis vorzulegen.

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 10.10.2023 14:07