080072 SE B610 Gesellschaft: Körper außer Ordnung (2023W)
Über Monster, Heterotopien, Abnormitäten- und Freakschauen
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Fr 01.09.2023 08:00 bis Di 26.09.2023 23:59
- Abmeldung bis Fr 13.10.2023 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Dienstag 10.10. 14:30 - 16:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Dienstag 17.10. 14:30 - 16:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Dienstag 24.10. 14:30 - 16:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Dienstag 21.11. 14:30 - 16:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Dienstag 21.11. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Dienstag 28.11. 14:30 - 16:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Dienstag 28.11. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Dienstag 05.12. 15:00 - 16:30 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Dienstag 05.12. 16:45 - 18:15 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
- Dienstag 16.01. 14:30 - 16:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Dienstag 16.01. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Dienstag 23.01. 14:30 - 16:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Dienstag 23.01. 16:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Prüfungsimmanente LV.
Aktive Teilnahme, Referate und schriftliche Arbeit auf der Basis eigener (kleinerer) Forschungen.
Aktive Teilnahme, Referate und schriftliche Arbeit auf der Basis eigener (kleinerer) Forschungen.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Für den erfolgreichen Abschluss der LV sind mindestens 50 von 100 möglichen Punkten zu erreichen.Notenskala:
>= 92 sehr gut (1)
>= 80 gut (2)
>= 65 befriedigend (3)
>= 50 genügend (4)
< 50 nicht genügend (5)Bei Feststellung einer erschlichenen Leistung (z.B.: Abschreiben, Plagiieren, Ghostwriting etc.) wird die gesamte Lehrveranstaltung als geschummelt gewertet, als Prüfungsantritt gezählt und in u:Space mit „X“ = „nicht beurteilt“ eingetragen. Ihre Arbeit wird Mittels der Software Turnitin überprüft. Weitere Informationen dazu erhalten Sie in der ersten Lehrveranstaltungseinheit.
>= 92 sehr gut (1)
>= 80 gut (2)
>= 65 befriedigend (3)
>= 50 genügend (4)
< 50 nicht genügend (5)Bei Feststellung einer erschlichenen Leistung (z.B.: Abschreiben, Plagiieren, Ghostwriting etc.) wird die gesamte Lehrveranstaltung als geschummelt gewertet, als Prüfungsantritt gezählt und in u:Space mit „X“ = „nicht beurteilt“ eingetragen. Ihre Arbeit wird Mittels der Software Turnitin überprüft. Weitere Informationen dazu erhalten Sie in der ersten Lehrveranstaltungseinheit.
Prüfungsstoff
Literatur
Michel Foucault. 2003. Die Anormalen. Frankfurt: Suhrkamp.Michel Foucault. 2013. Die Heterotopien. Der utopische Körper. Frankfurt: Suhrkamp.Thomson, Rosemarie Garland (eds.). 1996. Freakery. Cultural Spectacles of the Extraordinary Body.Peter, Birgit/Kaldy-Karo, Robert (Hg.). 2013. Artistenleben auf vergessenen Wegen. Eine Spurensuche in Wien. Lit: Wien.Brittnacher, H. R. 2009. Monster im Packeis. In: Geisenhanslüke, A. und Mein, G. (Hg.) Monströse Ordnungen: Zur Typologie und Ästhetik des Anormalen. Bielefeld: Transcript Verlag: 103124.Geisenhanslüke, A./Mein, G. (Hg.) Monströse Ordnungen: Zur Typologie und Ästhetik des Anormalen. Bielefeld: Transcript Verlag.Zimmermann Jones, A. 2012. Of Direwolves and Gods. In: Lowder, J. (Hg.) Beyond the Wall. Exploring George R. R. Martin’s A Song of Ice and Fire. Dallas, Texas: BenBella Books: 107122.Gottowik, Volker. 1997. Konstruktionen des Anderen. Clifford Geertz und die Krise der ethnographischen Repräsentation. Berlin: Reimer.Kohl, Karl-Heinz. 1981. Entzauberter Blick. Das Bild vom Guten Wilden und die Erfahrung der Zivilisation. Berlin: Meduas 1981.
