080070 VU B220 Ausgewähltes Forschungsfeld: Alltagskonflikte verstehen. (2021W)
Das gesellschaftliche Klima ethnographisch erforschen
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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DIGITAL
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Di 31.08.2021 07:00 bis Do 23.09.2021 23:59
- Abmeldung bis Mo 11.10.2021 23:59
Details
max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Aufgrund der aktuellen Covid19-Pandemie findet die Lehrveranstaltung digital statt. Einen Zugangslink finden Sie im moodle-Kurs der Veranstaltung. Sollte sich die Lage verändern, behält sich die Lehrveranstaltungsleitung einen Wechsel auf Präsenzlehre vor. Die Prüfungsanforderungen bleiben in allen Fällen bestehen.
- Mittwoch 06.10. 09:15 - 10:45 Digital
- Mittwoch 13.10. 09:15 - 10:45 Digital
- Mittwoch 20.10. 09:15 - 10:45 Digital
- Mittwoch 27.10. 09:15 - 10:45 Digital
- Mittwoch 03.11. 09:15 - 10:45 Digital
- Mittwoch 10.11. 09:15 - 10:45 Digital
- Mittwoch 17.11. 09:15 - 10:45 Digital
- Mittwoch 24.11. 09:15 - 10:45 Digital
- Mittwoch 01.12. 09:15 - 10:45 Digital
- Mittwoch 15.12. 09:15 - 10:45 Digital
- Mittwoch 12.01. 09:15 - 10:45 Digital
- Mittwoch 19.01. 09:15 - 10:45 Digital
- Mittwoch 26.01. 09:15 - 10:45 Digital
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Konflikte sind Teil von städtischen Alltagen. Seien es Nutzungen des öffentlichen Raumes oder Auseinandersetzungen im Wohnumfeld, in Nachbarschaften wird stetig das gesellschaftliche Miteinander ausgehandelt. Und dabei – eine im Seminar zu diskutierende (Hypo-)These – prägen große gesellschaftliche und politische Themen die Argumentationen, Bilder, Ängste und Stereotypen, die im „Kleinen“ vermittelt und verarbeitet werden. Das Seminar bewegt sich insofern zwischen gesellschaftspolitischen Fragen und ihrer Verhandlung in mikrostrukturellen Feldern. Daran schließt die Frage, wie sich darin ein „gesellschaftliches Klima“ ausbildet und wie sich dieses analysieren lässt.Mittels der vorbereitenden Lektüre von fachspezifischen Texten zu Stadt- und Alltagskulturforschung, aktuellen (Fach-)Debatten zu „unangenehmen“ Forschungsfeldern und -partner*innen sowie der Relevanz kulturwissenschaftlicher Forschung erarbeiten wir uns Perspektiven auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und Möglichkeiten ihrer ethnographischen Erforschung. Dazu setzen wir uns explorativ mit Zugängen zu städtischen Alltagen, grundlegenden methodologischen Überlegungen im Fachdiskurs und der Rolle der Empirischen Kulturwissenschaften in gesellschaftspolitischen Aushandlungen auseinander. Dabei changieren wir zwischen theoretischen und konzeptionellen Diskussionen und empirischen Einblicken in konkrete Forschungsarbeiten. Voraussetzung für die Diskussion im Seminar ist auch die Lektüre englischsprachiger wissenschaftlicher Texte.Die Seminarteilnehmenden erhalten Einblick in laufende Forschungsvorhaben und Herausforderungen bei der Konzeption. Mittels Inputs der Lehrveranstaltungsleitung, Diskussionen im Plenum sowie in Kleingruppen werden unter Anwendung diverser didaktischer Methoden der digitalen Lehre die verschiedenen Themenfelder bearbeitet. Basis dessen sind (Gruppen-)Referate der Studierenden bzw. reading notes zu den vorgegebenen Texten. In einer Übung bearbeiten die Studierenden einen Themenkomplex des Seminars und entwickeln zudem eigene erste Fragestellungen und Zugänge in gesellschaftlich aktuellen Feldern. Das Seminar ist als ein Denk- und Diskussionsraum konzipiert, in dem keine abgeschlossenen Thesen vorgestellt werden, sondern eine lebhafte Reflexion und Hinterfragung sämtlicher Teile eines Forschungsprozesses die Grundlage bildet.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Die Lehrveranstaltung ist prüfungsimmanent. (Anwesenheitspflicht, 2 x Fehlen erlaubt)Die Punkte werden wie folgt vergeben:
40 Punkte: schriftliche Hausarbeit
30 Punkte: (Gruppen-)Referat / Stundengestaltung oder 3x Reading notes à 10 Punkten
30 Punkte: Aktive Mitarbeit, Textlektüre und Diskussion
40 Punkte: schriftliche Hausarbeit
30 Punkte: (Gruppen-)Referat / Stundengestaltung oder 3x Reading notes à 10 Punkten
30 Punkte: Aktive Mitarbeit, Textlektüre und Diskussion
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Zu den Anforderungen des Seminars gehören die Lektüre von Texten und aktive Mitarbeit im Seminar, ein (Gruppen-)Referat bzw. drei über das Semester verteilte reading notes zu den vorgegeben Texten sowie die eigenständige schriftliche Ausarbeitung einer kleinen Übung.Für den erfolgreichen Abschluss der LV sind zumindest 50 von 100 möglichen Punkten zu erreichen.
