Universität Wien

080072 SE B610 Gesellschaft: Beratung als Technik der Subjektivierung (2020S)

Ratgeben und Ratsuche aus gouvernementalitätstheoretischer Perspektive

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

!ACHTUNG: Aufgrund der Coronakrise findet diese Lehrveranstaltung bis auf weiteres auf moodle statt. Sehen Sie dort alle weiteren Informationen!

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 02.03. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 09.03. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 16.03. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 23.03. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 30.03. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 20.04. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 27.04. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 04.05. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 11.05. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 18.05. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 25.05. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 08.06. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 15.06. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 22.06. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Montag 29.06. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Lehrveranstaltung bietet mit methodologischen Problematisierungen und einem theoretischen Referenzrahmen, der sich an Michel Foucaults Konzept der Gouvernementalität und weiterführenden Konzeptionen u. a. von Ulrich Bröckling sowie Luc Boltanski/Ève Chiapello orientiert, einen Zugang zur ethnographischen Analyse von Ratgebern und Beratungshandeln. Die Teilnahme an der Lehrveranstaltung soll zu einem quellenkritischen Forschungsumgang mit Ratgebern aus ethnographischer Perspektive befähigen und dazu anregen der Praxis und Performativität gesellschaftlicher Beziehungen im Modus des Ratschlags nachzuspüren, indem einem gouvernementalen Verständnis gemäß die Beziehung von Mensch zu Mensch, Mensch zu Ding und des Menschen zu sich selbst analysiert werden. Kommunikationsbeziehungen, von denen der Ratschlag eine Sonderform darstellt, induzieren schon allein Machteffekte weil sie den Informationsstand der Kommunikationspartner*innen verändern. Nicht die Frage nach der normativen Wirkung auf das Verhalten der Beratenen steht im Mittelpunkt des Forschungsinteresses, sondern der Blick auf das Eröffnen und Verschließen von Möglichkeitsfeldern für Denk- und Wahrnehmungsweisen sowie die Präformierungen von Situationen und Kontexten, in denen Menschen handeln. Das schriftliche Verfassen eines Entwurfs einer Ethnographie des Ratgebens eines von den Teilnehmer*innen frei gewählten Forschungsgegenstandes (z.B. Interview mit einem/einer Experten/Expertin der Beratungsprofession, Ratgeber in Buchform, Internetpräsenz einer Beratungsorganisation, Ratgeberkolumne in Zeitschriften) dient der Zusammenführung der in der LV besprochenen Literatur und dem gemeinsam generierten Wissen zur Analyse von Ratgebern und Beratungshandeln.
(Siehe dazu: Skrandies, Timo (2014): Mediale Gouvernementalität. In: Borsò, Vittoria: Wissen und Leben Wissen für das Leben. Herausforderungen einer affirmativen Biopolitik. Bielefeld, S. 281-304, hier S. 291, 294.)

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Lehrveranstaltung ist prüfungsimmanent; nur zweimaliges Fehlen erlaubt.

Die Note setzt sich aus folgenden Teilleistungen zusammen:
50 Punkte: Schriftliches Verfassen eines Entwurfs zur Ethnographie des Ratgebens
25 Punkte: Referat mit Thesenpapier (im Falle einer Kleingruppe werden die Referate durch Gruppendiskussionen und Lesenotizen ersetzt)
25 Punkte: Mitarbeit

Zusatzinformation aufgrund der besonderen Situation des "home-learning": Studierende werden gebeten sich selbstständig mit der auf Moodle bereitgestellten Literatur auseinanderzusetzen. Informations- und Arbeitsblätter, welche auf Moodle hochgeladen werden, dienen dabei als Orientierungshilfe. Besondere Leistungen während der "home-learning"-Phase sind das Verfassen von Lesenotizen sowie das schriftliche Bearbeiten der Arbeitsblätter, welche die Anwesenheitspflicht und Mitarbeit in der Präsenz-LV in dieser Zeit ersetzen. Sollte der Präsenzbetrieb nach den Osterferien nicht wieder aufgenommen werden können, werden die Referate durch schriftliche Besprechungsessays ersetzt.

Update: Referate werden wie angekündigt durch schriftliche Besprechungsessays ersetzt. Zur Mitarbeit zählen die selbstständige Beschäftigung mit der Lektüre und den Informationsblättern, das Verfassen von Lesenotizen, das Bearbeiten von Arbeitsblättern und die Beteiligung an den Diskussionen durch das Verfassen von Forumsbeiträgen. Das Verfassen eines Entwurfs zur Ethnographie des Ratgebens bleibt als Anforderung bestehen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Für den erfolgreichen Abschluss der LV sind zumindest 50 von 100 möglichen Punkten zu erreichen.
Notenskala:
>= 87,5 sehr gut (1)
>= 75 gut (2)
>= 62,5 befriedigend (3)
>= 50 genügend (4)
< 50 nicht genügend (5)

Prüfungsstoff

Literatur

empfohlen werden:
Bröckling, Ulrich (2007): Regime des Selbst - Ein Forschungsprogramm. In: Bonacker, Thorsten und Andreas Reckwitz (Hg.): Kulturen der Moderne. Soziologische Perspektiven der Gegenwart. Frankfurt/Main, S. 119-139.
Boltanski, Luc und Ève Chiapello (2016): Die Arbeit der Kritik und der normative Wandel. In: Menke, Christoph und Juliane Rebentisch (Hg.): Kreation und Depression. Freiheit im gegenwärtigen Kapitalismus. Berlin, 3. Aufl., S. 18-37.
Saar, Martin (2007): Macht, Staat, Subjektivität. Foucaults Geschichte der Gouvernementalität im Werkkontext. In: Krasmann, Susanne und Michael Volkmer (Hg.): Michel Foucaults "Geschichte der Gouvernementalität" in den Sozialwissenschaften. Internationale Beiträge. Bielefeld, S. 23-45.
Skrandies, Timo (2014): Mediale Gouvernementalität. In: Borsò, Vittoria (Hg.): Wissen und Leben - Wissen für das Leben. Herausforderungen einer affirmativen Biopolitik. Bielefeld, S. 281-304.
detaillierte Lieraturangaben: Lehrplattform moodle

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:20