Baumann, Gerd/ Gingrich, Andre (Hg.): Grammars of Identity/Alterity. A Structural Approach. New York/Oxford 2004.Stammberger, Birgit. 2011. Monster und Freaks. Eine Wissensgeschichte außergewöhnlicher Körper im 19. Jahrhundert. Bielefeld: Transcript.
Baumann, Gerd/ Gingrich, Andre (Hg.): Grammars of Identity/Alterity. A Structural Approach. New York/Oxford 2004.Stammberger, Birgit. 2011. Monster und Freaks. Eine Wissensgeschichte außergewöhnlicher Körper im 19. Jahrhundert. Bielefeld: Transcript.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Di 10.10.2023 16:27
Auch in der eigenen Kultur hatten 'Andere', Menschen, die nicht der Norm entsprachen, Handicaps hatten, wie die 'Eismenschen', 'Kolosossaldamen' oder 'Hungerkünstler' etc. oft nur einen Platz am 'Rand der Gesellschaft'. Sie wurden vorgeführt, gesammelt, ausgestellt und manchmal sogar, wie die 'Bartfrau' Julia Pastrana oder Angelo Solimon, der 'Mohr von Wien', ausgestopft. Die Prodigien- oder 'Abnormitäten'-Schauen lebten von ihnen und durch sie. 'Tätowierte Damen', Artisten und Abenteurer suchten auf den Jahrmärkten und Schaubuden eigene Verdienstmöglichkeiten. Es entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine regelrechte Industrie mit Impressarios, Großvermarkter (wie Ringlin Bros., Barnum und Bailey, Hagenbeck, Segnor Saltarino) und Schleppern.
Viele dieser 'Abnormitäten' (ob selbstgewählt oder nicht) wurden von den Nationalsozialisten als lebensunwert oder als 'Asoziale' sterilisiert, umgebracht oder vertrieben. Verschiedene Performer, wie John Kamikaze, Jim Rose oder die 'Jaguarfrau' Marie Jose Christerna treten nach wie vor auf und stellen sich aus.Internet und TV spielen mittlerweile eine bedeutendere Rolle als virtuelle Heterotopie für die Veranderung von Menschen. Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung wird untersucht, wie 'Monster' oder 'Freaks' entstehen, warum sie benötigt werden und mit welchen Mechanismen sie funktionieren. Ausgehend von den verschiedenen (Körper-) Theorien wird die Konstruktion des Fremden und des 'Monsters' diskutiert und in der Praxis untersucht. Als Beispiele werden Völkerschauen, Freakschauen, pathologisch-anatomische Sammlungen und Körper-Diskurse im 3. Reich untersucht.
Bei Interesse werden Tattoo-Conventions, bis hin zu verschiedenen Scripted Reality-Formaten wie 'Schön normal', 'Frauentausch' und 'Schwer verliebt' ergänzend betrachtet. Die Arten der Schaustellung und des Sammelns von 'außergewöhnlichen Körpern'' wie auch die Arten und Modi der Inszenierung und der Werbung (Plakate, Werbetexte, Programmhefte, Postkarten, Aufführungen) die Rezeption (z. B. durch Staaten, WHO, Opferverbände, Museen oder in der Kunst) werden anhand ausgewählter Beispiele (Wiener Prater, Tätowierte Damen, 3. Reich, bekannte Schausteller, anatomische Sammlungen etc.) und anhand verschiedener Methoden (Bildquellenanalyse, Biographiewissenschaft, Ethnohistorie, qualitative Methoden) untersucht. Die jeweiligen vertiefenden Schwerpunkte werden den Interessen der TeilnehmerInnen angepasst.
Dieses Se ist praktisch angelegt. Es werden von Allen eigenständige Recherchen und kleine Forschungen erwartet.Ziele:
Eingehende Beschäftigung mit zentralen theoretischen und grundlegenden, ethnographischen, biographiegschichtlichen und mikroanalytischen Texten zum Thema. Auseinandersetzung mit Interpretationen und Kontroversen zum Thema, unter Einbeziehung visueller Medien und anderer multimedialer Materialien.