Notenskala:
= > 87,5 sehr gut (1)
= > 75 gut (2)
= > 62,5 befriedigend (3)
= > 50 genügend (4)
< 50 nicht genügend (5)
Notenskala:
= > 87,5 sehr gut (1)
= > 75 gut (2)
= > 62,5 befriedigend (3)
= > 50 genügend (4)
< 50 nicht genügend (5)
Prüfungsstoff
Die aktive Mitarbeit, Textlektüre und Beteiligung an der Diskussion ist Grundlage für das erfolgreiche Absolvieren des Seminars.Das (Gruppen-)Referat bzw. drei reading notes geben die vorgegeben Texte wieder und werfen Diskussions- und Verständnisfragen auf.In die schriftliche Abschlussarbeit soll ein Themenkomplex der Lehrveranstaltung reflektiert werden. Hierzu soll auch ein eigenes Thema mit Feldzugang und einer Forschungsfrage erarbeitet werden.
Literatur
Bangstad, Sindre (2017): Doing Fieldwork among People We Don't (Necessarily) Like. In: Anthropology News 58/4, 238-243.Becker, Franziska (2018): Erhebung der Konflikte im hinteren Bereich des Leopoldplatzes (Maxplatz) mit Handlungsempfehlungen. Eine ethnographische Analyse. http://www.ethnologie-mediation.de/wp-content/uploads/2018/03/Endbericht-Maxplatz_final_Franziska-Becker_20-01-2018.pdf.Bescherer, Peter; Burkhardt, Anne; Feustel, Robert; Mackenroth, Gisela; Sievi, Luzia (2019): Antiurbane Utopien. Die Stadt im Diskurs der Rechten. Forschungsprojekt PODESTA. Populismus und Demokratie in der Stadt - Working Paper 2. Online verfügbar unter http://podesta-projekt.de/wp-content/uploads/2019/06/2019_06_21_WP2-Antiurbane-Utopien-webversion.pdf.Brockhaus, Gudrun (2018): Erosion von Struktur und Gewissheit. Zur politischen Psychologie des gesellschaftlichen Klimawandels. In: Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik 54, 272-292.Dümling, Sebastian (2020): Changing Societies, Changing Narratives. Wie man über gesellschaftlichen Wandel spricht und verstanden wird. In: ZfVK 116 (1), S. 46–66. DOI: 10.31244/zfvk/2020/01.04.Heimerdinger, Timo; Näser-Lather, Marion (2019): Einführung: Gute Themen, schlechte Themen. In dies. (Hg.): Wie kann man nur dazu forschen? Themenpolitik in der Europäischen Ethnologie. Wien: Selbstverlag des Vereins für Volkskunde (Buchreihe der Österreichischen Zeitschrift für Volkskunde, Neue Serie, Band 29).Kramer, Dieter (2006): Lokaler Alltag und globale Probleme. Die Wissenschaft von der Kultur des Alltags der Vielen und die Politik. In: Olaf Bockhorn / Margot Schindler / Christian Stadelmann (Hg.), Alltagskulturen. Forschungen und Dokumentationen zu österreichischen Alltagen seit 1945. Wien: Selbstverl. des Vereins für Volkskunde, 35–59.Lange, Jan/Liebig, Manuel (2019): "Wir haben schon genug Probleme hier". Konflikte um städtische Transformation und den Zuzug von Geflüchteten. In: Johler, Reinhard/Lange, Jan (Hg.): Konfliktfeld Fluchtmigration. Historische und ethnographische Perspektiven. Bielefeld, 139-154.Lindner, Rolf (1981): Die Angst des Forschers vor dem Feld. Überlegungen zur teilnehmenden Beobachtung als Interaktionsprozeß. In: Zeitschrift für Volkskunde 77/I. Halbjahresband, 51–64.Mepschen, Paul (2016): The Culturalization of Everyday Life. Autochthony in Amsterdam New West. In: Jan Willem Duyvendak und Evelien Tonkens (Hg.): The Culturalization of Citizenship. Belonging and Polarization in a Globalizing World, Bd. 19. London: Palgrave Macmillan, S. 73–96.Mückler, Hermann (2014): Konflikt und Konflikthaftigkeit - ambivalente Kategorien. Grundsätzliche kultur- und sozialanthropologische Annäherungen. In: Walter Feichtinger, Hermann Mückler, Gerald Hainzl und Predrag Jurekovič (Hg.): Wege und Irrwege des Krisenmanagements. Von Afghanistan bis Südsudan. Wien, Köln, Weimar: Böhlau (Internationale Sicherheit und Konfliktmanagement, Bd. 7), S. 39–66.Sutter, Ove (2016): Alltagsverstand. Zu einem hegemonietheoretischen Verständnis alltäglicher Sichtweisen und Deutungen. In: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde 1+2, 41–70.Warneken, Bernd Jürgen (2019): Rechts liegen lassen? Über das europäisch-ethnologische Desinteresse an der Lebenssituation nichtmigrantischer Unter- und Mittelschichten. In: Timo Heimerdinger / Marion Näser-Lather (Hg.), Wie kann man nur dazu forschen? Themenpolitik in der Europäischen Ethnologie. Wien, 117–130.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:14