Universität Wien

080062 UE Übung: Die Praxis der Erinnerungsarbeit (nst.K.) (2010S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 04.03. 10:45 - 12:15 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Donnerstag 11.03. 10:45 - 12:15 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Donnerstag 18.03. 10:45 - 12:15 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Donnerstag 25.03. 10:45 - 12:15 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Donnerstag 15.04. 10:45 - 12:15 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Donnerstag 22.04. 10:45 - 12:15 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Donnerstag 29.04. 10:45 - 12:15 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Donnerstag 06.05. 10:45 - 12:15 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Donnerstag 20.05. 10:45 - 12:15 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Donnerstag 27.05. 10:45 - 12:15 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Donnerstag 10.06. 10:45 - 12:15 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Donnerstag 17.06. 10:45 - 12:15 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
  • Donnerstag 24.06. 10:45 - 12:15 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In den letzten 20, verstärkt in den letzten 10 Jahren, entwickelte sich in Österreich eine umfassende und zunehmend professionalisierte Szene von bürgerschaftlich initiierten, zeitgeschichtlichen Erinnerungsprojekten. Die meisten von ihnen befassen sich mit den Vorgängen im Nationalsozialismus: mit jüdischen BewohnerInnen und anderen Verfolgten in ihrem ehemaligen Lebensumfeld, mit Konzentrations- und bislang wenig bekannten Zwangsarbeiterlagern - mit einer Geschichte, deren Grauen und deren gelebter Alltag den Nachgeborenen erst vorstellbar werden, wenn sie den Blick auf kleine Gemeinschaften und dichte Räume lenken, wo die Menschen zuvor zusammengelebt hatten.

Die Tätigkeit in solchen Projekten wird geprägt von der Ansiedlung außerhalb institutionalisierter Räume. Sie umfasst Konzepterstellung und Fundraising, historische und archivarische Recherche, Interviews mit ZeitzeugInnen, Bild- und Tonschnitt, Ausstellungskonzeption, diverse Publikationen etc. Die Kommunikation und Veröffentlichung erfordert die Kombination verschiedener Medien, Darstellungsformen und materieller Verankerungen. Viele Projekte basieren auf einem lokalen Substrat. Aufgrund der Komplexität der eingesetzten Medien, der bildlichen und textlichen Sprachen sowie der städtebaulich-landschaftlichen Einbindung verfügen KunsthistorikerInnen über eine gute Qualifikation für die Arbeit in Erinnerungsprojekten.

Die Praxis der Erinnerungsarbeit impliziert ein besonders vielfältiges soziales Tätigkeitsfeld, an welches die Übung möglichst konkret heranführen soll. Die Zusammenarbeit umfasst FördergeberInnen, VertreterInnen der politischen Gebietskörperschaften und anderer Institutionen, EigentümerInnen von Grundstücken und Gebäuden, Archivare und HistorikerInnen, AusstellungsgestalterInnen, GraphikerInnen und KünstlerInnen sowie unterschiedlich zusammengesetzte Kreise von Privatpersonen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistungskontrolle basiert primär auf der Teilnahme an der Übung und an den Diskussionen. Gegen Ende der Übung werden in Gruppen experimentell Projekte entworfen. Als Gegenstand der Beurteilung werden schriftliche "Projektanträge" dienen, die nach den Richtlinien realer österreichischer Fördergeber zu verfassen sein werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Übung wird nach einer historisch-theoretischen Einführung und Standortbestimmung in Hinblick auf die österreichische (und europäische) Erinnerungskultur einzelne Projekte in ihrer Praxis untersuchen. Es werden nicht nur die Ergebnisse analysiert. Vielmehr soll der Entstehung und dem Prozess der Projekte in ihren jeweiligen sozialen Handlungsfeldern nachgegangen werden. Ziel der Übung ist also sowohl eine theoretische Reflexion als auch eine möglichst konkrete Einführung in die Praxis der Erinnerungsarbeit.

Prüfungsstoff

- Exkursionen zu Interventionen im öffentlichen Raum
- Diskussionen mit ProjektinitiatorInnen und mit VertreterInnen beteiligter Institutionen
- Nachbesprechung der präsentierten Projekte
- Experimentelle Konzeption neuer Projekte in Arbeitsgruppen
- ev. Realisation eines Projektes (über die Übung hinausgehend und auf Basis individuellen Engagements)

Literatur

Hinter den Mauern des Vergessens. Erinnerungskulturen und Gedenkprojekte in Österreich - Spurensuche 18, 2009
Aleida Assmann, Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik. München 2006
Heidemarie Uhl, Denkmäler als Medien gesellschaftlicher Erinnerung. Die Denkmallandschaft der Zweiten Republik und die Transformationen des österreichischen Gedächtnisses. In: R. Fritz (Hg.), Nationen und ihre Selbstbilder. Postdiktatorische Gesellschaften in Europa, Göttingen 2008, S. 62-89

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

F 160, F 250

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31