080065 UE Übung: Exhibiting Egon Schiele. Backstage (2024W)

Egon Schiele ist einer der begehrtesten Künstler unserer Gegenwart, der Hype um sein Werk führt zu Ausstellungen rund um den Erdball. Der Künstler wird laufend neu gesehen, fast jährlich gibt es neue Werke, Quellen oder Erkenntnisse, die das Leben und Werk des Künstlers um neue Perspektiven bereichern. Gleichzeitig ist das Ausstellen von Werken Egon Schieles mit größten Herausforderungen und Problemkreisen verbunden, die von inhaltlichen Fragen zu ethischen und rechtlichen Themen, von Sicherheitsstandards, restauratorischen Aspekten und finanziellen Rahmenbedingungen zu Fragen der Reputation und Vertrauensbildung reichen. Diese Fragen der Ausstellungspraxis stehen im Zentrum der Lehrveranstaltung, die zahlreiche Schiele-Werke der Wiener Museen und aus Privatsammlungen einbindet und dazu Expertinnen und Experten zu Wort kommen lässt.
Die Einführung im Egon Schiele Museum Tulln widmet sich der aktuellen Präsentation vor Ort („Egon Schiele. Nackt!“) und der in Vorbereitung befindlichen Ausstellung der Neuen Galerie New York („Egon Schiele. Living Landscapes“). Beide Projekte erlauben es, die relevanten Themenkreise des Ausstellens beispielhaft vorzustellen. Schon zu Beginn kommen dabei Fachleute zu Wort, die derlei Ausstellungen – von der Organisation zur Restaurierung – begleiten.
Neben Referaten und Diskussionen zu Spezialthemen am Institut für Kunstgeschichte werden im Rahmen von Lehrausgängen führende Schiele-Expertinnen und Experten der Wiener Museen zu Wort kommen. Franz Smola (Belvedere), Ursula Storch (Wien Museum), Kerstin Jesse (Leopold Museum), Elisabeth Dutz (Albertina) und andere werden vor Werken des Künstlers über die Herausforderungen vergangener und künftiger Schiele-Projekte sprechen.
Der Künstler eignet sich vorzüglich, um Fragen zu Konzepten, Provenienzen und Restitutionsvorgängen, zu Versicherungen und privaten wie öffentlichen Sammlungen zu stellen. Dabei geht es um den Umgang mit einem glanzvollen Kapitel der Kunst, das längst zu einem zentralen Exportartikel Österreichs geworden ist.